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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Wagner. Den Major habe ich in Feldafing zurückgelassen.«
    Henriette spürte nicht zum ersten Mal, dass Wagner insgeheim ebenfalls damit haderte, zu einer zivilen Dienststelle versetzt worden zu sein, und empfand ein wenig Schadenfreude. Während ihr Vorgesetzter in sein Büro eilte, seufzte sie und nahm die Bilder in Augenschein, die ihnen irgendeine Stelle im Kanzleramt hatte zukommen lassen. Schließlich trug sie einige in den Raum, der ihr und Torsten als Büro zugewiesen worden war.
    »Eins muss man ihnen lassen: Wir können unser neues Hauptquartier auf jeden Fall besser ausstatten als unsere Räume in Feldafing«, meinte sie mit einem bitteren Auflachen zu Petra, die ihr gefolgt war.
    Die Computerspezialistin nickte erleichtert. »Das kannst du laut sagen! In Feldafing mussten wir uns den Kaffee immer aus dem Automaten holen. Hier aber haben sie uns eine Supermaschine hingestellt. Auch der neue Herd und der Kühlschrank sind eine Wucht. In dem Gefrierschrank können wir übrigens vierzig Tiefkühlpizzen einlagern. Verhungern werden wir nicht!«
    Bei diesen Worten zuckten Henriettes Mundwinkel. Die Gefahr zu verhungern bestand bei Petra wohl kaum. Sie fürchtete eher, ihre Kollegin hätte in letzter Zeit weiter zugenommen.
    »Wir müssen unbedingt eine Strecke zum Joggen in der Umgebung auskundschaften. Du solltest auch ein wenig Sport treiben. Wenn du willst, trainiere ich dich!«
    Der Gedanke an eine anstrengende körperliche Betätigung war Petra zuwider, aber im Moment war ihr alles recht, was ihre Kollegin aufmunterte. »Können wir machen!«
    Henriette schien sich wieder zu fangen, aber Petra wollte nicht darauf wetten, dass dies auch so blieb. Wenn es Wagner nicht gelang, ihr in den nächsten Wochen einen interessanten Auftrag zu verschaffen, würde Henriette aus ihrem Verein ausscheiden und zur Luftwaffe zurückkehren.
    In dem Moment öffnete Wagner die Tür und trat ein. Seine Miene wirkte verkniffen.
    »Ist etwas passiert?«, fragte Henriette.
    »Ich habe soeben die Meldung bekommen, dass unser Waffenfrachter für Somaliland von somalischen Piraten gekapert worden ist.«
    »Und was bedeutet das für uns?«, fragte Henriette hoffnungsvoll.
    »Einen Haufen Arbeit! Frau Waitl, werfen Sie Ihren Computer an und informieren Sie Renk. Er soll sich umgehend auf die Socken machen und schauen, wo die Caroline hingebracht wird. Danach wird er den Einsatz der Sondertruppe koordinieren, die das Schiff zurückzuholen hat. Wenn bekannt wird, dass wir einen solchen Haufen Kriegsmaterial in diese Gegend geschickt haben, ist die Kacke am Dampfen.«
    Da Wagner in dienstlichen Gesprächen normalerweise keine Fäkalausdrücke benutzte, begriffen Henriette und Petra, wie besorgt er war.
    Die beiden Frauen wechselten einen kurzen Blick, dann sah Henriette Hans Borchart an. »Kannst du die Bilder aufhängen, die wir für dieses Büro ausgesucht haben? Petra und ich haben jetzt zu tun.«
    »Von mir aus! Wo wollt ihr die Dinger hinhaben?«, fragte Hans.
    »Such dir ein paar schöne Stellen aus.« Henriette verließ ihr Büro und eilte hinter Petra her. Auch wenn sie nicht vor Ort war, so brachte diese unerwartete Entwicklung in Afrika doch ein wenig Farbe in ihren eintönigen Alltag. Dann aber dachte sie an die Matrosen an Bord der Caroline , die jetzt wahrscheinlich Todesängste ausstanden, und schämte sich für ihre Sensationslust.
    ZWEI
     

    S
ie hatten noch etwa sechzig Kilometer bis Berbera vor sich, als aus Torstens Koffer ein durchdringender Ton erschallte. Al Huseyin wurde durch das Geräusch so irritiert, dass er das Steuer verriss, während Omar Schmitt seine Heckler & Koch G3 hochriss und beinahe durch die Frontscheibe geschossen hätte.
    »Was ist das?«, keuchte er.
    »Einer von Petras Scherzen!« Torsten öffnete die Beifahrertür und hangelte sich nach draußen. Auf der Ladepritsche öffnete er seinen Koffer und hätte beinahe die scharfen Gasdruckfedern vergessen. Im letzten Moment zog er den Kopf zurück, damit der aufschnellende Deckel ihm keinen Kinnhaken verpassen konnte.
    Er schob alles beiseite, was er über seinen Laptop gelegt hatte, und nahm das Gerät heraus. Dann setzte er sich zwischen die Pakete auf die Plattform und stützte sich mit den Beinen ab. Als er das Gerät aufklappte, sah ihm Petras angespannt wirkendes Gesicht entgegen.
    »Endlich!«, rief sie. »Ich dachte schon, du hättest deinen Winterschlaf begonnen.«
    »Dafür ist es hier zu heiß. Aber schieß los! Was gibt es?« Noch

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