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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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seine Beerdigung kümmern, geschweige denn ihr beiwohnen. Ich kann noch nicht einmal um meinen eigenen Sohn trauern, weil vermutlich bereits der halbe Polizeiapparat hinter mir her ist und mich womöglich sogar verdächtigt, ihn selbst auf dem Gewissen zu haben. Das macht mich rasend vor Wut, denn das ist einfach nicht gerecht.«
    »Nein«, stimmte Niklas ihm nach einigen Sekunden des Schweigens zu. »Das ist es ganz und gar nicht.« Geräuschvoll stellte er seine Tasse auf dem Tisch ab. »Und deswegen sollten wir schleunigst zusehen, denjenigen zu finden, der wirklich dafür verantwortlich ist, und ihm verdammt noch mal den Arsch bis zur Kinnlade aufreißen!«
    Es verging eine weitere halbe Stunde, in der sie sich akribisch durch die Suchliste klickten. Darunter waren Polizeiberichte von ungelösten Mordfällen und Vermisstenmeldungen aus der Region. Doch nichts davon schien in das Muster der jüngsten Vorfälle zu passen.
    Erschöpft rieb sich Dirk die Augen. »Langsam glaube ich nicht mehr, dass uns das hier weiterbringt.«
    »Vielleicht musst du die Suche nur weiter eingrenzen«, drängte ihn Niklas.
    Dirk atmete durch und dachte einen Moment lang nach. Schließlich fügte er die Begriffe Internet und Computer der Suchanfrage hinzu. Erneut reduzierte sich die Trefferliste. Bereits auf der ersten Seite fiel Dirk ein Eintrag über den Selbstmord eines Schulleiters ins Auge, der einige seiner Schülerinnen über das Internet sexuell belästigt hatte. Aufmerksam studierte er den Bericht, demzufolge das gesamte soziale Umfeld des Mannes aufgrund der Anschuldigungen zusammengebrochen war, obwohl der Schulleiter immer wieder seine Unschuld beteuert und von einer Verleumdungskampagne gegen ihn gesprochen hatte. Als Dirk am Ende des Textes angelangt war, lehnte er sich nachdenklich in seinen Stuhl zurück.
    »Klingt nach einem Treffer.«
    »Sieh dir das Datum an.« Niklas deutete auf die linke obere Ecke des Bildschirms. »Das liegt fast fünf Jahre zurück.«
    »Na ja, wer weiß, wie lange der Kerl sein Spiel schon treibt? Die Details decken sich jedenfalls erschreckend genau mit meinem Fall.«
    »Ist vielleicht nur ein Zufall.«
    Erneut richtete Dirk seinen Blick auf den Text. »Gehen wir trotz der angeblichen Beweise, die auf seinem Computer gefunden worden sind, mal davon aus, dass dieser Mann wirklich unschuldig gewesen ist. Dann hätte es nur jemand mit weitreichenden informatischen Kenntnissen so aussehen lassen können, als wäre er schuldig. Sind wir uns da einig?«
    »Ich denke schon«, entgegnete Niklas unsicher. »Hab nicht viel Ahnung von so was.«
    »Aber der Begriff Hacker sagt dir doch was.«
    »Sicher. Man hört ja ständig in den Nachrichten von solchen Leuten.«
    »Und genau mit so jemandem haben wir es hier zu tun. Nur dass dieser Kerl seine Fähigkeiten nicht dazu benutzt, Daten zu stehlen oder Computersysteme zu schädigen. Er manipuliert Menschen und zerstört dadurch ihr Leben. Er ist sozusagen der Kapitalverbrecher unter den Computerkriminellen.« Dirk deutete auf die Anzeige des Monitors. »Und da drin befinden sich für ihn Millionen potenzielle Opfer.«
    Verstört betrachtete Niklas den Bildschirm: »Allmählich wird mir dieses Ding richtig unheimlich.«
    »Da bist du nicht der Einzige«, sagte Dirk.
    »Mal angenommen es stimmt, was du sagst, wie bringt uns das dann weiter? Ich meine, wie kommen wir an den Kerl ran?«
    Dirk seufzte. »Darüber bin ich mir auch noch nicht im Klaren. Wir sollten erst einmal weitersuchen und alle potenziellen Fälle zusammentragen. Vielleicht bringt uns das auf seine Spur.«
    Minutiös durchsuchte Dirk die weiteren Einträge in der Trefferliste. Er stieß auf drei weitere Fälle, die ein ähnliches Muster aufwiesen und sich im Zeitraum der letzten vier Jahre ereignet hatten. Und bis auf einen hatten alle Beschuldigten Suizid begangen, nachdem belastende Dokumente auf ihrem Computer gefunden worden waren.
    Der dritte Artikel handelte von einem 42-jährigen Arzt, der seine Frau im Affekt erschlagen hatte, nachdem er dahintergekommen war, dass sie sich über das Internet mit anderen Männern verabredete. Wie die Polizei später ermittelte, war der Mann in seinem Umfeld bekannt für seine rasende Eifersucht. Auch hatte es schon öfter Streit und Handgreiflichkeiten aus diesem Grund gegeben. Nach der Tat hatte der Arzt sein Haus mitsamt der Leiche niedergebrannt und sich anschließend der Polizei gestellt. Das Ganze lag nun dreieinhalb Jahre zurück.
    Dirk druckte alle

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