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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Satz nicht, sondern gab einem ihrer Begleiter einen Wink. Der Mann richtete seine Waffe auf einen der Sicherheitsleute und schoss diesem eine Kugel in den Kopf.
    »Nun wissen Sie, woran Sie sind«, erklärte Sayyida ungerührt und setzte sich auf den Sessel, der für den Kapitän reserviert war. Sie war euphorisch, weil es ihr gelungen war, auch dieses Schiff ohne Probleme in ihre Gewalt zu bekommen. Während die anderen Boote anlegten und weitere Piraten an Bord stiegen, formulierte sie im Kopf bereits das Ultimatum, welches sie der deutschen Regierung stellen würde.
    ELF
     

    T
o rsten Renk spähte mit Omars Fernglas von einem Hügel aus zu der etwa einen halben Kilometer vor der Küste liegenden Caroline hinüber. Dutzende kleinerer Boote umschwirrten den Containerfrachter, und es gingen immer mehr Leute an Bord. Dabei handelte es sich offenkundig nicht nur um Kämpfer der Piratenmilizen, sondern auch um Frauen und Kinder, die die Jakobsleitern hochstiegen und sich oben auf den Containern verteilten. Die Frauen stießen schrille Schreie aus und tanzten, während die Freischärler mit den Kolben ihrer Gewehre gegen die Container klopften und einen Höllenlärm verursachten.
    »Wie es aussieht, feiern die Kerle ihren Erfolg«, sagte Torsten zu Omar Schmitt, der neben ihm lag und die Stadt im Auge behielt.
    »Lange werden sie nicht feiern. Wann soll die Eliteeinheit eintreffen?«, fragte Schmitt.
    »Laut meiner letzten Information morgen Nacht. Zwischen ein und drei Uhr soll die Sache laufen. Allerdings gefällt mir nicht, dass ich vorher keinen Kontakt mit dem Trupp aufnehmen kann. Doch unser Oberkommando ist der Ansicht, Funksprüche könnten die Piraten warnen. Daher muss ich mit meiner Kollegin Petra über die Satellitenleitung Verbindung halten. Sie gibt meine Informationen an den MAD weiter, dieser an das Hauptquartier der KSK, und von denen geht es über Djibouti zu den Männern, die den Angriff durchführen sollen. Ehrlich gesagt sind mir das ein paar Ecken zu viel.«
    »Ich denke, diese Vorsicht tut not! Wenn unsere speziellen Freunde in Laasqoray herausbekommen, dass ein deutscher Agent vor Ort ist, werden Sie kaum schnell genug laufen können.« Omar Schmitt war mit der Anweisung der deutschen Militärführung zufrieden, versprach sie doch auch Sicherheit für Renk und ihn. »Es wird bald Nacht«, fügte er hinzu. »Wir sollten uns ein verstecktes Plätzchen suchen, an dem wir schlafen können. Allerdings müssen wir abwechselnd Wache halten. Diese Banditen schicken immer wieder Patrouillen aus, und die sollten uns besser nicht entdecken.«
    Nach einem letzten Blick auf die Caroline zog Torsten sich kriechend zurück. Omar Schmitt folgte ihm nicht weniger vorsichtig. »Das ist ein Abenteuer wie von Winnetou und Old Shatterhand.«
    »Ich würde eher sagen, wie von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar!« Trotz seiner Anspannung musste Torsten lachen. Allerdings war das hier kein Abenteuer, das sich Karl May in einem beschaulichen Winkel Sachsens ausgedacht hatte, sondern blutige Wirklichkeit.
    Nach einem Fußmarsch von etwa einem Kilometer gelangten sie im letzten Licht des sinkenden Tages an eine Mulde, die gegen die Stadt durch einige stachlige Büsche abgeschirmt wurde. Dort machten sie es sich so bequem, wie es in dem steinigen Sand möglich war, und teilten ihre Vorräte miteinander.
    Während sie aßen, blickte Torsten zu den Sternen auf. »Es ist eine so wunderschöne Nacht! Warum müssen Menschen sie ausnützen, um zu töten und anderen Schmerzen zuzufügen?«
    Omar Schmitt lachte kurz auf. »Sie sind ein Idealist, Renk! Ich glaube ja nicht, dass sich das lohnt. Man muss die Menschen nun einmal so nehmen, wie sie sind. Die meisten sind borniert und nur auf ihren Vorteil bedacht. So ist es in Deutschland und leider auch hier.«
    Diesen bitteren Worten entnahm Torsten, dass Schmitt in Deutschland nicht nur Angenehmes erlebt hatte, aber er wollte nicht daran rühren. Er zog einen weiteren Riegel aus der Tasche, riss die Hülle auf und begann langsam zu kauen. Das Zeug schmeckte nach nichts und war zudem so trocken, dass er es kräftig einspeicheln musste, um es überhaupt schlucken zu können.
    »Jetzt käme mir ein Bier gerade recht«, stöhnte er.
    »Ich hätte auch nichts dagegen«, erklärte Schmitt.
    »Obwohl Sie Moslem sind?«
    »Ich bin kein Fanatiker. Außerdem verbietet der Prophet nur das, was betrunken macht, und das tut ein einziges Bier nicht. Hier ist Wasser. Denken Sie sich den

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