Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
Vom Netzwerk:
Situation genauso gehandelt.«
    »Mag sein«, stimmte Dirk ihm zu. »Dennoch macht mir das alles ziemliche Angst. All diese dunklen Gedanken. Herrgott, ich habe den Kopf eines Menschen in einem Waldstück verbrannt. Eines Menschen, den ich auch noch gekannt habe. Und ich habe noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Was passiert nur mit mir, Niklas?«
    »Du hast nur aus reinem Selbstschutz gehandelt«, meinte Niklas. »Ich bin kein Seelenklempner, aber selbst ein friedliebender Hund wehrt sich irgendwann, wenn er in die Enge getrieben wird.«
    »Ja, nur werden in unserer Gesellschaft solche Hunde hinterher eingeschläfert.«
    »Ich gebe zu, der Vergleich hinkt etwas, aber entscheidend ist letztendlich nur eins: Was willst du jetzt tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Falsche Antwort.«
    Dirk sah hilflos zu ihm auf. »Was erwartest du denn von mir?«
    »Dass du mir aufrichtig sagst, wie weit du in dieser Sache bereit bist zu gehen, damit ich eine Entscheidung darüber treffen kann, ob ich dir dabei helfen werde.«
    Dirk schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht von dir verlangen.«
    »Du bist hierhergekommen, weil du unsere Hilfe brauchtest. Und ich werde dir gerne zur Seite stehen, so gut ich kann.«
    Dirk verfiel einige Sekunden lang in Schweigen. Dann lehnte er sich vor. »Also gut, was genau schlägst du vor?«
    Niklas nahm einen ausgiebigen Schluck aus dem Flachmann und räusperte sich. »So, wie ich das sehe, schlägt man seinen Gegner am besten mit seinen eigenen Mitteln. Setz ihn unter Druck, attackiere ihn, lock ihn aus seiner Reserve.«
    »Dazu müsste ich erst einmal wissen, wer der Kerl ist und wo er sich aufhält.«
    »Und du hast keinerlei Verdacht?«
    »Nein«, seufzte Dirk. »Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn irgendwoher kenne.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Jedes Mal, wenn er mich angerufen hat, hat er seine Stimme verfremdet. So etwas tut man in der Regel nur, wenn man befürchten muss, erkannt zu werden.«
    »Oder wenn man einfach nur ein übervorsichtiger Spinner ist.«
    »Ja, mag sein«, sagte Dirk. »Aber irgendetwas sagt mir, dass ich dem Kerl schon mal begegnet bin.«
    »Ein unzufriedener Kunde aus der Bank?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Er meinte, er habe mich auserwählt, um mir zu zeigen, dass ich nicht besser bin als er, und dass er an mir ein Exempel statuieren will. Es erscheint mir fast so, als ob er aus mir eine Kopie von sich selbst machen will.«
    »Was weißt du sonst noch über ihn, außer dass er vor nichts zurückschreckt?«
    »Ich glaube, er tut das nicht zum ersten Mal.«
    »Du meinst, er hat vor dir auch schon andere bedroht?«
    »Zumindest schließe ich das aus dem, was er mir auf Brunners Computer geschrieben hat, als die Polizei bereits vor der Tür stand. Er schwafelte was von einem Spiel, das dieses Mal nach seinen Regeln ende. Er scheint es demnach schon öfter gespielt zu haben.«
    »Sonst noch was?«
    »Ach ja«, fiel Dirk nach kurzem Grübeln ein. »Ich habe mit meinem Handy ein Foto von seinem Auto gemacht.«
    »Lass mal sehen.«
    »Das Handy ist oben in meiner Manteltasche. Ich hatte es ausgeschaltet, weil die Dinger über GPS ziemlich genau zu orten sind. Du besitzt nicht zufällig ein neueres Modell mit Speicherkarte?«
    »Nein, tut mir leid«, sagte Niklas. »Aber ich habe oben einen Computer stehen, wenn dir das was hilft.«
    »Wenn du einen Adapterstick für eine micro SDHC -Chipkarte hast.«
    »Eine was?«, fragte Niklas.
    »Schon gut. Ich glaube nicht, dass dieser Verrückte mich orten kann, wenn ich das Handy nur im Offline-Modus benutze.«
    Niklas seufzte. »Es wäre wirklich hilfreich, wenn du in einer Sprache mit mir reden würdest, die ich verstehe.«
    »Mein Gott, Niklas«, sagte Dirk. »Wo hast du in den letzten Jahren gelebt?«
    »In der Realität!«
    »Hast du wenigstens einen Internetanschluss?«
    »Ich glaube, zumindest damit kann ich dienen.«
    »Dann komm einfach mit nach oben«, sagte Dirk. »Ich denke, dein Computer kann uns trotzdem nützlich sein.«
    Niklas betrachtete enttäuscht das Foto auf Dirks Handy. »Man kann nicht gerade viel erkennen.«
    Dirk saß auf dem Stuhl neben ihm und wartete geduldig, bis der Rechner hochgefahren war. »Na ja, die Lichtverhältnisse waren nicht gerade ideal.«
    »Wie bekomme ich es größer angezeigt?«
    »Du musst es einfach mit den Fingern aufziehen.« Dirk machte eine entsprechende Bewegung mit Daumen und Zeigefinger.
    Niklas tat es ihm nach, und der Bildausschnitt vergrößerte

Weitere Kostenlose Bücher