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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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die vorangegangene Tat. Aber nach dem, was hier passiert ist, sind sie hellhörig geworden. Natürlich könnte es sich auch um einen Zufall handeln …«
    »… oder unser Täter hat schon einmal zugeschlagen und die Frau damals nur als Sündenbock benutzt«, vervollständigte Becker den Satz. »Genau wie er es jetzt mit Bukowski versucht. Gab es damals noch andere Verdächtige?«
    »Aufgrund der eindeutigen Beweislage wohl kaum. Das Opfer war für seinen Jähzorn bekannt. Außerdem wurde bei der Obduktion ein erhöhter Blutalkoholspiegel bei ihm festgestellt. Man ist davon ausgegangen, dass er gegenüber der Frau zudringlich geworden und die Sache eskaliert ist.«
    »Familie?«
    König zuckte mit den Schultern. »Mehr weiß ich auch nicht. Die Kollegen schicken mir alle relevanten Fakten per Mail.«
    Becker begab sich zur Tür. »Dann geh ich uns solange mal einen Kaffee holen.«
    Unruhig sah Niklas auf die Uhr. Seit über einer halben Stunde saßen sie jetzt in seinem Auto und starrten auf das Haus gegenüber. Draußen war es bereits dunkel geworden, und die Schneeflocken schwebten lautlos durch das Licht der Straßenlampen.
    »Wie lange willst du hier noch untätig rumsitzen?«, fragte Niklas.
    »Er wird kommen«, entgegnete Dirk.
    »Da hab ich langsam meine Zweifel«, knurrte Niklas. »Nachdem du ihn mit deiner Nachricht gewarnt hast, wird der den Teufel tun und uns vor die Flinte laufen. Vermutlich beobachtet er uns gerade und lacht sich tot. Mir ist diese Warterei jedenfalls zu blöd.« Er öffnete die Fahrertür und stieg aus.
    »Wo willst du denn hin?«
    »Ich brauche Bewegung«, erwiderte er, hielt sich die schmerzende Hüfte und schlug die Tür hinter sich zu.
    Dirk folgte ihm zögerlich. »Was hast du vor?«
    »Mich ein wenig umsehen.«
    Sie überquerten die Straße, und Niklas betrat, ohne zu zögern, das Grundstück, während Dirk sich nervös umsah.
    »Jetzt warte doch mal«, rief er ihm hinterher. »Du kannst doch nicht einfach …«
    »Ich war noch nie gut im Warten«, sagte Niklas und ging geradewegs auf den Nebeneingang des Hauses zu, der durch die verschneite Hecke von der Straße aus nur schwer einzusehen war. Vor der Tür hatte Dirk ihn schließlich eingeholt. Radny Programming stand auf dem Klingelschild.
    »Und was jetzt?«
    »Sehen wir mal, ob jemand zu Hause ist«, sagte Niklas und betätigte die Klingel. Doch nichts tat sich. Niklas spähte durch das Glasfenster der Tür. »Ich kann nichts erkennen.«
    »Ich auch nicht«, sagte Dirk, der durch das Fenster neben der Tür lugte. »Hängt von innen ein Rollo davor.«
    Niklas sah sich um. Dann scharrte er mit dem Fuß Schnee beiseite und legte einige faustgroße Ziersteine frei, die den Drainagegraben um das Haus herum füllten. Er nahm einen der Steine und positionierte sich vor der Tür.
    »Was hast du vor?«, fragte Dirk. »Du willst doch wohl nicht …«
    Mit dumpfem Klirren gab das Glas oberhalb des Türgriffs nach, als Niklas den Stein dagegenschlug.
    »Bist du irre?«, keuchte Dirk.
    »Was regst du dich auf?«, entgegnete Niklas. »Der Kerl wird uns wohl kaum verklagen.«
    »Scheiße, wir können doch nicht bei ihm einbrechen.«
    »Dieser Bastard ist rücksichtslos in dein Privatleben eingedrungen. Da finde ich es nur gerechtfertigt, dass wir dasselbe bei ihm tun. Oder hast du etwa geglaubt, dass der Kerl hier auftaucht und uns höflich hereinbittet?«
    »Nein, aber … Ich weiß auch nicht. Was, wenn er uns beobachtet und die Polizei ruft?«
    »Das würde er wohl kaum riskieren, bei dem, was die hier finden könnten. Der Kerl ist nicht hier, also entspann dich.«
    Dirk verfolgte, wie Niklas durch das Loch in der Scheibe griff und die Tür öffnete.
    »Was hättest du getan, wenn sie verriegelt gewesen wäre, auch noch das Fenster eingeworfen?«
    Niklas zuckte unschuldig mit den Schultern.
    »Langsam frage ich mich, wer hier auf wen aufpasst«, murrte Dirk und folgte seinem Nachbarn.
    Die Scherben knirschten auf dem Laminatboden, als sie das Haus betraten.
    »Du hast nicht zufällig an eine Taschenlampe gedacht?«, flüsterte Niklas, als er sich in der Dunkelheit vorantastete.
    »Die wird nicht nötig sein«, antwortete Dirk, während er die Tür hinter sich zuzog. Er nahm sein Handy aus der Tasche, und einige Sekunden später erhellte ein greller Lichtstrahl den Boden vor ihnen. »Wozu gibt es Apps?«
    »Ich weiß zwar nicht, was das bedeutet«, meinte Niklas, »aber immerhin tut dieses Ding mal etwas Nützliches.«
    Sie gingen weiter

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