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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Kontrolle über die Gefangenen haben. Noch etwas: Ich will nicht, dass der Kapitän und der Bordingenieur erschossen werden. Wir brauchen sie, um das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen. Richtet euch danach!«
    Das leuchtete seinen Begleitern ein, und sie bekundeten Zustimmung. Nun funkte Hanif die Wachen im Lagerraum an und atmete erleichtert auf, als einer von ihnen sich meldete.
    »Was ist eigentlich los?«, wurde er gefragt.
    »Später! Jetzt haben wir keine Zeit für Erklärungen. Geht von der Tür weg! Wir müssen sie aufsprengen. Und sorgt dafür, dass auch der Kapitän und die wichtigsten Bordoffiziere in Sicherheit sind.«
    Sein Gegenüber räusperte sich, als lägen ihm noch etliche Fragen auf der Zunge, versicherte ihm aber nur, dass er gleich sprengen könne.
    Hanif zählte in Gedanken bis zwanzig, dann gab er seinen Leuten einen Wink. Da die Tür ziemlich massiv wirkte, wurden zwei Handgranaten direkt davorgelegt, dann suchten alle Deckung.
    Ein donnernder Schlag hallte durch das Schiff, und eine heiße Wolke zog über Hanif und seine Leute hinweg. Als sich der aufgewirbelte Staub und der Dunst der Explosion verzogen hatten, wies die Tür zwar einige Dellen auf, versperrte ihnen aber weiterhin den Weg.
    »Für die brauchen wir eine Panzerfaust«, rief einer der Piraten.
    »Wie soll das gehen?«, fragte Hanif ätzend. »Du müsstest dich direkt vor das Schott stellen. Wenn wir die Waffe vom Gang aus abschießen, trifft sie im falschen Winkel auf und prallt ab. Dann reißt es zwar weiter vorne ein Loch in die Wand, aber die verdammte Tür ist immer noch zu.«
    »Das wird sie nicht!« Der andere nahm eine Panzerfaust, stellte sich vor den Lagerraum und richtete das Geschoss auf die Tür. Bevor Hanif auch nur »Vorsicht« rufen konnte, drückte er ab.
    Diesmal krachte es, als ginge die Welt unter. Trümmer und die zerfetzten Körper der zu nahe stehenden Piraten flogen durch die Luft und verletzten weitere Männer. Ein Splitter streifte Hanif und zog eine blutige Spur über seine Wange.
    Die Tür existierte nicht mehr. Kaum sahen die Piraten die Öffnung, quollen sie in den Raum und schossen in Decke und Wände.
    Hanif rieb sich mit der Hand über die Wange und starrte für einen Augenblick auf das Blut auf seinen Fingern. Bei allen Überfällen, die er bis jetzt mitgemacht hatte, war er mit heiler Haut davongekommen. Diese Verletzung aber bestätigte ihm, dass ihm diesmal ein härterer Kampf bevorstand und er womöglich scheitern konnte.
    NEUN
     

    K
a pitän Ganswig spürte das feine Vibrieren, das von den Maschinen der Lady of the Sea erzeugt wurde, und fragte sich, weshalb die Piraten das Schiff in Marsch gesetzt hatten. Dann hörte er Schüsse und in unregelmäßigen Abständen Detonationen.
    Wird das Schiff angegriffen?, fragte er sich und sah zu den fünf Männern hin, die ihn und die anderen Besatzungsmitglieder bewachten. Die Piraten nahmen beinahe die Hälfte des Lagerraums für sich in Anspruch, während ihre knapp vierhundert Gefangenen sich auf dem Rest der Fläche zusammendrängen mussten. Seit einem Tag hatte es weder zu essen noch zu trinken gegeben. Ganswig wusste von Kollegen, die bereits in die Hände der Piraten gefallen waren, wie unberechenbar die Kerle sein konnten. Sie zu reizen war der schnellste Fahrschein ins Himmelreich. Daher bemühte er sich, nicht aufzufallen.
    Die Bewacher wurden von den Schüssen und dem Knallen aufgeschreckt und feuerten in Decke und Wände, um die Geiseln einzuschüchtern. Danach eilte einer von ihnen zur Tür und wollte sie öffnen. Doch sie rührte sich nicht.
    Mit einem für die Gefangenen unverständlichen Redeschwall wandte der Pirat sich an den Mann, der das Kommando führte. Dieser stieß etwas aus, das wie ein Fluch klang, und nahm sein Funkgerät zur Hand. Als er erregt hineinsprach, bekam er zunächst keine Antwort. Dann drang das Geräusch von Schüssen aus dem Gerät, und zwei, drei Leute sprachen durcheinander.
    Noch verwirrter als vorher steckte der Pirat das Funkgerät weg und befahl seinen Leuten, Handgranaten zu nehmen. »Werft sie, wenn auch nur eine der Geiseln sich rührt«, rief er ihnen in seiner Sprache zu und wiederholte es auf Englisch, damit es die Besatzungsmitglieder verstanden.
    Danach war es in dem Raum so still wie in einer Gruft, während es draußen immer lauter wurde. Irgendwann klang das Funkgerät wieder auf. Der Anführer riss es heraus, lauschte und gab Antwort. Offensichtlich erleichtert befahl er seinen Leuten,

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