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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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doch!«
    Torsten lenkte das Gespräch auf das Thema, dem kaum ein Mann widerstehen konnte, nämlich auf Fußball. Sein Gegenüber kannte sich in der englischen Premier League besser aus als er und ging daher begeistert auf das Gespräch ein.
    Als der Flieger schließlich gelandet war und sie das Flughafengebäude verließen, versuchte der Somali es erneut. »Sie brauchen wirklich kein Girl für die Nacht, Mister?«
    »Nein.«
    »Vielleicht morgen?«
    »Wahrscheinlich auch nicht.« Torsten lächelte dem Burschen zu und trat zu einem Auto, das seine besten Zeiten erlebt haben musste, als Neil Armstrong den Mond betreten hatte. »Können Sie mich zum Ras-Hotel bringen?«, fragte er den Fahrer.
    »Kostet fünfzig Birr oder zwanzig Dollar«, sagte der Mann in kaum verständlichem Englisch.
    »Zwanzig Dollar ist hier wohl der Einheitspreis?« Torsten schüttelte den Kopf, zauberte aber eine Fünfzig- und eine Zehnbirrnote aus seiner Tasche.
    »Hier! Dafür fährst du aber vorsichtig.«
    Der andere grinste. »Du ängstlicher Mann?«
    »Nur vorsichtig«, antwortete Torsten und blickte auf die Stadt hinaus, die ihm staubig und eintönig erschien.
    Der Fahrer brachte ihn in kurzer Zeit zum Ras-Hotel. Dort nahm Torsten seinen Koffer aus dem Wagen und schritt über den verlassenen Parkplatz zum Hoteleingang.
    An der Rezeption saß ein untersetzter Mann mit kurzen krausen Haaren. Er trug eine helle Hose und ein weißes Hemd, auf dem trotz der Hitze kein einziger Schweißfleck zu sehen war. Torsten bemerkte es mit Neid, denn ihm lief das Wasser bereits in Bächen den Rücken hinab.
    »Wünschen Sie ein Zimmer?«, fragte der Mann auf Englisch.
    »Mit Klimaanlage, wenn es geht«, stöhnte Torsten.
    »Das ist leider nicht möglich. Die Klimaanlage ist heute Morgen ausgefallen, und da das Wochenende bevorsteht, wird es ein wenig dauern, bis sie repariert werden kann.« Der Hotelangestellte lächelte dabei so zuvorkommend, dass Torsten beinahe vergaß, dass erst Mittwoch war und damit genug Zeit, die Anlage noch vor Samstag zu reparieren. Da es aber nicht in seiner Macht lag, etwas an der Situation zu ändern, schrieb er sich als Maier in das Gästebuch ein.
    Dann sah er zu dem Angestellten auf. »Es wird ein Herr nach mir fragen. Er heißt Schmitt. Informieren Sie mich, sobald er hier ist.«
    »Oh, der Herr hat schon nach Ihnen gefragt. Er sagt, er will morgen wiederkommen!«
    »Morgen also.« Torsten sah auf seine Armbanduhr, die gerade zwei Stunden nach Mittag anzeigte, und fragte sich, was er mit dem angefangenen Nachmittag anstellen sollte. Nun vermisste er Henriette, mit der er hätte reden und Pläne schmieden können. Alternativ wäre ihm auch Petra willkommen gewesen oder besser noch Hans Borchart, der mit ihm in die Hotelbar gegangen wäre, um ein Bier zu trinken.
    Er überlegte, ob er sich allein dorthin setzen sollte, doch angesichts der Hitze war es wohl klüger, sich an Mineralwasser zu halten. Daher bestellte er bei dem Mann an der Rezeption zwei Flaschen und folgte dem Pagen in sein Zimmer.
    ELF
     

    D
er Anruf des Hotelportiers, dass ein Mr. Smith gekommen wäre, erlöste Torsten am nächsten Tag aus seiner Langeweile. Er bedankte sich, verließ sein Zimmer und betrat kurz darauf die Hotellobby. Ein junger Mann, der wie ein Einheimischer gekleidet war, saß auf einem der Sessel und blätterte in seiner Zeitung. Als er Torsten kommen sah, stand er auf und reichte ihm die Hand. »Hello, Mr. Maier mit ai! Willkommen im schönen Afrika.«
    Torsten musterte den Mann, der in seinem karierten Wickelrock und dem bunten, kurzärmeligen Hemd nicht gerade wie ein Soldat wirkte. Seine Hautfarbe war etwas heller als die des Portiers, und die braunen Augen wiesen einen leicht grünen Schimmer auf, ansonsten sah man ihm die deutsche Mutter nicht an. Torsten bekam erste Zweifel, ob dies wirklich sein Gewährsmann war und nicht jemand von einem fremden Geheimdienst, der ihn aushorchen wollte.
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, antwortete er in einem Tonfall, der bewusst reserviert blieb.
    Als spüre er Torstens Bedenken, wechselte der andere von der englischen in die deutsche Sprache über. »Es freut mich, dass Sie so rasch gekommen sind. Wir werden sicher gute Geschäfte miteinander machen.«
    Torsten glaubte, einen hessischen Dialekt herauszuhören, und erinnerte sich, dass Omar Schmitts Mutter aus Idstein bei Frankfurt stammte. Und natürlich war ihm klar, dass sie nicht hier im Hotelfoyer über ihre wahren Absichten

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