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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Hauptventil der Löschanlage. Wenn sie das im richtigen Augenblick betätigte, würde der Maschinenraum schlagartig unter Kohlendioxid gesetzt, und dann würde niemand, der sich darin aufhielt, lebend herauskommen.
    Henriette atmete tief durch. Der Tod der gut vierzig Piraten, die sich um Hanif geschart hatten, würde zwar einige Probleme beseitigen, aber sie würde sich zeit ihres Lebens als Massenmörderin fühlen, insbesondere weil auch der Kapitän und der Bordingenieur dabei umkommen würden.
    »Nein!« Mit einer energischen Bewegung wandte sie sich ab, hängte die Abdeckplatte provisorisch ein und kletterte die Notleiter zum nächsttieferen Deck hinab. Dort wartete sie angespannt auf ihre Chance.
    Lichtfetzen, die oben herumgeisterten, zeigten ihr, dass die Piraten im Anmarsch waren. Stimmen klangen zu ihr herab, unverständlich zwar, aber hektisch und drohend. Dann hörte sie den Kapitän antworten und spürte beinahe körperlich die Angst, die ihn in den Klauen hielt. Er überschlug sich vor Eifer, seinen Entführern zu Diensten zu sein, und machte mehrere Vorschläge, wie man die Maschinen stoppen könne.
    »Nicht wenn ich es verhindern kann«, murmelte Henriette leise vor sich hin.
    »Ich habe die Tür des Maschinenraums entriegelt, damit die Kerle sie nicht aufsprengen müssen«, hörte sie Petras Stimme aus dem Knopf im Ohr dringen. »Sie gehen jetzt hinein. Du kannst gleich deine Gaspatronen öffnen. Nein, Vorsicht! Zwei bleiben vor der Tür stehen. Die musst du vorher ausschalten.«
    Henriette nickte mit angespannter Miene und entschied sich wieder für die Gasdruckpistole. Wenn sie mit der MP5 schoss, machte sie zu viel Lärm und lockte die anderen Piraten aus dem Maschinenraum. Noch einmal atmete sie tief durch, dann hängte sie sich die Maschinenpistole auf den Rücken. Die Gaspistole steckte sie so ein, dass sie diese leicht ziehen konnte, und kletterte lautlos die Treppe hoch. Da sie den Kopf nicht aus dem Schacht stecken wollte, überprüfte sie die Lage mit Hilfe eines kleinen Spiegels.
    Die beiden Wachen standen mit angeschlagenen MPs vor dem Zugang des Maschinenraums. Drinnen verhandelten der Kapitän, sein Ingenieur und der Anführer der Piraten lautstark über die effektivste Methode, den Antrieb zu zerstören.
    Henriette musste handeln. Sie steckte den Spiegel weg, zog die Pistole und schob sich aus der Öffnung. Der erste Pirat wurde von dem Giftpfeil getroffen, bevor er sie überhaupt bemerkte, und brach nach Luft ringend zusammen. Sein Kumpan starrte ihn an und bot Henriette ein leichtes Ziel. Als ihre Giftkapsel einschlug, bemerkte er die Angreiferin und brachte seine MP in Anschlag. Doch er fand nicht mehr die Kraft, abzudrücken.
    Da sich beide Piraten nicht mehr rührten, schwang Henriette sich aus dem Schacht, rannte zu der Abdeckplatte, riss sie herunter und legte die Ventile beider Gaspatronen um. Das Betäubungsgas schoss zischend in die Leitung, und gleichzeitig ließ Petra die Tür des Maschinenraums zuschlagen.
    ELF
     

    A
ls der Bordingenieur sein ureigenes Reich betrat, waren die Anzeigen zu seiner Überraschung alle tot. Trotzdem arbeiteten die Generatoren und der Antrieb seinem Gehör nach auf voller Leistung.
    Hanif, der von Maschinen weniger verstand als er, stieß ihn zum Steuerpult. »Abschalten!«, befahl er.
    Der Ingenieur drehte sich ratlos zu ihm um. »Das würde ich ja gerne tun! Aber Sie sehen selbst: Die Kontrollen funktionieren nicht.«
    »Wie kann das sein?«, fragte Ganswig entsetzt.
    »Wenn ich das wüsste, könnte ich die Anlagen auch außer Betrieb setzen«, antwortete der Ingenieur. Er sah sich um und schüttelte den Kopf. »Da geht gar nichts! Man müsste schon die Turbinen sprengen.«
    »Dann veranlassen Sie das!«, flehte der Kapitän.
    »Das müssen schon die Herren hier tun. Vorne ist die Luke mit der Leiter, die direkt zu den Antriebsaggregaten führt. Sie sollten allerdings nicht zu viel Sprengstoff nehmen, sonst schlägt die Welle lose, und wir bekommen Wasser ins Schiff. Dann spielen wir Titanic!«
    »Lassen Sie Ihre unpassenden Witze!«, fuhr Ganswig ihn an.
    »Wo muss gesprengt werden?«, wollte Hanif wissen.
    Der Ingenieur machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das ist gleich. Sie müssen nur dafür sorgen, dass alle drei Turbinen ihren Geist aufgeben. Solange noch eine funktioniert, fahren wir weiter.«
    Auf Hanifs Befehl öffneten zwei seiner Leute die Luke und stiegen hinab. Unten empfing sie eine Dunkelheit, die von den Taschenlampen

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