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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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acht Boote, mit denen Torsten und seine Begleiter aus Laasqoray geflohen waren, zeichneten sich als schwacher, in die Länge gezogener Fleck auf ihrem Bildschirm ab. Gleichzeitig entdeckte sie ein weiteres Signal, das sich rasch näherte. Wer auch immer das war, kam von hoher See aus auf die Lady zu. Es konnte sich um ein großes Mutterschiff der Piraten handeln, aber auch um eine Fregatte der multinationalen Flotte.
    Petra hoffte auf Letzteres und suchte mit ihrem Funkgerät sämtliche internationalen Frequenzen ab.
    DREIZEHN
     

    D
i etrich von Tarow zog den Riemen seines Helms fest und überprüfte noch einmal seine MP. Seine Männer waren genauso kampfbereit wie er, und das galt auch für die zwanzig französischen Fremdenlegionäre, mit denen sie die Lady of the Sea stürmen würden.
    Im Gegensatz zu den sechs Deutschen, deren Uniformen und Ausrüstung während des vergeblichen Angriffs auf die Caroline und die anschließende Flucht gelitten hatten, sahen die Franzosen so aus, als wären sie soeben einem Schaufenster entstiegen. Dietrich machte jedoch nicht den Fehler, die Männer deswegen zu unterschätzen. Im Ernstfall würden diese nicht weniger hart kämpfen als er und seine Leute.
    »Sind Sie bereit, Leutnant Muguet?«, fragte er den Offizier der Legionäre.
    »Sind wir!« Stolz klang aus der Stimme des Franzosen. Zwar musste er sich Dietrichs Kommando unterstellen, weil dieser Major war und sie ein deutsches Schiff befreien sollten, doch ebenso wie seine Männer hatte er sich vorgenommen, den Deutschen zu zeigen, wie man einen solchen Auftrag richtig erledigte.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir die Lady erreicht haben?«, fragte Fahrner.
    Dietrich warf einen kurzen Blick in die Kommandozentrale und gab die Frage weiter.
    »Etwa zwanzig Minuten. Allerdings melden unsere Hubschrauber, dass sich acht Piratenboote unserem Ziel nähern. Wir haben ihnen den Befehl erteilt, diese Boote abzudrängen und notfalls zu zerstören«, meldete einer der Offiziere.
    Dietrich nickte angespannt. Acht Boote, das konnten bis zu zweihundert an die Zähne bewaffnete Banditen sein, gegen die sie mit sechsundzwanzig Leuten stehen würden.
    »Wir ziehen die Sache trotzdem durch«, sagte er sich.
    Da zupfte Fahrner ihn am Ärmel. »Herr Major, was machen wir mit der?«
    Dietrich drehte sich um und sah Jamanah, die sich wie selbstverständlich zu der Gruppe gesellt hatte und ihre Kalaschnikow nachlud.
    »Du bleibst hier! Verstanden?«, fuhr er die Somali an.
    So viel Deutsch verstand Jamanah inzwischen, daher schüttelte sie energisch den Kopf und ließ einen zornigen Wortschwall auf ihn herabprasseln. Dabei klopfte sie mit einer heftigen Gebärde auf den Kolben ihrer Waffe.
    Ein Fremdenlegionär, der in Djibouti ein wenig Somali gelernt hatte, legte Dietrich die Hand auf die Schulter. »Die Frau quatscht etwas von Blutrache und Ähnlichem. Ich denke, die lässt sich nicht aufhalten, sondern springt notfalls über Bord und schwimmt zur Lady hinüber.«
    So leicht wollte Dietrich nicht aufgeben. Er ging zu Jamanah und sah sie mit strengem Blick an. »Es ist zu gefährlich! Du könntest getötet werden.«
    Der Fremdenlegionär übersetzte seine Worte und auch Jamanahs Antwort. »Sie sagt, diese Leute da drüben haben ihre Eltern und ihre Geschwister umgebracht, und schließlich sei die Gefahr für Sie selbst nicht geringer, denn auch Sie können getötet werden. Zudem meint sie, es wäre zu Ihrem Vorteil, wenn Sie jemand bei sich haben, der versteht, was die Feinde sich zurufen.«
    »Das wäre natürlich gut – wenn sie es uns übersetzen könnte. Aber so viel Deutsch hat sie bis jetzt nicht gelernt«, wandte Fahrner trocken ein. Ebenso wie die anderen amüsierte er sich über ihren Von, der im Dienst eisenhart sein konnte, aber von diesem hochgewachsenen, dunkelhäutigen Mädchen mit Leichtigkeit um den Finger gewickelt wurde.
    Dietrich begriff, dass er Jamanah einsperren müsste, um zu verhindern, dass sie mitkam, und war kurz davor, es auch zu tun.
    Da rief der Funker aufgeregt: »Unsere Hubschrauber melden, auf den acht Booten befinden sich Frauen und Kinder – und zwar Europäer! Auch die meisten Männer sind weiß!«
    »Funken Sie sie an!«, forderte Dietrich ihn auf. »Vielleicht handelt es sich um eine Sondereinheit, die die an Land gebrachten Geiseln befreit hat. Ich glaube nicht, dass unsere Leute sich nur die Lady unter den Nagel gerissen und die restlichen Gefangenen in den Händen der Piraten gelassen

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