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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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du mir noch beibringen, was ich nicht schon weiß?« Er wandte sich an die Frau, die noch immer hinter den Paletten kauerte und ihn beschämt betrachtete. »Und du? Wie alt bist du, fünfundzwanzig? Hast du denn gar keinen Stolz? Dieser versoffene Abschaum da könnte dein Vater sein!« Er griff nach dem weißen Kittel und den restlichen Kleidungsstücken von ihr, die auf dem Boden verteilt lagen, und warf sie ihr entgegen. »Zieh dich an!«, befahl er.
    Beinahe erleichtert folgte sie dieser Anweisung, streifte sich ihren Slip, die Hose und den weißen Kittel über. Auch sein Vater beugte sich nun nach vorn, um sich seine Hose hochzuziehen, wobei er Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten.
    »Du nicht!«
    Sein Vater hielt in der Bewegung inne. Dabei stützte er sich an einem Kistenstapel mit runzligen, überreifen Aprikosen ab, die ihren säuerlichen Geruch verströmten. Er sah auf, und seine Augen verengten sich, als er die gekrümmte Eisenstange sah, die sein Sohn plötzlich in der Hand hielt. »Du kranker Pisser«, keuchte er. »Ich wusste ja schon immer, dass mit dir was nicht stimmt.«
    »Da komme ich wohl ganz nach dir, Vater.«
    Sein Vater richtete sich auf, wobei der Kistenstapel bedrohlich ins Wanken geriet. »Und was, glaubst du, soll das hier werden?«, fragte er. »Ist aus dir etwa über Nacht ein ganzer Kerl geworden? Oder hast du in deinem komischen Computer nachgesehen, was das ist?«
    »Du solltest mich besser nicht unterschätzen«, erwiderte er ruhig. »Mein Verstand ist deinem weit überlegen.«
    »Mach dich nicht lächerlich.« Sein Vater begann laut zu lachen. »Zieh lieber Leine, bevor ich dir deinen verkorksten Verstand aus dem Leib prügle!«
    »Nein, Vater«, sagte er und trat vor ihn. »Du wirst niemanden mehr verprügeln!«
    »Ach ja? Dann pass mal auf, mein Jun…«
    Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden. In seiner eingeschränkten Wahrnehmung sah er den Radschlüssel nicht einmal auf sich zukommen. Ein dumpfes, berstendes Geräusch erklang, als er in Höhe der Schläfe auf seinen Kopf traf. Sein Vater kippte seitlich in die Aprikosenkisten, die ihren matschigen Inhalt über den Betonboden und über seinen Körper verteilten. Fruchtfleisch klebte ihm im Gesicht und in den Haaren, aus einer klaffenden Wunde trat Blut.
    Seine kalten Augen weideten sich an diesem grotesken Anblick und registrierten zufrieden, dass der Brustkorb seines Vaters sich noch bewegte. Er atmete nur flach, aber es war noch Leben in ihm. Für einen Moment hatte er befürchtet, er hätte zu fest zugeschlagen. Doch so leicht wollte er diesen Bastard nicht in die Hölle schicken.
    Die Kassiererin hinter ihm schrie so laut, dass es in seinen Ohren schmerzte.
    »Hey!«, brüllte er sie an, und das Kreischen verstummte augenblicklich. Dann warf er ihr kurzerhand den Radschlüssel entgegen.
    Instinktiv fing sie ihn auf, doch er entglitt sogleich wieder, als sie das daran klebende Blut bemerkte. Klirrend schlug der Radschlüssel auf den Boden.
    »Willst du ihn nicht?«, fragte er mit gespielter Überraschung. »Nimm ihn ruhig, er gehört dir. Ich habe ihn am Samstag aus deinem Auto geklaut.«
    Ihre feuchten Augen glitten zu der blutigen Eisenstange am Boden, dann wandten sie sich fragend an ihn.
    Er betrachtete sie wie ein kleines Kind, dem man einen Zaubertrick erklärte. »Jetzt fragst du dich vermutlich, wie ich das gemacht habe, nicht wahr?« Er lachte. »Weißt du, der Umstand, dass Schlampen wie du anscheinend der Meinung sind, ihr Schlüsselbund müsse einem Plüschtierzoo gleichen, war dabei sehr hilfreich. Denn mir war klar, dass du ihn deswegen nicht direkt bei dir tragen konntest. Also habe ich mich am Samstag in den Aufenthaltsraum geschlichen und in deiner Handtasche nachgesehen. Du solltest sie wirklich nicht so offen herumliegen lassen, selbst wenn du die einzige Festangestellte in diesem Drecksloch bist.« Er sah zu dem blutenden Körper am Boden, der leicht zu zucken begonnen hatte. »Oder sollte ich besser sagen: warst.« Er griff in seine Jacke und zog ein etwa dreißig Zentimeter langes Messer hervor. »Das hier habe ich übrigens aus deiner Küche. Du solltest dort wirklich mal wieder aufräumen«, sagte er kichernd. »Ein solches Chaos schickt sich nicht für eine Frau. Allerdings kann ich natürlich verstehen, dass du deine häuslichen Pflichten etwas vernachlässigt hast, da du ja nach Feierabend zu sehr damit beschäftigt warst, dich von meinem Vater ficken zu lassen, vermutlich, damit er dich

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