Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
Vom Netzwerk:
ihm einen Stoß und entsicherte ihre MP, als stände der Feind bereits auf dem Schiff.
    Nur mit Mühe gelang es Abt al Latif, die Krieger wieder auf ihre Stationen zu schicken. Alle erinnerten sich daran, dass ihre Anführerin erklärt hatte, die Deutschen griffen erneut mit Booten an. Die zu bekämpfen waren sie gewohnt. Aber das, was sich ihnen jetzt näherte, war unerwartet und dadurch erschreckend.
    »Sie werden es nicht schaffen, Sayyida«, erklärte Abt al Latif mit blitzenden Augen. Dann herrschte er seine Männer an: »Legt die Schutznetze auch über die Container aus, damit die Feinde sich darin verfangen, wenn sie aus ihren Hubschraubern springen!«
    »Ihr solltet sie besser gleich in der Luft ausschalten!«, schlug Sayyida vor.
    »Sobald wir sie sehen, nehmen wir sie unter Feuer!«
    Ihr Unteranführer wollte sich abwenden, doch da packte Sayyida ihn und zeigte nach Norden. »Dort sind sie!«
    Ebenso wie ihr Untergebener starrte sie auf die lange Reihe von Hubschraubern, die aus dem nächtlichen Himmel auftauchten. Der Feind hatte es nicht einmal für nötig erachtet, seine Positionslichter zu löschen.
    »Schießt!«, kreischte Sayyida.
    »Sie sind noch zu weit weg«, brüllte Abt al Latif.
    Einer seiner Männer schien anderer Ansicht zu sein, denn er schoss eine SA-16-Rakete ab. Von seinem glühenden Schweif getrieben raste das Geschoss den Hubschraubern entgegen. Als alle an Deck schon glaubten, es würde die Feinde erreichen, erlosch sein Feuerstrahl, und die Rakete klatschte weit vor den Hubschraubern ins Wasser.
    Diese verteilten sich nun und bildeten einen gut zwei Kilometer durchmessenden Halbkreis, der sich um die Caroline zusammenzog.
    Schießt doch!, dachte Sayyida entsetzt. Schießt doch endlich!
    Das 23-Millimeter-Geschütz auf einer der Dhaus begann zu feuern, doch seine Bedienungsmannschaft zielte so schlecht, dass sich die Leuchtspurmunition im Nachthimmel verlor.
    Plötzlich zuckten bei den Hubschraubern Feuerblitze auf, und Sayyida sah, wie Raketen auf die Caroline zurasten. »Sie wollen das Schiff doch versenken!«, rief sie und wartete auf den ersten Einschlag im Rumpf.
    Stattdessen behielten die Raketen ihre Höhe bei und explodierten gut zweihundert Meter über dem Frachter. Die Druckwellen warfen etliche Männer und die meisten Frauen und Kinder an Deck um. Doch alle erhoben sich wieder, starrten einander an und wunderten sich, dass sie unversehrt geblieben waren.
    Noch während Sayyida sich fragte, was das sollte, gellte ein Schrei über das Schiff. »Boote! Sie kommen mit Booten!«
    Sayyida stürzte zur Bordwand und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das gut ein Dutzend Schlauchboote, die unbemerkt näher gekommen waren und nun aus allen Rohren feuerten.
    »Die Hubschrauber sind ein Ablenkungsmanöver gewesen, und wir sind darauf hereingefallen!« Sayyida stiegen vor Wut die Tränen in die Augen, und sie feuerte ihre MP auf das vorderste Boot ab. Doch gerade, als auch die schweren MGs und die Maschinenkanonen ihr Ziel erfasst hatten, erstrahlte der Himmel über dem Schiff in einem blendend weißen Licht. Sayyida erinnerte sich nun an die mehr als einhundert Sonnenbrillen, die sie als Schutz gegen Blendgranaten hatte verteilen lassen. An die hatte auch Abt al Latif nicht gedacht.
    SECHZEHN
     

    T
rotz der Schutzbrille musste Torsten die Augen abwenden, so hell strahlte das Licht der Blendladung. Wer keine Schutzbrille trug – und das nahm Torsten von den meisten Piraten an –, würde einige Minuten brauchen, bis er wieder sehen konnte.
    »Setzt ihnen noch eine drüber«, rief er dem GSG-9-Mann zu, der die Spezialraketen bediente.
    Sofort zuckte ein weiterer Flammenschweif auf die Caroline zu und verwandelte sich knapp über dem Schiff in eine künstliche Sonne.
    »Und jetzt das Reizgas!«
    Der Mann nickte und feuerte rasch hintereinander zwei Raketen ab, von denen eine am Bug und die andere direkt vor den Heckaufbauten explodierte.
    »Wie steht der Wind?«, wollte Wagner wissen.
    »Bestens!« Torsten nahm nun selbst eine Rakete auf die Schulter, zielte und schoss sie ab. Zufrieden sah er, wie sie einen der oberen Container durchschlug und das darauf stehende Maschinengewehr der Piraten im gleichen Moment durch die Luft wirbelte.
    »Passen Sie auf, dass Sie nicht den ganzen Kasten hochjagen!« Wagner schauderte es bei dem Gedanken, eine verirrte Rakete könnte einen der mit Munition beladenen Container treffen.
    Nun griffen die Fremdenlegionäre ein. Ein Teil von ihnen

Weitere Kostenlose Bücher