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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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das sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitete.
    »Scheiße! Jetzt sehen Sie, was Sie angerichtet haben«, schrie Ganswig panikerfüllt.
    »Wo sind die Feuerlöscher?«, fragte Hanif.
    Ganswig und der Ingenieur deuteten auf eine Abzweigung und wurden sofort von einigen Piraten dort hineingestoßen. Stefan Magnus zögerte. Erst vor wenigen Tagen hatte er in der Notbrücke mit der bekannten Fernsehreporterin Evelyne Wide eine süße Stunde verbracht, doch das schien zu einer anderen Zeit zu gehören und zu einem anderen Leben.
    Ein Kolbenstoß brachte ihn in die Gegenwart zurück. »Los, löschen!«, herrschte Hanif ihn an.
    Jetzt setzte auch Magnus sich in Bewegung.
    Ganswig hatte bereits eine der aus zwei großen Hochdruckflaschen bestehenden Feuerlöschgarnituren geholt und richtete den Schlauch auf die Flammen. Für einen Augenblick dachte er daran, dass er mit der scharfen Chemikalie auch die Piraten außer Gefecht setzen könnte. Doch dafür waren es zu viele, und er fühlte sich auch nicht zum Helden berufen. Daher drückte er den Hebel nieder, sah, wie die Flüssigkeit aus der Spritze schoss und sich noch in der Luft in einen festen Schaum verwandelte. Zwar reichte das eine Gerät nicht aus, um den Brand zu löschen, doch er vermochte das Feuer so weit einzudämmen, dass Magnus und der Ingenieur mit ihren Feuerlöschern die restlichen Flammen ersticken konnten.
    Es stank fürchterlich, und ein Teil des Löschschaums war in die Notbrücke gedrungen. Als Ganswig eintrat, reichte ihm der Schaumteppich im vorderen Teil bis zu den Hüften. Würde er in die Masse stürzen, würde er unweigerlich darin ersticken.
    Bereits der erste Blick auf die Konsole stellte ihn vor ein Rätsel. Keine einzige Kontrolllampe leuchtete, und außer einem Wächter, der anscheinend auf einem Sessel geschlafen hatte und bei der Explosion getötet worden war, befand sich niemand im Raum.
    Hanif trat fluchend auf den Mann zu und durchsuchte seine Taschen, bevor er sich mit wütender Miene zu seinen Untergebenen umdrehte. »Da seht ihr, was passiert, wenn ihr vergesst, euer Funkgerät mitzunehmen.«
    Im Stillen beschloss er, alle seine Leute an Bord, die er per Funk erreichen konnte, zusammenzurufen und das Schiff bis auf die letzte Schraube auseinanderzunehmen.
    »Irgendwo müssen diese Mistkerle sein! Ich hoffe, es fällt dir ganz schnell ein«, sagte er zu Ganswig.
    Der Kapitän starrte in die leere Notbrücke und hob hilflos die Arme. »Ich weiß nicht, was hier vorgeht. So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Vielleicht spornt das dein Gedächtnis an!« Ohne mit der Wimper zu zucken, setzte Hanif Ganswigs Stellvertreter die Mündung seiner Waffe auf die Stirn und zog durch. Der Schuss knallte misstönend, und Stefan Magnus sank mit durchschossenem Schädel zu Boden.
    »Ich weiß es wirklich nicht.« Ganswigs Stimme hatte nichts Menschliches mehr an sich, als Hanif sich ihm zuwandte und die Waffe in seine Richtung hielt.
    »Vielleicht kann man den Antrieb vom Maschinenraum aus abschalten«, stieß der Ingenieur hervor.
    Hanif zog seine Waffe zurück. »Dann macht das! Sonst folgt ihr eurem Freund in die Hölle.«
    Ganswig warf einen letzten Blick auf seinen toten Stellvertreter, der in den Schaumwolken gebettet lag wie in einem offenen Sarg, und spürte, wie eine eisige Hand nach seinem Herzen griff. Gleichzeitig verfluchte er die Leute, die ihn und seine Besatzung so in Gefahr brachten, und schwor sich, alles zu tun, um Hanif und den anderen Piraten zu helfen. Den Kerlen ging es doch nur um Geld, und das mussten er und alle anderen, die sich an Bord befanden, ihrer Reederei und dem deutschen Staat doch wert sein.
    ZEHN
     

    D
i e Kerle wollen in den Maschinenraum! Henriette muss sie daran hindern!« Evelynes Stimme vibrierte vor Angst, denn wenn die Piraten die Anlagen zerstörten, würde die Lady wie ein toter Wal im Wasser treiben.
    »Keine Panik! Henriette weiß, was sie zu tun hat.«
    Da das Kreuzfahrtschiff mittlerweile die offene See erreicht hatte und keine Untiefen mehr drohten, schaltete Petra nun selbst auf die Überwachungskameras um und entdeckte ihre Kollegin, die gerade an den Zuluftleitungen des Maschinenraums mehrere Betäubungsgaspatronen anbrachte.
    »Beeil dich, Mädchen! Die Piraten kommen gleich bei dir vorbei«, rief sie in ihr Funkgerät.
    »Bin schon so weit«, antwortete Henriette, ohne in ihrer Arbeit innezuhalten. Kaum hatte sie die Patronen an den Anschluss-Stutzen festgeschraubt, streifte ihr Blick das

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