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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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er auf sie zu und packte sie. Evelyne wollte sich verteidigen, konnte aber gegen den kräftig gebauten Mann nichts ausrichten. Er riss sie hämisch lachend hoch, warf sie auf das Bett und zerriss ihr die Bluse. Sie versuchte ihn zu beißen, erhielt dafür aber eine Ohrfeige, die sie Sterne sehen ließ. Der Mann öffnete ihren Gürtel, packte ihre Jeans an den Hosenbeinen und zerrte sie ihr vom Leib.
    Evelyne strampelte mit ihren Beinen, erhielt eine weitere Ohrfeige und sah dann wie durch einen Schleier zu, wie ihr Peiniger grinsend seine Hose öffnete.
    »Jetzt werde ich es dir besorgen, du Luder«, sagte er und wollte auf sie steigen.
    In dem Augenblick klang eine helle Stimme hinter ihm auf.
    NEUN
     

    H
enriette war aufgewacht, als Petra sie an der Schulter packte und rüttelte. Ein kurzer Blick auf ihre Armbanduhr zeigte ihr, dass es bereits acht Uhr morgens war. Doch bevor sie etwas sagen konnte, zeigte ihre Kollegin erregt auf den Bildschirm.
    »Es geht um Evelyne. Willst du eingreifen?«
    Statt einer Antwort sprang Henriette auf, zog ihre Gasdruckwaffe und rannte los. Wo Evelyne Wides Kabine lag, hatte sie sich mit Hilfe des Schiffsplans bereits eingeprägt.
    »Beeil dich!« Petras drängender Ruf brachte Henriette dazu, noch schneller zu laufen. Sie verließ sich darauf, dass ihre Freundin sie rechtzeitig vor Piraten warnen würde, und hastete die Treppen hoch zu dem Deck, auf dem Evelyne Wides Kabine lag. Zu ihrer Erleichterung war auf dem Flur niemand zu sehen. Während sie an den Kabinentüren vorbeilief, zählte sie mit, bis sie vor der richtigen stand. Die Tür war nur angelehnt und ließ sich mühelos öffnen. Innen sah Henriette die Reporterin nackt auf dem Bett liegen, halb verdeckt von einem bulligen Kerl mit ungewaschenen, fettigen Haaren und Schlangen-Tattoos auf den Unterarmen.
    »Jetzt werde ich es dir besorgen, du Luder«, hörte sie ihn sagen und trat voller Wut ein.
    »Das glaubst aber auch nur du, du Halunke!«
    Der Kerl drehte sich um und wollte nach ihr greifen.
    Henriette drückte ab. Ein kurzes, schmatzendes Geräusch klang auf, und sie sah, wie der Kopf der auf dem rechten Unterarm eintätowierten Schlange getroffen wurde. Der Mann hob den Arm und starrte darauf. Doch außer einem winzigen roten Punkt wie von einem Mückenstich war nichts zu sehen.
    »Mit deiner Spielzeugpistole kannst du jemand anderen erschrecken, mich nicht!«, spottete er.
    Henriette begriff, dass er sie für eine der asiatischen Angestellten hielt und sie nicht ernst nahm. Während sie ihn nicht aus den Augen ließ, streckte er die Oberarme aus, um sie zu packen.
    »Umsonst hast du das aber nicht getan, du dreckige kleine Hure.«
    Henriette fürchtete schon, dass das Gift wirkungslos blieb, und wollte ein zweites Mal schießen. Da riss der Mann die Augen auf und rang nach Luft. Um zu verhindern, dass er losschrie, wollte sie ihm den Mund zuhalten, da brach ein halbersticktes Gurgeln über seine Lippen. Er kippte um und blieb starr liegen.
    Ein Blick verriet Henriette, dass er tot war. Sie musste schlucken. Gleichzeitig hörte sie Petras Stimme erneut in ihrem Knopf im Ohr.
    »Ihr müsst schnell verschwinden! Die Kerle gehen von Kabine zu Kabine. Sie scheinen alle in den Salons und Lagerräumen einsperren zu wollen.«
    »Halt!«, setzte sie hinzu, als Henriette zu Evelyne eilen und ihr aufhelfen wollte. »Sie dürfen den Toten nicht finden, sonst wissen sie, dass sich jemand an Bord versteckt hat, und filzen den Kasten vom Schornstein bis zum Kiel.«
    »Und wie stellst du dir das vor? Ich kann den Kerl nicht in Luft auflösen«, gab Henriette ärgerlich zurück.
    »Ich öffne euch eine Luke drei Decks tiefer und leite euch dorthin. Jetzt beeilt euch! Die Piraten werden gleich euren Gang betreten.«
    Henriette nickte in die Richtung, in der sie die verborgene Überwachungskamera vermutete, und wandte sich Evelyne zu. Diese hatte sich aufgerafft und zog ihre Hose an.
    »Können Sie allein gehen?«, fragte Henriette.
    »Ja! Aber ich brauch noch ein paar Sachen.«
    »Dazu bleibt keine Zeit!«, fauchte Henriette sie an. »Wenn die Piraten uns hier finden, sind wir geliefert.« Sie steckte ihre Waffe weg, packte den Toten unter den Achseln und zerrte ihn zur Tür.
    Evelyne sah ihr einen Augenblick lang zu, raffte dann mit einer fahrigen Bewegung ihre Bluse an sich und schlüpfte hinein. Da der Kerl die Knöpfe abgerissen hatte, knotete sie das Kleidungsstück über der Brust und wollte Henriette folgen. Auf dem Weg zur

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