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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Michael Caldwell und Barton Sherwood hatten sich bereits in einer Sitzecke niedergelassen. Kurz nachdem Harold die Kneipe betreten hatte, kam auch Dr. Cantor zur Tür herein. Während sich die beiden Männer hinsetzten, steuerte Carleton Harris, der Wirt, auf ihren Tisch zu, um die Bestellungen aufzunehmen. »Ich möchte mich zunächst bei Ihnen allen dafür bedanken, daß Sie trotz dieses scheußlichen Wetters gekommen sind«, sagte Harold. »Leider haben mich die jüngsten Ereignisse dazu gezwungen, diese außerordentliche Sitzung einzuberufen.«
    »Nun lassen Sie uns mal nicht so formal sein!« unterbrach ihn Cantor. »Das ist doch keine offizielle Vorstandssitzung hier.«
    Harold warf Cantor einen finsteren Blick zu und fragte sich, warum dieser Kerl nicht einmal auf einer Krisensitzung davon absehen konnte, ihn ständig zu irritieren. »Wenn ich jetzt bitte fortfahren dürfte«, sagte Harold streng und starrte Cantor herausfordernd an.
    »Meine Güte, Harold«, erwiderte Cantor. »Von mir aus können Sie weitermachen.«
    »Sie wissen ja inzwischen alle, daß man die Leiche von Dr. Hodges gefunden hat.«
    »Die Medien haben die Geschichte ganz groß herausgebracht«, warf Helen Beaton ein. »Im Boston Globe stand sie sogar auf der Titelseite.«
    »Ich befürchte, daß diese Art von Öffentlichkeit dem Krankenhaus schweren Schaden zufügen wird«, fuhr Harold fort.
    »Die makabren Einzelheiten über den Tod von Hodges werden wahrscheinlich noch weitere Journalisten anziehen. Doch das Allerletzte, was wir hier gebrauchen können, ist eine Meute von herumschnüffelnden Reportern, die von auswärts kommen. Wir haben es vor allem Helen Beaton zu verdanken, daß dieser mysteriöse Triebtäter mit der Sturmhaube bisher noch nicht in den Schlagzeilen aufgetaucht ist. Wenn allerdings die Reporter aus den Großstädten hier aufkreuzen, dann können wir sicher sein, daß sie auch darüber berichten werden. Entweder wird man uns also wegen dieser Geschichte in der Luft zerreißen, oder man wird uns mit dem grauenvollen Tod von Hodges in Verbindung bringen. In jedem Fall werden wir eine miese Presse haben.«
    »Ich habe aus Burlington gehört, daß man nun definitiv davon ausgeht, daß Hodges ermordet worden ist«, bemerkte Cantor.
    »Natürlich ist er ermordet worden«, fuhr Harold ihn an. »Was sollte wohl sonst mit ihm passiert sein? Immerhin hat sich jemand die Mühe gemacht, seine Leiche einzumauern. Aber mir geht es heute gar nicht darum, ob Hodges nun ermordet worden ist oder nicht. Wir sollten uns darüber unterhalten, was wir unternehmen können, damit der Ruf des Krankenhauses so wenig wie möglich unter dieser Geschichte leidet. Ich mache mir allmählich Sorgen darüber, wie sich all diese negativen Berichte auf unsere Beziehungen zur CMV auswirken könnten.«
    »Ich sehe überhaupt nicht, wieso der Tod von Hodges für das Krankenhaus ein Problem darstellen soll«, sagte Barton Sherwood. »Wir haben ihn doch nicht umgebracht.«
    »Immerhin hat Hodges das Krankenhaus mehr als zwanzig Jahre geleitet«, belehrte ihn Harold. »Sein Name wird automatisch mit dem Städtischen Krankenhaus Bartlet in Verbindung gebracht. Und außerdem wissen jede Menge Leute, daß er mit der Art und Weise, wie wir die Dinge geregelt haben, nicht einverstanden war.«
    »Ich glaube, es wird das beste sein, wenn wir - also das Krankenhaus - uns so wenig wie möglich zu der ganzen Angelegenheit äußern«, bemerkte Sherwood. »Da bin ich anderer Meinung«, erwiderte Helen. »Ich finde, wir sollten einen Nachruf veröffentlichen, in dem wir mitteilen, daß wir alle um Dr. Hodges trauern. Außerdem sollten wir betonen, daß wir ihm zu großem Dank verpflichtet sind. Und natürlich müssen wir auch den Familienangehörigen unser Beileid aussprechen.«
    »Ich schließe mich Ihrer Meinung an«, sagte Cantor. »Es wäre doch sehr merkwürdig, wenn wir gar nicht auf den Tod von Dr. Hodges reagieren würden.«
    »Das finde ich auch«, tat Caldwell kund. Sherwood zuckte mit den Schultern. »Dann schließe auch ich mich der mehrheitlichen Meinung an.«
    »Hat zufällig irgendjemand mit Robertson gesprochen?« fragte Harold. »Ja, ich«, antwortete Helen.
    »Bisher hat er noch keinen Verdächtigen. Da er ein unverbesserlicher Angeber ist, hätte er es mich sicherlich längst wissen lassen, wenn er nicht mehr völlig im dunkeln tappen würde.«
    »Wenn ich daran denke, was für ein Verhältnis Robertson zu Hodges gehabt hat, dann könnte er genausogut

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