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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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noch bis morgen brauchen, um die ganze Sauerei in dem Haus zu katalogisieren. Und die Auswertung der Internetprotokolle wird auch noch eine Weile dauern.«
    »Während du telefoniert hast, hat die Forensik angerufen. Die haben festgestellt, dass auf allen beschlagnahmten Rechnern die Log-Dateien gelöscht waren. Sowohl bei Bukowski und Brunner als auch bei Kuhn. Da hat sich jemand viel Mühe gegeben, dass man seine Aktivitäten nicht zurückverfolgen kann.«
    »Verdammte Hackerscheiße«, fluchte Becker und ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen. »Ein Grund mehr, dem Braten nicht zu trauen, findest du nicht?«
    König nickte. »Da stimmen die Kollegen von der IT mit dir überein. Sie konnten einige Dateifragmente sichern, die sich nicht zuordnen ließen. Vermutlich Reste eines Programms, die jedoch nicht ausreichen, dessen Funktion zu bestimmen. Die Kollegen arbeiten fieberhaft daran, konnten bis jetzt aber noch nichts Handfestes herausfinden. Es spricht jedoch alles dafür, dass sich jemand von außen Zugriff auf die Computer verschafft hat. Und dieser Jemand versteht offenbar sein Handwerk.«
    »Und ich denke, wir sind uns beide einig darüber, dass dieser Jemand nicht Bukowski ist«, meinte Becker müde. »Wenn er tatsächlich über solche Fähigkeiten verfügen würde, hätte er uns sicher nicht so viele Hinweise auf seinem Rechner überlassen. Ganz zu schweigen davon, dass darauf keinerlei Hackersoftware zu finden ist.«
    »Das spricht ihn aber noch nicht frei«, sagte König. »Immerhin können wir eindeutig nachweisen, dass er sich am Tatort aufgehalten hat. Tatwaffe und Kleidung stammen ebenfalls zweifelsfrei von ihm. Das deutet zumindest auf eine Mittäterschaft hin.«
    Becker stand auf und ging zu der Magnetwand. Nachdenklich betrachtete er das Foto von Brunners Leichnam.
    »Mir gehen diese gelben Haare nicht aus dem Kopf«, sagte er und rieb sich bedächtig die Bartstoppeln am Kinn. »Ich glaube nicht, dass sie nur symbolischen Charakter haben.«
    »Sagtest du nicht gestern noch, die Farbe sei vermutlich nur zur Vertuschung von Brunners Kopfwunde aufgetragen worden?«
    Becker schüttelte den Kopf. »Dem Täter muss bewusst gewesen sein, dass wir den Leichnam rechtsmedizinisch untersuchen lassen. Es wäre reichlich naiv zu vermuten, dass eine solche Maßnahme ausreicht, um eine Wunde zu überdecken. Nein, die gelben Haare müssen für den Täter irgendwie von Bedeutung sein.«
    Becker ließ seufzend die Schultern hängen, als ihn erneut das Läuten des Telefons aus seinen Gedanken riss.
    »Ich mach das schon«, sagte König und nahm den Anruf entgegen.
    Becker starrte weiter auf die Fotos an der Pinnwand, bis er die Aufregung in der Stimme seines Kollegen bemerkte. Als er sich umdrehte, deutete König ihm mit einer Handbewegung an, dass dieser Anruf von Bedeutung war.
    »Was Sie nicht sagen.« Er begann sofort, sich Notizen zu machen. »Und wann genau war das? Können Sie mir die Unterlagen zuschicken?« Er gab seine Mailadresse durch. »Vielen Dank. Wir werden Sie natürlich auf dem Laufenden halten.« Er legte auf. »Das waren die Kollegen aus Mayen«, sagte er. »Die sind über die Medien auf unseren Fall aufmerksam geworden.«
    »Ja und?«, fragte Becker.
    »Du wirst es nicht glauben, aber die hatten vor ein paar Jahren einen ähnlichen Mord. Dem Opfer, Anfang fünfzig, wurden die Genitalien abgetrennt und in den Mund gestopft!«
    Becker war auf der Stelle wie elektrisiert. »Du verscheißerst mich, oder?«
    »Nein. Das Ganze hat sich in Welling zugetragen. Dort betrieb das Opfer einen Supermarkt. Die Kollegen sind damals von einer Beziehungstat ausgegangen. Der Radschlüssel, mit dem der Mann niedergeschlagen wurde, und das Messer konnten einer 24-jährigen Frau zugeordnet werden, die in dem Markt als Kassiererin angestellt war und mit der das Opfer ein Verhältnis hatte. Es wurden Fingerabdrücke auf den Tatwaffen und DNA -Spuren am Leichnam sichergestellt.«
    »Eine Frau?«, wiederholte Becker argwöhnisch. »Ziemlich ungewöhnlich, findest du nicht? Frauen neigen normalerweise nicht zu solchen Gewaltausbrüchen. Sie töten subtiler.«
    »Tja, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Aber durch die jüngsten Ereignisse könnte der Fall für die Kollegen eine völlig neue Wendung nehmen.«
    »Inwiefern?«
    »Man hat die zerschmetterte Leiche der jungen Frau am nächsten Morgen in einem angrenzenden Steinbruch gefunden. Die Kollegen sind damals von einem Selbstmord ausgegangen, ausgelöst durch

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