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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Mittagessen treffen und hat Robertson abgesagt.«
    »Hieß dieser Patient vielleicht Clark Davenport?« fragte Calhoun.
    »Ja. Warum?« fragte Clara überrascht. »Woher wissen Sie das?«
    »Warum hat sich Ihr Mann denn so über den Tod dieses Patienten aufgeregt?« fragte Calhoun und ignorierte die Frage von Clara. »Waren er und Clark Davenport miteinander befreundet?«
    »Sie kannten sich nur flüchtig«, erwiderte Clara. »Clark war früher einmal Dennis’ Patient gewesen. Dennis hatte irgendwann festgestellt, daß Clark Krebs hatte und ihn dann an Dr. Holster überwiesen. Die Behandlung schien erfolgreich gewesen zu sein; Dennis war davon überzeugt, daß er den Krebs früh genug erkannt hatte und daß Clark geheilt war. Dann entschloß sich Clarks Arbeitgeber plötzlich dazu, seine Angestellten bei der CMV zu versichern, und das nächste, was Dennis von seinem ehemaligen Patienten hörte, war, daß er gestorben sei.«
    »Wissen Sie, woran Clark gestorben ist?« fragte David auf einmal. Er hatte bisher noch kein Wort gesagt. An seinem dringlichen Tonfall hörte Angela sofort, daß David aufgeregt war.
    »Also, da fragen Sie mich wirklich zuviel«, erwiderte Clara. »Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber vielleicht hat Dennis mir auch gar nicht erzählt, woran Clark gestorben war. Ich weiß aber noch, daß die Todesursache auf keinen Fall Krebs gewesen ist. Das hat er mir erzählt.«
    »Hat Ihr Mann Ihnen vielleicht noch von weiteren Fällen berichtet, die in medizinischer Hinsicht ähnlich gelagert waren? Von Patienten zum Beispiel, die vollkommen überraschend gestorben sind?« bohrte David nach. »Was soll das heißen ›in medizinischer Hinsicht ähnlich gelagert‹?« fragte Clara.
    »Ich denke an Patienten, die Krebs oder ähnlich schlimme Krankheiten hatten«, erklärte David. »Oh, ja«, sagte Clara. »Er hatte eine ganze Reihe von solchen Patienten. Er hat sich furchtbar aufgeregt, als einer nach dem anderen gestorben ist. Dennis war davon überzeugt, daß einige von dem CMV-Ärzten absolut unfähig seien.«
    David bat Angela, ihm die Kopien der Einweisungspapiere zu geben, die sie und Calhoun in Burlington abgeholt hatten. Als Angela die Papiere nicht sofort fand, zog Calhoun seine eigenen Unterlagen aus einer seiner riesigen Jackentaschen und reichte sie David.
    Hastig griff David nach dem Umschlag und zog die Papiere heraus. Dann breitete er sie vor Clara aus. »Sehen Sie sich diese Namen an«, sagte er. »Kommt Ihnen irgendeiner bekannt vor?«
    »Da muß ich mir erst mal meine Lesebrille aufsetzen«, erwiderte Clara und verließ kurz den Raum. »Warum bist du denn so hektisch?« flüsterte Angela David zu.
    »Allmählich dämmert mir da etwas«, sagte David nachdenklich. »Und das gefällt mir ganz und gar nicht.« Bevor Angela David um eine Erklärung bitten konnte, kam Clara mit ihrer Brille zurück. Sie nahm die Unterlagen in die Hand und ging sie einzeln durch. »Ich kenne sie alle«, sagte sie dann. »Ich habe die Namen von diesen Patienten schon mindestens hundertmal gehört, und die meisten kenne ich auch persönlich.«
    »Man hat mir gesagt, daß sie alle gestorben sind«, meldete sich Calhoun wieder zu Wort. »Stimmt das?«
    »Ja, das ist wahr«, bestätigte Clara. »Bei all diesen Patienten war es genauso wie bei Clark Davenport. Dennis konnte nicht begreifen, warum sie alle sterben mußten, und er hat sich furchtbar aufgeregt. Eine Zeitlang hat er mir die Namen von diesen Patienten jeden Tag vorgebetet.«
    »Man hatte also nicht damit gerechnet, daß sie sterben könnten?« fragte Calhoun.
    »Ja und nein«, erwiderte Clara. »Es hatte niemand damit gerechnet, daß diese Menschen zu jenem bestimmten Zeitpunkt sterben würden. Wie Sie anhand der Einweisungsunterlagen sehen, wurden die meisten wegen irgendwelcher Beschwerden eingeliefert, an denen man normalerweise nicht stirbt. Aber all diese Patienten waren zuvor wegen potentiell tödlichen Krankheiten in Behandlung gewesen, wegen Krebs zum Beispiel; und deshalb war es auf der anderen Seite eben nicht vollkommen undenkbar, daß sie in absehbarer Zeit sterben konnten.«
    David nahm die Unterlagen und blätterte sie noch einmal durch. Dann sah er Clara an. »Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich etwas nicht verstanden habe«, begann er. »Das hier sind die Papiere, in denen die Gründe für die Einweisung von Patienten dargelegt werden, die während ihres Krankenhausaufenthaltes gestorben sind.«
    »Ich denke ja«, erwiderte Clara.

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