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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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längere Zeit gefoltert worden war.
    Ich bin quasi ans Bett gefesselt , rief er sich die Bemerkung ins Gedächtnis, die er vier Tage zuvor über das Internet erhalten hatte. Demnach hatte der kranke Bastard Brunner zu dieser Zeit bereits in seiner Gewalt gehabt. Und er hatte sich auch noch einen Spaß daraus gemacht.
    Dirk zog sich seinen Schal über Mund und Nase und zwang sich, seinen Blick weiter auf Brunners Leiche zu richten. Brunners glanzlose Augen sahen starr an die Decke. In ihnen spiegelte sich das Grauen, das er tagelang hier durchlebt haben musste. Seine Angst und seine Qualen waren in diesem Raum, schienen greifbar zu sein. Dirk bildete sich ein, sie zu spüren, stechend und stark.
    Es war seine Schuld, dass dieser Mann zu Tode gequält worden war. Ebenso trug er die Schuld an Kuhns gewaltsamem Ende. Und der einzige Grund dafür war, dass diese Menschen ihn gekannt hatten. Sie waren willkürlich als Opfer ausgewählt worden, um ihm eine Lektion zu erteilen. Eine Vorstellung, die Dirks Hass auf seinen Gegenspieler schier ins Unermessliche wachsen ließ. Er sah in ihm kein menschliches Wesen mehr, nur einen tollwütigen Hund, den es zu erlegen galt. Und ganz egal, welche Konsequenzen es für ihn haben sollte, er würde sich nicht davon abbringen lassen, ihn zur Strecke zu bringen.
    Er wandte sich von dem Leichnam ab und zuckte zusammen, als er sich selbst in dem gegenüberliegenden Spiegelschrank erblickte. Sein Gesicht war zu einer grässlichen, hasserfüllten Fratze entstellt.
    Die Fratze der Bestie!
    Rasch begann er damit, den Raum nach Spuren abzusuchen, die ihn belasten und mit diesen Taten in Verbindung bringen würden. Er brauchte nicht lange zu suchen, bis er fündig wurde.
    Die blutigen Abdrücke auf dem Boden endeten unmittelbar an einem Stuhl neben dem Schrank. Darauf lagen diverse Kleidungsstücke, die akkurat zusammengelegt worden waren. Über der Lehne hing Dirks Schutzanzug. Er war blutdurchtränkt, und im Brustbereich glaubte Dirk, Fleischfetzen zu erkennen, die wie dunkle Maden daran klebten. Die Handschuhe steckten in einer der seitlichen Taschen. Vor dem Stuhl standen seine Arbeitsstiefel, deren schwarzes Leder mit einer rötlichen Kruste überzogen war. Anscheinend hatte der Mörder sich hier in aller Seelenruhe umgezogen und anschließend das Haus verlassen. Wie abgeklärt war diese gefühlskalte Bestie?
    Dirk verließ das Schlafzimmer und setzte seine Suche im Badezimmer fort. Nur an die Badewanne wagte er sich nicht heran. Waren die Blutflecken im Waschbecken und auf den Handtüchern ausschließlich von Brunner und Kuhn? Möglicherweise hatte sich der Täter verletzt und die Wunde hier gereinigt, sodass die Polizei einen DNA -Abgleich machen konnte. Nein, so einen Fehler würde er nicht begehen. Wahrscheinlich hatte er hier nur die Handschuhe und den Anzug behelfsmäßig gesäubert, damit er sich beim Umziehen nicht mit Blut beschmutzte. Ohne etwas zu berühren oder zu verändern, folgte Dirk den Spuren über den Flur in das dritte Zimmer, das neben dem Schlafzimmer lag. Es musste Brunner als Büro gedient haben. Regalschränke mit Aktenordnern und Büchern standen darin, an der gegenüberliegenden Wand ein L-förmiger Schreibtisch. Und hier hing auch der Kalender, den Dirk aus dem Video von Kuhns Ermordung wiedererkannte.
    Genau hier muss die Kamera gestanden haben , dachte er, während er auf den Stuhl starrte, auf dem der Torso von Christian Kuhn ruhte, aus dem fünf blutige Öffnungen ragten.
    Und überall war Blut.
    Auf dem Boden, den Wänden, der Decke … In jede Richtung hatte die Säge ihre blutigen Späne verteilt. Dirk fragte sich, weshalb der Täter sich die Mühe gemacht hatte, den Rest von Kuhns Körper ins Badezimmer zu schleppen. Vermutlich hatte er Platz gebraucht, um sich in dem schmalen Raum bewegen zu können.
    Dirk trat hinter den Schreibtisch. Dabei konnte er es nicht vermeiden, in das Blut zu treten, das sich großflächig auf dem Boden verteilt hatte und nun unter seinen Schuhen klebte.
    Mach nur weiter so , dachte er, dann wirst du es noch schwerer haben, deine Unschuld zu beweisen.
    Auf dem Boden unter dem Fenster entdeckte er die Motorsäge, in deren Kette sich Fleischreste und Knochensplitter verfangen hatten, und den Helm.
    Auf dem Schreibtisch standen ein Drucker, ein Flachbettscanner, eine Tastatur und ein Monitor. Darunter ein Computer.
    Von hier aus muss er seine Schachzüge geplant haben.
    Dirk ließ seinen Blick über die mit Buche furnierte

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