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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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leicht gekräuselten Haare das Schwarz einer Neumondnacht aufwiesen.
    Die Ärztin fand die junge Frau attraktiv und empfand für einen Moment ein leises Bedauern, sie daran gehindert zu haben, sie weiter auszuziehen. Dann aber schüttelte sie den Kopf. Sie war als Ärztin hier und konnte es sich nicht leisten, die Gefühle der Einheimischen zu verletzen. Auch wenn sie sich nach den langen Arbeitstagen nach ein wenig Zärtlichkeit und Entspannung sehnte, so hatte dies zu warten, bis sie wieder in ihre Heimat zurückgekehrt war. Mit diesem Gedanken löschte sie die Lampe und legte sich hin. Während sie die Augen schloss, lauschte sie den leisen Atemzügen der jungen Somali und fühlte sich zum ersten Mal, seit sie in diesem Camp lebte, beschützt.
    FÜNFZEHN
     

    F
r egattenkapitän Diezmann ließ den Blick vom Radarschirm zum vorderen Sichtfenster wandern. Auch ohne Fernglas konnte er den Containerfrachter erkennen, der eben die letzte Engstelle des Bab el Mandeb passiert hatte. Erleichtert nickte er dem Funker der Sachsen zu.
    »Sie können den Kasten anfunken, Jensen, aber schwächste Leistung! Ich möchte nicht, dass andere mithören.«
    Der Funker schaltete sein Gerät auf Sendung. »Hallo, Caroline , können Sie mich hören? Hier ist Ihr Geleitschiff!« Mehr wagte er aus Sicherheitsgründen nicht zu sagen. Es durfte niemand erfahren, dass ein Kriegsschiff der Bundesmarine ein besonderes Interesse an einem Frachter aus Panama hatte. Er wiederholte den Spruch dreimal und sah dann verwundert zu seinem Kommandanten auf. »Die Caroline antwortet nicht!«
    »Versuchen Sie es noch mal und drehen Sie ein bisschen weiter auf«, wies Diezmann ihn an.
    Doch auch diesmal erfolgte keine Antwort.
    »Da wird doch nichts passiert sein?«, fragte der Erste Offizier besorgt.
    »Nun malen Sie nicht den Teufel an die Wand. Wahrscheinlich schläft der Funker drüben. Nun, wir können auch anders. Bringen Sie uns auf Rufweite an den Kasten heran!«
    »Sollen wir Gefechtsalarm geben, Herr Kapitän?«
    Diezmann schüttelte den Kopf. »Zu viel Aufwand! Lassen Sie aber für alle Fälle einen Bordhubschrauber besetzen.«
    »Jawohl, Herr Kapitän!«
    Während sein Stellvertreter die entsprechenden Anweisungen gab, nahm Diezmann sein Fernglas zur Hand und richtete es auf den Frachter. Das Schiff war mit mehr Containern beladen, als es hätten sein dürfen, und ein Teil davon trug nicht die Aufschrift der Spedition, über die der Waffentransport organisiert worden war. Noch während der Kapitän sich darüber wunderte, fiel ihm etwas anderes auf. Sonst waren an Bord der Schiffe, denen sie begegneten, immer Matrosen zu sehen, die neugierig herüberstarrten. Die Caroline aber wirkte wie ein Geisterschiff.
    »Möchte wissen, was da drüben los ist«, murmelte er, während er darauf wartete, dass die Sachsen nahe genug an den Containerfrachter herangekommen war.
    »Schalten Sie die Außenlautsprecher an, Jensen!« Er atmete noch einmal tief durch und rief dann zum anderen Schiff hinüber: »An Caroline ! Hier ist die Fregatte Sachsen der multinationalen Schutzflotte am Horn von Afrika. Wir sind als Geleitschutz für Sie eingeteilt. Haben Sie verstanden?«
    Drüben auf der Caroline durchlebte Kapitän Wang tausend Qualen. Verängstigt sah er zu der Piratenanführerin hoch, die mit entsicherter MP neben ihm stand und nur den Finger krümmen musste, um ihn ins Jenseits zu befördern.
    »Was soll ich tun? Wenn ich nicht antworte, kommen die Leute an Bord.«
    »Das werden die Ungläubigen da drüben schön bleiben lassen.« Auf einen Wink Sayyidas reichte eine ihrer Begleiterinnen dem Kapitän ein Blatt Papier mit einem vorgefertigten Text.
    »Schalten Sie Ihre Funkanlage ein und geben Sie das durch!«, forderte die Piratin ihn in gut verständlichem Englisch auf.
    Kapitän Wang schluckte, um seine trockenen Stimmbänder zu befeuchten, und begann langsam und mit zittriger Stimme zu sprechen.
    »Sie sollten vorher die Funkanlage einschalten«, wies Sayyida ihn spöttisch zurecht.
    Wang holte dies nach. »Hier spricht der Kapitän des Containerfrachters Caroline . An das fremde Kriegsschiff! Wir sind von Piraten gekapert worden. Diese haben unser Schiff unter Kontrolle. Wenn Sie sich nicht umgehend zurückziehen, werden die Piraten in fünf Minuten meinen Ersten Offizier Arroso erschießen und dann alle fünf Minuten einen weiteren Mann meiner Besatzung. Für den Fall, dass Sie trotzdem versuchen sollten, die Caroline zu behindern oder an Bord zu

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