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Todescode

Todescode

Titel: Todescode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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als er gemerkt hat, dass jemand zu Hause ist –
    Der Sicherungsknopf sprang heraus. Die Tür flog auf und knallte gegen die Wand. Eine dunkle Gestalt stand im Türrahmen. Alex sah eine Taschenlampe und vielleicht eine Pistole, dann schien ihm das Licht in die Augen und blendete ihn. Mit einem wilden Aufschrei schleuderte er den Inhalt der Tasse dorthin, wo der Kopf der Gestalt sein musste. Ein Schwall Flüssigkeit flog durch den Strahl der Taschenlampe. Der Mann schrie und taumelte rückwärts. Alex stürmte vor und rammte seine Schulter in den Mann hinein, stieß ihn zu Boden. Er sprang über ihn hinweg und zur Treppe, nahm die sechs Stufen mit einem einzigen Sprung. Er schnappte sich seine Schlüssel vom Tisch in der Diele, riss die Haustür auf und rannte über den Plattenweg zur Einfahrt, wo sein Wagen stand. Er war barfuß, nackt und noch immer tropfnass vom Bad.
    Irgendwie war er so geistesgegenwärtig, im Laufen den Türöffner am Autoschlüssel zu drücken. Er hechtete förmlich in den Wagen, knallte die Tür hinter sich zu und verriegelte sie. Er zitterte so heftig, dass er beide Hände benötigte, um den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken. Er trat die Kupplung und drehte den Schlüssel. Der Motor heulte auf. Er warf den Rückwärtsgang ein und brachte den letzten Rest rationales Denken auf, der ihm noch geblieben war, und zwang sich, die Kupplung langsam kommen zu lassen. Er schaffte es aus der Einfahrt, legte den ersten Gang ein und dachte erst ans Höherschalten, als er am Ende der Straße vierzig Meilen schnell war und der Motor so laut kreischte, dass es klang, als würde er jeden Augenblick durch die Motorhaube fliegen.
    Er raste auf die Interstate 280 und schaffte es mit 120 Meilen die Stunde in weniger als fünfzehn Minuten zum Polizeipräsidium von San Jose. Als er dort ankam, hatte er sich ein wenig beruhigt und konnte wieder halbwegs klar denken. Seltsamerweise war er vor allem dankbar dafür, dass er eine Tasche mit Sportsachen im Kofferraum hatte. Was zum Teufel hätte er sonst getan? Mitten in der Nacht splitternackt ins Polizeipräsidium stürmen?
    Der Parkplatz, der am Tag fast voll gewesen war, lag jetzt verlassen da, und er konnte ungesehen nach hinten zum Kofferraum gehen und sich anziehen. Es war kalt, nicht viel über null Grad, und vor seinem Mund bildeten sich Atemwolken. Als er schließlich in die Eingangshalle trat, klapperten ihm die Zähne, und er hatte am ganzen Körper eine Gänsehaut.
    Er ging zum Informationsschalter, während er sich mit beiden Händen heftig Arme und Schultern rieb, um ein wenig warm zu werden. »Ich möchte einen Einbruch melden«, sagte er. »In mein Haus ist gerade eingebrochen worden.«
    Die Frau hinter der Scheibe fragte: »Wie ist Ihre Adresse, Sir?«
    Alex nannte ihr seine Adresse in Ladera. Die Frau sagte: »Sir, das ist in San Mateo. Sie müssen sich an das dortige Sheriffbüro wenden.«
    Herrgott, was war er für ein Idiot! San Jose hatte er nur deshalb im Kopf gehabt, weil er noch am Tag vorher hier gewesen war; er hatte gar nicht über die Zuständigkeit nachgedacht.
    »Stimmt«, sagte er. »Aber wissen Sie, ich hab den Einbrecher überrascht. Er hatte eine Pistole, und ich bin einfach nichts wie raus. Ich war völlig durcheinander. Könnten Sie … ich weiß nicht, was ich machen soll. Könnten Sie die Polizei in San Mateo für mich anrufen?«
    Die Frau nickte und griff zum Telefon. Sie gab Alex’ Informationen durch und legte auf.
    »Sir, das Sheriffbüro schickt jetzt einen Streifenwagen zu Ihrer Adresse. Die Beamten werden draußen vor dem Haus auf Sie warten. Dann werden sie sicherstellen, dass keine Gefahr mehr besteht, und mit Ihnen hineingehen. Sie werden Ihre Aussage aufnehmen und eventuelle Spuren sichern.«
    Alex bedankte sich und ging zurück zu seinem Wagen. Als er nach Hause kam, stand ein Polizeiwagen am Straßenrand. Alex parkte in der Einfahrt und ging hinüber. Zwei Cops in Uniform stiegen aus. Der eine war groß und dünn, der andere hatte Schultern so breit wie ein Kühlschrank.
    »Alex Treven?«, sagte der Dünne.
    »Ja, das bin ich. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Kein Problem. Ich bin Officer Randol, und das ist Officer Tibaldi. Uns wurde gesagt, dass heute Morgen jemand in Ihr Haus eingedrungen ist.«
    Heute Morgen … stimmt, es war Morgen, genaugenommen. »Ja, das ist richtig. Ich glaube, er hatte eine Pistole, aber das konnte ich nicht so genau sehen.«
    »Okay. Bitte warten Sie hier, während wir reingehen und

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