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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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zu mächtig geworden, hatte ihn unvorsichtig werden lassen und zu Fehlern verleitet. Früher oder später würden diese Fehler die Polizei auf ihn aufmerksam machen, daran bestand für ihn kein Zweifel mehr. Doch er würde sich nicht so einfach stellen. Diese letzte Schlacht sollte mit einem Paukenschlag enden.
    Als er das Zimmer seiner Mutter betrat, hielt er einen Moment lang inne. Obwohl sie in ihrem Bett sehr friedlich auf ihn wirkte, kam er nicht umhin, ihren Verfall zu bemerken, der in den letzten Monaten stetig zugenommen hatte. Ihre Haare waren mittlerweile dünn und weiß geworden. Zusammen mit ihrem eingefallenen, bleichen Gesicht und den starr zur Decke gerichteten Augen verliehen sie ihr eine beinahe geisterhafte Erscheinung. Bei dem Gedanken, sie vernachlässigt zu haben, legte sich ein Gefühl der Schwere um seinen Brustkorb. Schon bald würde er gar nicht mehr für sie da sein können. Die Zeit war gekommen, seine Mutter aus diesem jämmerlichen Zustand zu erlösen, bevor er selbst Erlösung erfuhr. Er würde sie hier nicht hilflos zurücklassen.
    Ein elektronisches Signal riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Er stürmte zurück in sein Arbeitszimmer und betrachtete den Monitor zu seiner Linken.
    Die Felder im oberen Teil zeigten Koordinaten an! Kurz darauf begann die Grafik der Audiospur auszuschlagen, und leise, gedämpfte Stimmen drangen aus den Lautsprechern.
    Seine Lippen spannten sich zu einem Lächeln. Bukowskis Handy war wieder auf Sendung. Und als er auf der Karte sah, wo er sich gerade befand, begann sein Herz wild gegen seine Brust zu hämmern.
    In diesem Moment war ihm klar, wie das Spiel enden würde.
    Niklas hatte seinen alten VW Passat in einer Parkbucht abgestellt und beobachtete gemeinsam mit Dirk aus dem Wagen heraus das gegenüberliegende Einfamilienhaus. Ein Altbau, freistehend, ohne Garage, mit einem Nebeneingang. Hinter den Fenstern war kein Licht zu erkennen. Über den kleinen Vorgarten hatte sich eine dichte Schneedecke gelegt, die im Licht der Dämmerung leuchtete. Die schmale Hecke, die sich um das Haus erstreckte, bog sich unter der weißen Last. Der schwarze Kombi war nirgends zu sehen.
    »Er scheint nicht da zu sein«, meinte Niklas und hielt sich die schmerzende Hüfte. »Bist du dir sicher, dass die Adresse stimmt?«
    »Ja, warum?«
    »Was will ein alleinstehender junger Mann mit so einem Haus?«
    »Wer sagt denn, dass er alleinstehend ist?«
    Niklas warf Dirk einen skeptischen Blick zu. »Du glaubst tatsächlich, dass jemand mit einer eigenen Familie zu solchen Taten fähig wäre?«
    Dirk zuckte mit den Schultern. »Die Zeitungen sind jeden Tag voll von solchen Fällen. Da wäre er keine Ausnahme. Allerdings stimme ich dir zu, dass er für heutige Verhältnisse ein wenig zu jung dafür ist. Vielleicht gehört das Haus ja seinen Eltern.«
    Niklas verlagerte sein Gewicht etwas, um seine Hüfte zu entlasten. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    Dirk zog sein Handy aus der Tasche und schaltete es an. »Ich werde das tun, wozu du mir geraten hast«, meinte er und machte ein Foto des Hauses. »Ich locke ihn aus der Reserve.« Dann schrieb er den Satz »Ich beobachte dich« in die Kurznachrichtenmaske. Anschließend fügte er das Foto an, tippte Radnys Nummer ein und betätigte die Sendetaste. »Mal sehen, wie er darauf reagiert.«
    »Und du hältst es tatsächlich für schlau, ihn von unserer Ankunft in Kenntnis zu setzen?«
    »Ich will ihn nur wissen lassen, dass es keinen Sinn hat, sich länger vor mir zu verstecken. Er weiß jetzt, dass ich seine Identität kenne. Und wo immer er gerade steckt, er dürfte ziemlich angepisst darüber sein.« Dirk grinste. »Er wird hier auftauchen, und dann werden wir ja sehen, wie die Sache ausgeht.«
    Kraftlos legte Kommissar Sven Becker den Telefonhörer zurück auf die Station. Anschließend rieb er sich die Augen, bevor er sich an seinen Kollegen Klaus König wandte, der am Schreibtisch gegenüber saß.
    »Ich sage dir, wenn dieses verdammte Ding heute noch einmal klingelt, werf ich es aus dem Fenster.«
    »Wer war das?«, fragte König.
    »Die Pressestelle.«
    »Was wollten die?«
    »Wissen, wie der derzeitige Stand der Ermittlungen ist. Die werden momentan mit Anfragen zugeschüttet.«
    »Und du hast denen nichts von deinen Zweifeln gesagt?«
    »Die behalte ich vorerst für mich, solange die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind«, erwiderte Becker. »Die Spurensicherung ist immer noch beschäftigt. Die werden voraussichtlich

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