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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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kommen, werden die Piraten eine Bombe zünden und das Schiff versenken!«
    Als er fertig war, spürte er, dass seine Muskeln vor Anspannung vibrierten. Wie mochte die Besatzung des deutschen Marineschiffs reagieren? Wenn sie angriffen, würde er nur noch wenige Minuten zu leben haben.
    Sayyida lächelte. Sie kannte die Europäer und war sich ihrer Sache völlig sicher.
    Auf der Sachsen herrschte für einen Augenblick Ratlosigkeit. Dann wandte sich Kapitän Diezmann mit einer resignierenden Handbewegung an den Funker.
    »Nehmen Sie Kontakt mit dem Hauptquartier in Djibouti auf, Jensen. Melden Sie, dass wir ein Problem haben, oder, um es ganz klar zu sagen, dass wir in der Scheiße sitzen.«

ZWEITER TEIL
    FEHLSCHLAG
    EINS
     

    W
ä hrend die gekaperte Caroline in den Golf von Aden einfuhr und Torsten Renk sich auf den Weg nach Berbera machte, waren Henriette von Tarow und Petra Waitl damit beschäftigt, ihre Büros einzurichten. Möbel und Computer standen bereits, nun ging es um die individuelle Ausstattung mit Bildern, Kalendern und Ähnlichem.
    Petra suchte begeistert die Sachen für ihren Raum aus, aber Henriette stand meist im Weg und ließ ihrer Enttäuschung freien Lauf. »Da wäre ich ja noch besser bei der Luftwaffe geblieben! Jetzt bin ich die Zivilangestellte eines Ministeriums und hocke nutzlos hier herum.«
    Petra schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts dagegen, dass wir nicht mehr zur reitenden Gebirgsmarine gehören. Das Soldatspielen hat mir nie gepasst.«
    »Mein Vater wird enttäuscht sein! Und was meine Brüder dazu sagen werden, mag ich mir gar nicht vorstellen.« Henriette kämpfte mit den Tränen. Generationenlang waren die von Tarows Soldaten gewesen und hatten ihren Dienst in guten wie in schlechten Zeiten verrichtet. Sie war zur Bundeswehr gegangen, um zu beweisen, dass sie nicht weniger taugte als all die von Tarows vor ihr. »Die hätten uns genauso gut beim MAD lassen können«, maulte sie weiter.
    »Haben sie aber nicht! Und jetzt komm! Schauen wir uns dein Büro an. Du willst es doch auch gemütlich haben.«
    Henriette zuckte mit den Achseln. »Ist mir doch egal, wie es aussieht.«
    »Sieh es positiv! Du hast dein Büro genau wie früher mit Torsten zusammen. Aber der steckt in Afrika, und damit kannst du alles so einrichten, wie es dir passt.«
    Auch diese Aufmunterung verfing bei Henriette nicht. »Wenn er zurückkommt, werde ich bereits nicht mehr bei diesem Verein sein. Wahrscheinlich gehe ich zur Luftwaffe zurück. Dort kann ich wenigstens als Pilotin arbeiten und sitze mir nicht den Hintern auf einem Bürostuhl breit.«
    Petra warf einen kurzen Blick auf Henriettes kleines, wohlgeformtes Gesäß, das nicht so aussah, als hätte es sich bereits durch dauerndes Sitzen verformt. »Bei dir ist wirklich Hopfen und Malz verloren. Dabei habe ich gedacht, du würdest dich bei uns wohl fühlen.«
    »Es ist ja nicht so, dass ich dich und die anderen nicht mag. Aber ich habe die Luftwaffe nicht deshalb verlassen, um mir …«
    »… hier den Hintern plattzudrücken! So ist es doch, oder?« Franz Xaver Wagner hatte den letzten Teil der Unterhaltung mitgehört und machte sich nun bemerkbar.
    Henriette sah ihn kämpferisch an. »Sind Sie etwa damit einverstanden, dass wir nicht mehr zur Bundeswehr zählen? Jetzt haben wir irgendeinen politischen Sesselfurzer als Chef, der von unserem Geschäft keine Ahnung hat. Wahrscheinlich wird er uns die meiste Zeit übersehen – und wenn etwas los ist, wird Torsten allein hingeschickt!«
    »Auch bei der Bundeswehr war die Kanzlerin unsere höchste Kommandostelle. Das ist jetzt nicht anders. Nur unterstehen wir dem Kanzleramtsminister und nicht mehr dem Verteidigungsministerium. An unseren Aufgaben jedoch hat sich nichts geändert. Wir müssen eingreifen, wenn die Bundesrepublik Deutschland durch wen auch immer gefährdet wird!«
    Wagner sprach leise, drückte seinen Ärger jedoch umso schärfer aus. Im Allgemeinen war Henriette vernünftig und befolgte ihre Befehle. Doch die Tatsache, dass sie nicht mehr in Uniform auftreten konnte, schien sie in Panik zu versetzen.
    Empört winkte sie ab. »Wenn etwas Bedeutendes passiert, kümmern sich MAD oder BND darum, und wir bleiben außen vor. Torsten wurde ja auch nur nach Afrika geschickt, um ein paar Rekruten auszubilden.«
    Bevor Wagner darauf eingehen konnte, stürzte Hans Borchart herein. »Ein dringender Anruf für Sie, Herr Major!«
    »Danke! Und nennen Sie mich beim nächsten Mal gefälligst Herr

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