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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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noch ein wenig stärker machen, und schon kümmert sich niemand mehr um unseren kleinen Abstecher.«
    Wang rieb sich die Hände, drehte sich um und blickte über die Container, die beinahe bis in Höhe der Brücke gestapelt waren. Gegen die Riesen unter den Containerfrachtern wie die Emma Mærsk und die Cosco Asia war die Caroline winzig. Sie fasste nicht einmal ein Zehntel der Last, die jene Containerriesen über die Ozeane schipperten. Dafür aber hatte sein Schiff einen unbestreitbaren Vorteil: Es konnte all jene Häfen anlaufen, für die die Massenfrachter zu viel Tiefgang hatten und in denen zumeist nur ein kleiner Teil der Container abgeladen wurde. Der Abstecher in den saudischen Hafen Mastâbah war nicht von der Reederei geplant, würde sich aber bezahlt machen – vor allem für ihn selbst.
    Wang legte das Ruder zwei Strich nach steuerbord und behielt das Radar im Auge. In Küstennähe waren die Gewässer schwierig zu befahren, denn hier zogen sich schier endlose Sandbänke entlang, auf die er nicht auflaufen durfte.
    »Funkspruch von der Küstenwache. Sie wollen wissen, wer wir sind und weshalb wir Kurs auf Mastâbah nehmen«, meldete Arroso.
    »Ich übernehme«, antwortete Wang angespannt.
    Eine Begegnung mit der Küstenwache stellte immer ein Problem dar, vor allem, wenn die Ladepapiere so lückenhaft ausgefüllt waren wie in ihrem Fall. Offiziell war die Caroline nur mit dreihundertzwanzig Containern beladen, die sie für eine belgische Spedition nach Berbera bringen sollten. Da es von dort kaum Rückfracht gab, hatte Wang im Auftrag seiner Reederei in Catania noch siebzig Container für Mombasa geladen, diese allerdings nicht in die Liste eingetragen, da die Belgier darauf bestanden hatten, dass die Caroline nur ihre eigenen Container mitnehmen dürfe. Von vier weiteren Containern wussten nur er und seine Mannschaft. Die hatte Wang in Port Said übernommen, als er auf die Einfahrt in den Suezkanal hatte warten müssen. Sie waren für Mastâbah bestimmt und würden ihm bei Lieferung fünftausend Dollar Prämie bringen.
    Vorher aber musste er verhindern, dass die Saudis auf ihrem Patrouillenboot allzu neugierig waren.
    »Hier Frachter Caroline aus Panama«, meldete er sich per Funk. »Wir bitten um einen Lotsen nach Mastâbah. Haben Fracht für Sheikh Abdullah Abu Na’im an Bord.« Jetzt gilt es, dachte er. Entweder war der Auftraggeber wichtig genug, um die Marinesoldaten auf dem Patrouillenboot zu beeindrucken, oder er würde einen Teil seiner fünftausend Dollar opfern müssen, um die Männer zu bestechen.
    Da kam auch schon der Rückruf. »Frachter Caroline , wir lotsen Sie auf Reede. Folgen Sie uns!«
    Während Kapitän Wang erleichtert den Kurs änderte, um hinter dem Patrouillenboot herzufahren, krauste sein Stellvertreter die Stirn.
    »Was meinen die mit Reede? Das ist doch ein ganz normaler Hafen, oder nicht?«
    »Wenn es einer wäre, hätte der Saudi nicht von einer Reede gesprochen. Wie es aussieht, werden wir ankern und die Container auf einen Leichter umladen müssen, der sie an Land bringt.«
    Arroso fuhr auf. »Aber das ist eine Hundsarbeit, und wir werden mindestens einen Tag verlieren! Dabei liegen wir jetzt schon hinter unserer Zielvorgabe zurück.«
    »Ein Schiff ist nun einmal kein Eisenbahnzug, und auch die fahren ja nicht pünktlich. Außerdem sollten Sie an die tausend Dollar denken, die Sie für diese spezielle Fracht erhalten.«
    Wangs Stimme klang scharf, und dem Ersten Offizier wurde klar, dass er zu weit gegangen war. Da die Reederei die Gehälter nur schleppend und selten in voller Höhe auszahlte, waren Wang und er darauf angewiesen, sich gelegentlich einen Zusatzverdienst zu verschaffen. Daher hatten sie die Gelegenheit, diese vier Container hierherzubringen, sofort ergriffen.
    Nun fragte Arroso sich, weshalb sie die Fracht nicht in Djidda hatten löschen können, und gab sich selbst die Antwort. Wahrscheinlich wollte ihr Auftraggeber nicht, dass die dortigen Behörden den Inhalt der Container kontrollierten. Hier an dieser sandigen Küste, an der nur einzelne öde Orte lagen, die höchstens von Fischerbooten und altmodischen Dhaus angefahren wurden, reichte ein mehr oder weniger dezent gereichter Geldschein, um einen Beamten die Augen zudrücken zu lassen.
    »Wenn der Sturm stärker wird, können wir die Container nicht umladen«, gab Arroso nun zu bedenken.
    Dies bereitete auch Kapitän Wang Kopfzerbrechen. Einen längeren Aufenthalt durften sie sich nicht erlauben, da

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