Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesdämmerung

Todesdämmerung

Titel: Todesdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
paar Fragen stellen.«
    Joey sah seine Mutter an und sagte: »Ich dachte, wir wollten Magnum nehmen.«
    Christine lächelte gequält. »Honey, du hast vergessen, daß Magnum in Hawaii ist.«
    »Ach, ja, freilich. Mann, das stimmt«, sagte der Junge. Er wirkte verstört. »Magnum hätte uns am besten helfen können.«
    Einen Augenblick lang wußte Charlie nicht, wovon der Junge redete, dann erinnerte er sich an die Fernsehserie und lächelte.
    Joey nahm einen langen Schluck von seiner Cola und studierte dabei Charlie über den Glasrand. Schließlich meinte er: »Ich schätze, Sie sind wohl auch okay.«
    Charlie hätte beinahe gelacht. »Du wirst es nicht bedauern, daß du zu uns gekommen bist, Joey. Also, was hat die Frau am Telefon zu dir gesagt?«
    »Sie hat gesagt... >Du kannst dich vor mir nicht verstekken. <«
    Charlie hörte die Angst in der Stimme des Jungen und sagte schnell: »Nun, da hat sie unrecht. Wenn wir dich vor ihr verstecken müssen, dann können wir das auch. Mach dir darüber keine Sorgen. Was hat sie sonst noch gesagt?«
    »Sie hat gesagt, daß sie weiß, was ich bin.«
    »Was hat sie wohl damit gemeint?«
    Der Junge blickte verstört. »Ich weiß es nicht.«
    »Was hat sie sonst noch gesagt?«
    »Sie hat gesagt... daß sie mir das Herz herausschneiden wird.«
    Von Christine kam ein würgendes Geräusch. Sie stand auf, preßte nervös ihre Handtasche an sich. »Ich denke, ich sollte Joey wegbringen, irgendwohin.«
    »Vielleicht müssen Sie das einmal tun«, sagte Charlie beruhigend. »Aber noch nicht jetzt.«
    »Ich glaube, daß jetzt die Zeit dafür ist. Ehe etwas pas siert. Wir könnten nach San Francisco gehen. Oder noch weiter. Ich bin noch nie in der Karibik gewesen. Dies ist doch eine gute Jahreszeit für die Karibik, oder?«
    »Geben Sie mir wenigstens vierundzwanzig Stunden«, sagte Charlie.
    »So? Vierundzwanzig Stunden? Und was ist, wenn diese Hexe uns vorher findet? Nein. Wir sollten heute abreisen.«
    »Und wie lange haben Sie vor wegzubleiben?« fragte Charlie. »Eine Woche? Einen Monat? Ein Jahr?«
    »Zwei Wochen sollten ausreichen. In zwei Wochen werden Sie sie finden.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Wie lange dann?«
    Charlie konnte Christines Sorge verstehen und hatte Mit gefühl mit ihr. Er wollte sie nicht zu hart anpacken, wußte aber, daß er genau das tun mußte, und deshalb sagte er: »Sie ist ja ganz offensichtlich irgendwie auf Joey fixiert, geradezu von ihm besessen. Joey hält sozusagen ihren Motor am Laufen. Wenn er nicht da ist, könnte es sein, daß sie die Hörner wieder einzieht. Sie könnte sich für uns in Luft auflösen. Möglicherweise finden wir sie nie, wenn Joey nicht da ist. Haben Sie vor, für immer Ferien zu machen?«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie vorhaben, meinen Sohn als Köder einzusetzen?«
    »Nein. Das nicht gerade. Wir würden ihn niemals in eine Falle legen. Wir werden ihn eher als Lockmittel verwenden.«
    »Das ist unerhört!«
    »Aber es ist auch die einzige Möglichkeit, sie zu kriegen. Wenn er nicht da ist, gibt es keinen Grund für sie, sich zu zeigen.« Er trat neben Christine und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Er wird die ganze Zeit bewacht werden. Er wird in Sicherheit sein.«
    »Den Teufel wird er.«
    »Ich schwöre Ihnen...«
    »Sie haben doch die Zulassungsnummer des Lieferwa gens«, sagte sie.
    »Das könnte nicht genügen. Vielleicht bringt es uns nicht weiter.«
    »Sie haben den Namen der Firma, der er gehört. Das Wahre Wort.«
    »Das könnte auch nicht reichen. Und wenn es nicht reicht, wenn es uns nicht weiterführt, dann muß Joey dasein, damit die alte Frau es riskieren muß, sich zu zeigen.«
    »Mir scheint, daß wir diejenigen sind, die die Risiken eingehen.«
    »Vertrauen Sie mir«, sagte er leise.
    Sie sah ihm in die Augen.
    »Setzen Sie sich«, sagte er. »Bitte. Geben Sie mir eine Chance. Später, wenn ich irgendeinen Hinweis — den leisesten Hinweis — dafür habe, daß wir der Situation nicht gewachsen sind, schicke ich Sie und Joey auf eine Weile aus der Stadt weg. Aber bitte noch nicht jetzt.«
    Sie sah an ihm vorbei auf ihren Sohn, der sein Colaglas weggestellt hatte und jetzt ganz vorn auf Charlies großem Sessel saß. Sie schien zu begreifen, daß sich ihre Angst unmittelbar auf den Jungen übertrug, also setzte sie sich hin und bemühte sich um Fassung, wie Charlie es verlangte.
    Er setzte sich wieder auf die Schreibtischkante: »Joey, mach dir wegen der Hexe keine Sorgen. Ich weiß ganz genau, wie man mit

Weitere Kostenlose Bücher