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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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sich weiter hinaus, um den unbedachten Terrassenbereich einsehen zu können. Im trüben Licht der Dämmerung waren frische Fußspuren im Schnee zu erkennen. Sie liefen von der linken Hausseite auf den Terrassenbereich zu. Zwei Männer, vermutete Dirk. Und er hätte darauf gewettet, dass sie Uniformen trugen.
    Die offene Terrassentür!
    Er stürzte zurück an den Computer.
    >>Hinterhältiger Bastard!
    >Du hast schätzungsweise noch zwei Minuten. Mach’s gut, Du Penner!
    Kurz darauf verdunkelte sich der Bildschirm, und der Computer schaltete sich aus.
    Panik!
    Sie überfiel ihn mit voller Wucht.
    Geräusche aus dem unteren Stockwerk drangen an sein Ohr.
    »Herr Brunner?«, rief eine kräftige Männerstimme. »Hier spricht die Polizei! Sind Sie im Haus?« Es klang, als stünden sie bereits am Treppenaufgang.
    Dirk griff schnell nach der zerstörten Kamera, stöpselte das Kabel aus und verstaute sie in der Manteltasche. Auch das Messer steckte er ein. Dann wischte er mit den Ärmeln seines Mantels ein paarmal über die Tastatur. Hektisch ließ er seinen Blick über den Schreibtisch und durch den Raum schweifen. Hatte er noch weitere Dinge berührt? Er war sich nicht sicher, doch ihm fehlte die Zeit. Er musste hier raus.
    Das Fenster auf der anderen Seite!
    Vorsichtig trat er aus dem Blut heraus und streifte sich die schwarzen Lederschuhe von den Füßen. Er nahm sie auf und ging lautlos in den Flur hinaus, wo er bereits Schritte auf der steinernen Treppe vernahm.
    »Riechst du das?«, flüsterte einer der Polizisten. Dann hörte Dirk, wie sie ihre Waffen aus den Holstern zogen. Die Schritte kamen näher. Es gelang ihm gerade noch rechtzeitig, im gegenüberliegenden Zimmer zu verschwinden, als einer der Beamten am oberen Treppenabsatz auftauchte.
    Dirks Puls schien seine Adern zu sprengen, als er durch den Türspalt beobachtete, wie die beiden Männer mit vorgehaltener Pistole den blutigen Spuren ins Schlafzimmer folgten. »Verdammte Scheiße!«, hörte er einen der beiden sagen, dann ertönte das Kratzen eines Funkgeräts. In knappen Sätzen teilte die Stimme des Beamten seiner Dienststelle mit, was sie vorgefunden hatten, und forderte Verstärkung und die Kollegen der Kripo an.
    Währenddessen erkundete Dirk seine neue Umgebung. Er befand sich im Kinderzimmer. Dirk wusste, dass Brunner eine sechsjährige Tochter hatte. Doch die Schränke waren leergeräumt, und das Bett war nicht bezogen. Es schien also tatsächlich zuzutreffen, dass seine Frau ihn verlassen hatte. Möglicherweise hatte sein Mörder ihn deshalb ausgesucht.
    Er passte ins Profil.
    Leise schlich Dirk auf das einzige Fenster des Zimmers zu, das wie die anderen Fenster im Haus geöffnet war. Er lehnte sich über den Sims und sah nach unten. Bis zum Dach des Gerätehauses waren es mindestens drei Meter.
    »Hier drüben liegt noch einer«, ertönte die Stimme des zweiten Polizisten dumpf durch die Wand, die an das Badezimmer grenzte. »Großer Gott, das glaubst du nicht!«
    Dirk hatte sich inzwischen auf die Fensterbank gesetzt, zog sich die Schuhe wieder an und ließ die Beine an der rauen Außenwand des Hauses herabhängen.
    Du musst den Verstand verloren haben!
    Hastig wischte er mit den Ärmeln über den Fenstergriff, an dem er sich festgehalten hatte. Dann sah er wieder nach unten.
    Und wenn das Dach dein Gewicht nicht aushält?
    Du musst es riskieren .
    Du könntest dir sämtliche Knochen brechen!
    Es ist deine einzige Chance! Beeil dich!
    Er hielt den Atem an und schloss die Augen.
    Gott steh mir bei!
    Dann stieß er sich ab und stürzte ins Freie.
    Er landete schräg auf dem nach beiden Seiten hin abfallenden Dach des Gerätehauses. Der Schnee milderte die Wucht des Aufpralls, der ihm die angestaute Luft aus den Lungen presste. Seine Füße fanden keinen Halt, weshalb er seitlich wegrutschte und hart mit der Schulter aufschlug. Unter ihm barst und bebte es, doch die hölzerne Unterkonstruktion hielt den Belastungen stand. Sein rechter Fuß streifte die Kante der schmalen Kunststoffrinne, die das Dach auf dieser Seite abschloss. Die Halterungen gaben nach, und das Gewicht von Schnee und Eis ließ die Rinne sofort wegknicken, sodass der Abfluss mit einem lauten Knacken wegbrach.
    Dirk wurde herumgeschleudert und landete schließlich rücklings auf der geschlossenen Schneedecke der Terrasse. Reste des pulvrigen Schnees rieselten vom Dach auf ihn herab und kühlten sein überhitztes Gesicht.
    Es dauerte einige Sekunden, bis er wieder Luft bekam und die

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