Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
Vom Netzwerk:
vorbeigegangen war, lagen die meisten Boote der Piraten am Strand, und jeder überraschend über das Meer kommende Gegner hätte die Lady of the Sea kapern können, bevor die Milizen von Laasqoray in der Lage gewesen wären, darauf zu reagieren.
    Warum also hatten die Piraten Dietrich von Tarow erwartet? Dieser Gedanke verfolgte ihn, seit er von der Katastrophe gehört hatte, der ein Teil der KSK-Kompanie zum Opfer gefallen war, und er zerbrach sich erneut darüber den Kopf, bis er die Moschee erreicht hatte.
    Das Gebäude war ebenfalls erst vor kurzem renoviert worden und hielt jedem Vergleich mit Moscheen in anderen Ländern stand. Wie es aussah, lohnte sich das Piratenwesen trotz aller Anstrengungen westlicher und asiatischer Länder, es zu unterbinden.
    »Eine Gabe, eine milde Gabe!« Ein Bettler streckte ihm die linke Hand entgegen, ebenso den Stumpf des rechten Unterarms. Ohne diesen hätte Torsten Hans nicht erkannt, denn sein Kollege steckte in einer idealen Verkleidung. Allerdings spürte er, dass auch Hans sich nicht ganz sicher war, ob er tatsächlich Torsten vor sich sah oder einen Einheimischen, der eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm aufwies. Daher tat er zunächst so, als wolle er ihm mehrere Schillinge reichen, steckte diese dann aber wieder weg.
    Während die anderen Bettler bereits grinsten, bückte Torsten sich und packte Hans unter der Achsel. »Ein großer Krieger weiß sicher viel zu erzählen. Erlaube daher, dass ich dich zum Essen einlade!«
    Jetzt erkannte auch Hans ihn und zwinkerte ihm kurz zu. Dann ließ er sich unter Stöhnen und Ächzen aufhelfen und humpelte auf seiner Krücke hinter Torsten her. Inzwischen hatte Hans sich an diese Art, zu gehen, gewöhnt und konnte, wenn auch mühsam, mit seinem Kollegen Schritt halten. Als sie das Hotel erreicht hatten, befahl Torsten dem Mann an der Rezeption, für ein reichhaltiges Mahl zu sorgen, und half Hans die Treppe hinauf.
    In seinem Zimmer angekommen, legte er kurz den Zeigefinger auf seine Lippen und blockierte das Abhörmikrophon.
    Hans sah ihm mit hochgezogenen Augenbrauen zu. »Die Leute hier sind anscheinend sehr neugierig.«
    »Das kannst du laut sagen! Es ist aber nicht festzustellen, wer diese Stadt wirklich beherrscht. Einige sagen, es wären Diya Baqi Majids Warsangeli-Milizen, andere behaupten, es wären Majerten-Piraten, und wieder andere bezeichnen den Dulbahante-Anführer Wafal Saifullah als Chef. Aber das tut nichts zur Sache. Wir haben einhundert Geiseln, die es zu befreien gilt.«
    »Nur wir beide?«, fragte Hans entgeistert.
    »Wir haben noch drei verbündete Somalis aus Somaliland, die uns helfen werden. Wenigstens hoffe ich das.«
    »Fünf gegen fünfhundert? Das ist ein Verhältnis, bei dem wahrhaft Freude aufkommt.« Hans lachte kurz auf, entschuldigte sich dann aber dafür. »Tut mir leid, das ging nicht gegen dich.«
    »Wenn überhaupt, solltest du unsere vorgesetzte Stelle rügen, die uns in dieses Schlamassel geschickt hat, ohne uns entsprechend auszurüsten!«
    Kaum hatte Torsten das gesagt, holte Hans den Beutel unter seinem weiten Gewand hervor und öffnete ihn. »Ein paar brauchbare Gegenstände habe ich dabei. Hier sind eine MP5 mit entsprechender Munition und dein Sender. Er ist auf die Geräte von Petra, Henriette und mir eingestellt. Außerdem habe ich noch ein paar andere Sächelchen, die uns weiterhelfen können.« Dabei zog er mehrere Sonnenbrillen und ein paar hühnereiergroße Kugeln hervor.
    »Das sind Blendbomben. Deswegen auch die Sonnenbrillen. Die Dinger sollen verdammt stark sein. Dazu haben wir noch Schallbomben, die wir mit einer speziellen Treibmunition verschießen können. Die Dinger sollten wenigstens fünfzig, besser hundert Meter von uns entfernt explodieren, denn sie erzeugen einen Ultraschallstoß, der alle in der Umgebung auf die Bretter legt.«
    Torstens Miene hellte sich bei jedem Gegenstand, den Hans auspackte, weiter auf. »Wie es aussieht, gibt es in unserem Verein doch noch ein paar Leute mit Verstand. Mit diesen Dingern haben wir eine Chance.«
    »Das sage ich doch!« Seine zu Beginn geäußerten Zweifel hatte Hans bereits vergessen. Torsten dachte nicht daran, ihn daran zu erinnern, sondern lud die MP5 mit Treibmunition, um damit Blend- und Schallbomben verschießen zu können. Ein normales Feuergefecht konnte er mit der Kalaschnikow führen, die er von Omar erhalten hatte, und mit seiner Schweizer Sphinx. Mit dieser Bewaffnung war er auch für die erfahrensten Piraten ein harter

Weitere Kostenlose Bücher