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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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von der Tür wegzutreten und auch die Geiseln zurückzutreiben.
    Im nächsten Moment explodierte draußen etwas, und die Tür bog sich wie unter einem harten Schlag nach innen. Aber sie gab nicht nach. Noch während die Piraten ihre Gefangenen in Schach hielten, krachte es infernalisch, und das Metall wurde in Stücke gerissen.
    Splitter flogen umher und verletzten Piraten und Geiseln. Heißer Qualm drang herein und reizte die Lungen. Kurz darauf stürmten mehr als dreißig Piraten den Raum.
    Hanif, den Ganswig für den Anführer hielt, stellte sich breitbeinig vor die Gefangenen, wippte leicht auf seinen Sohlen vor und zurück und tätschelte seine MP. »Kapitän, Erster Offizier und Bordingenieur vortreten!«, befahl er mit rauer Stimme.
    Ganswig, der fürchtete, sie sollten alle drei erschossen werden, drückte sich noch tiefer zwischen die anderen Gefangenen, und sein Stellvertreter Stefan Magnus wagte es ebenfalls nicht, auf die Piraten zuzugehen.
    Zwei Schüsse knapp über die Köpfe der Geiseln hinweg brachten diese jedoch dazu, von ihrem Kapitän und dem Ersten Offizier zurückzuweichen. Daher sah Ganswig sich schutzlos dem Piratenhäuptling gegenüber und starrte in den Lauf der MP, die dieser auf ihn richtete.
    »Du wirst das Schiff stoppen!«, erklärte Hanif.
    »Stoppen? Was ist geschehen? Ich weiß von nichts!« Ganswig wollte zurückweichen, doch da packten ihn zwei Piraten und schleppten ihn zu Hanif.
    »Das Schiff fährt. Das darf es nicht. Du wirst es verhindern!« Hanif schien sein ganzes Englisch verlernt zu haben, das verriet, wie verunsichert er war.
    Der Kapitän starrte ihn an in dem Wissen, dass man ihn, ohne zu zögern, erschießen würde, wenn der Pirat auch nur annahm, er würde gegen ihn arbeiten. In dem Augenblick verfluchte Kapitän Ganswig jene Leute, die sich vermutlich in die Notbrücke geschlichen und das Schiff von dort aus unter Kontrolle gebracht hatten.
    »Ich tue alles, was Sie wollen«, stieß er hervor und setzte ein »Aber lassen Sie meine Mannschaft in Ruhe!« hinzu, um vor seinen Leuten nicht als rückgratloser Feigling dazustehen.
    »Stopp das Schiff!«, befahl Hanif.
    »Dafür müssen wir auf die Notbrücke!«, erklärte Ganswig, blieb aber steif stehen.
    Hanif nahm ihm die Entscheidung ab. »Mitkommen! Auch Ihr Stellvertreter und der Ingenieur!«
    Die Angesprochenen wagten es ebenfalls nicht, den Gehorsam zu verweigern, sondern schlichen mit hängenden Köpfen hinter Hanif her. Dieser drehte sich in dem zerfetzten Türrahmen noch einmal um und gab zweien seiner Männer einen Wink. Schüsse peitschten, und die Schmerzensschreie mehrerer getroffener Besatzungsmitglieder gellten durch den Raum.
    »Wenn das Schiff nicht schnell aufhört zu fahren, passiert mit euch das Gleiche!« Hanif hob seine Maschinenpistole und jagte einen kurzen Feuerstoß knapp an Ganswigs Kopf vorbei in die Wand.
    Der Kapitän verdrängte jeden Gedanken an seine verletzten und vielleicht sogar toten Besatzungsmitglieder und eilte voraus. Auf dem Weg zur Notbrücke mussten sie zwei weitere Türen sprengen, aber da Ganswig sie führte, erreichten sie bald das richtige Deck. Dort wurden sie von einem massiven Schott aufgehalten, das den Zugang zu dem Raum versperrte.
    Handgranaten waren an dieser Stelle nutzlos. Daher drehte sich Hanif zu seinen Leuten um, ob es erneut einen Freiwilligen gab, der sich für die anderen opfern wollte. Doch als einer von ihnen mit der vorletzten Panzerfaust, die sie mit sich führten, vor die Tür trat, äußerte Ganswig Protest.
    »Wenn Sie das Ding hier abschießen, geht drinnen alles kaputt!«
    Gerade das war nach Hanifs Sinn. Wenn dieser elende Stahlkoloss endlich still lag, konnten sie ihn mit den Schiffen, die ihnen sicher bereits folgten, wieder nach Laasqoray zurückschleppen. Daher stieß er Ganswig, der verzweifelt versuchte, die Tür mit seiner Magnetkarte und der Eingabe seines Kapitänscodes zu öffnen, zurück und nickte dem Mann mit der Panzerfaust zu.
    »Tu es!«
    Da sie die Auswirkungen des ersten Schusses mit einer solchen Waffe erlebt hatten, schoben die Piraten den Kapitän und dessen Begleiter in einen kleinen Raum, der weit genug entfernt lag, zwängten sich ebenfalls hinein und warteten auf die Detonation.
    Es dauerte etwas, so als würde ihr Kumpan sich überlegen, ob die Sache es wert war, sein Leben dafür zu opfern. Dann aber hallte das Donnern der Explosion durch das Schiff. Einige Piraten rannten los und gerieten in die Flammen eines Feuers,

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