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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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eine Weile anhalten. Er musste sich jetzt wieder anderen Pflichten widmen, musste Kraft tanken und sich ausruhen. Doch er würde es sich auf keinen Fall nehmen lassen, das Ende des Spiels mit eigenen Augen zu verfolgen und seinen Gegner am Boden zu sehen.
    Nachdem er über eine anonyme Internetleitung den Anruf bei der Polizei getätigt hatte, war er hier in Stellung gegangen – in sicherer Entfernung, aber immer noch nahe genug, um alles sehen zu können. Sein Laptop lag nun zugeklappt neben ihm auf dem Beifahrersitz, zusammen mit dem Headset. Beides würde er heute nicht mehr benötigen. Das Programm, das er auf Brunners Rechner installiert und über seinen drahtlosen Zugang aktiviert hatte, sollte all seine digitalen Spuren beseitigt haben. Jetzt blieb ihm nur noch, zu warten und gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Wenn nur diese elenden Rückenschmerzen nicht wären! Er war gerade einmal dreiundzwanzig Jahre alt, hatte aber eine Körperhaltung wie ein alter Mann. Diese Schwäche, wie auch seine schlaksige Gestalt, hatte er von seinem Vater geerbt. Sollte er dafür in der Hölle schmoren, dachte er sich, zusammen mit all den anderen großkotzigen Angebern, die seinem Spiel bereits zum Opfer gefallen waren!
    Er öffnete den Reißverschluss seiner Jacke. Eigentlich mochte er die Farbe Blau nicht besonders. Sie erinnerte ihn an die Blutergüsse, die sein Vater auf seinem Körper hinterlassen hatte, wenn er ihm seine Auffassung von Gehorsam und Disziplin eingeprügelt hatte. Ganz zu schweigen davon, was er seiner Mutter alles angetan hatte. Doch diese Jacke war für ihn eine Art Trophäe. Ein Zeichen seines Triumphs über Ausbeutung und Unterdrückung. Daher trug er sie gern. Sie vermittelte ihm das Gefühl von Überlegenheit.
    Er sah auf die Uhr. Es war Zeit, sich um seine Mutter zu kümmern. Sie hatte es nicht verdient, noch länger auf ihn warten zu müssen.
    Unruhig ließ er seinen Blick zurück zum Außenspiegel des Wagens gleiten, den er auf den Eingangsbereich des Hauses ausgerichtet hatte. Noch immer war dort niemand zu sehen. Was machten diese verdammten Idioten da oben bloß? Er hatte ihnen das Arschloch doch quasi frei Haus geliefert. Wo also lag das Problem? Konnte man sich nicht einmal mehr auf die Polizei verlassen?
    Sie bewundern dein Werk , dachte er voller Stolz.
    Dennoch wäre es ihm lieber, sie würden sich damit beeilen, denn er hatte sich schon viel zu lange hier aufgehalten. Aber er brauchte Gewissheit.
    Macht schon, ihr Anfänger!
    Wenige Sekunden später wurde die Gewissheit zur Qual.
    Dirk ließ zwei Fahrzeuge die Hauptstraße passieren, bevor er sie überquerte. Der brennende Schmerz in seinem Bein wurde immer intensiver, sodass er sein Humpeln kaum noch verbergen konnte. Doch die Trauer in seinem Herzen überlagerte die Verletzung, blendete sie aus. Er dachte jetzt nur noch an Rache, sah seinen Sohn vor seinem inneren Auge, sah Anke im Krankenhaus, deren Körper an Kabeln und Monitoren hing, und das trieb ihn voran.
    Das Messer hielt er verdeckt nach unten gerichtet, während er sich langsam der Einmündung der Straße näherte. Nur noch ein paar Schritte …
    Aus den Augenwinkeln heraus registrierte er, wie die Tür des Hauses aufgerissen wurde und einer der Polizeibeamten herausstürmte. Im ersten Moment dachte Dirk, der Mann hätte ihn bemerkt und seine Waffe auf ihn gerichtet. Doch dann sah er, wie der Beamte zum Streifenwagen lief.
    »Du wartest hier auf die Kollegen«, rief er seinem Partner zu, der offensichtlich im Flur zurückgeblieben war, während Dirk rasch hinter einer Hauswand nach Deckung suchte. »Der Kerl kann noch nicht weit sein.«
    Dirk hörte, wie der Motor gestartet wurde und der Wagen mit durchdrehenden Reifen zu wenden begann. In wenigen Sekunden würde er die Hauptstraße erreichen. Und von dort aus bot ihm das Haus keinerlei Deckung mehr.
    Verdammt, fluchte er in sich hinein, während er im Rückspiegel verfolgte, wie der Streifenbeamte ohne einen Gefangenen aus dem Haus gerannt kam. Durch das heruntergelassene Fenster hörte er dessen Rufe, die keine Zweifel offenließen: »Der Kerl kann noch nicht weit sein!«
    Ungläubig schüttelte er den Kopf. Das kann nicht sein! So war das nicht geplant!
    Es war alles auf den Punkt genau durchdacht gewesen. Diese dämlichen Bullen hätten ihn nur noch festnehmen und abführen müssen. Dazu hätten sie nicht einmal ihren kümmerlichen Verstand gebraucht. Was war da bloß schiefgelaufen? Was hatte er übersehen?
    Angestrengt

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