Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
Vom Netzwerk:
Waffen abgeben. Tun sie es nicht, wird jede Viertelstunde ein Passagier erschossen.«
    Die Stimme der Piratin klang bestimmt, und Magnus zweifelte nicht daran, dass sie ihre Drohung ernst meinte. Dies war auch den Sicherheitsleuten klar, die fieberhaft überlegten, wie sie die Piraten ausschalten konnten. Doch als zwei vortraten und ihre Pistolen auf den Boden legten, um die Frau abzulenken, sodass ihre Kollegen unauffällig in Schussposition kamen, wurden diese von den erschreckten Passagieren eingekeilt und beiseitegedrängt.
    Unterdessen war auch die zweite Frau an Bord gestiegen. Sie trug ebenfalls eine Tasche bei sich und entnahm ihr eine handliche Maschinenpistole, mit der sie auf die Passagiere und die unter ihnen versteckten Sicherheitsleute zielte. Diesen wurden nun ihre Größe und ihre einheitlichen beigen Sakkos zum Verhängnis. Im normalen Bordbetrieb war es sinnvoll, dass die Passagiere sie gleich erkennen konnten. Nun aber machte ihr Erscheinungsbild es den Piraten leicht, sie aus der Menge herauszuholen und zu entwaffnen.
    Zwei von ihnen hatten sich noch in das Innere des Schiffes zurückziehen wollen, um Handlungsfreiheit zu gewinnen. Doch die Passagiere standen dicht an dicht und waren vor Angst wie erstarrt, sodass kein rasches Durchkommen möglich war. Damit war die letzte Chance vertan, die Kaperung des Schiffes zu verhindern.
    Sayyida war zufrieden. Auch dieses Schiff hatte sie mühelos entern können, und das würde diesen aufgeblasenen Europäern wehtun. Nun hatte es sich für sie ausgezahlt, dass sie die Caroline noch während der Fahrt nach Laasqoray verlassen hatte und mit dem Flugzeug nach Male geflogen war. Der Rest war ein Kinderspiel gewesen. Sie hatten mehrere Boote gechartert, mit denen sie der Lady of the Sea entgegengefahren waren, und eines vor den Bug des Kreuzfahrtschiffes gelenkt. Wie erwartet, hatten die Europäer ihr Schiff angehalten und die vermeintlichen Schiffbrüchigen an Bord geholt.
    Mit einem triumphierenden Blick musterte sie den Ersten Offizier. »Ich habe verlangt, dass die Passagiere in ihre Kabinen gehen! Weshalb sind sie noch da?«
    »Ich muss es ausrufen lassen«, antwortete Magnus mit einer wachsenden Wut im Bauch, die niemand anderem galt als ihm selbst. Ich hätte weiterfahren und diese verdammten Piraten ersaufen lassen sollen, gleichgültig, was die Presse darüber geschrieben hätte, sagte er sich. Dafür aber war es nun zu spät. Von der Pistole in der Hand der Frau, die sich Sultana Sayyida nannte, und den Maschinenpistolen zweier ihrer Männer bedroht, bat er die Passagiere, Ruhe zu bewahren und ihre Kabinen aufzusuchen.
    Evelyne Wide zögerte, da sie mehr über die Piraten erfahren wollte. Auch der Passagier Erlmann, ein pensionierter Major der NVA, und das Ehepaar Weigelt aus Staufen blieben noch an Deck, während der Bundestagsabgeordnete Dunkhase und die anderen sich durch die Eingänge quetschten, um in ihre Kabinen zu flüchten.
    »Magnus hätte besser aufpassen müssen«, sagte Jürgen Weigelt leise zu Erlmann. »So hat er die Piraten ja regelrecht eingeladen, uns zu entern.«
    »Sie sind nur zu acht! Die können wir überwältigen, wenn wir genug Männer von der Besatzung und den Passagieren zusammentrommeln können«, antwortete Erlmann flüsternd.
    Motorengeräusche und weitere Boote, die jetzt auf die Lady of the Sea zukamen, ließen ihn den Gedanken an Widerstand jedoch rasch aufgeben. Gemeinsam mit dem Staufener Ehepaar stieg auch er die Treppe hinab und fragte sich auf dem Weg zu seiner Kabine, welche Szenen sich hier abspielen würden, wenn die Kriegsschiffe der multinationalen Schutzflotte den Versuch unternahmen, das Schiff zu befreien.
    Unterdessen zwang die Anführerin der Piraten den Ersten Offizier, sie auf die Kommandobrücke zu bringen. Dort stand Kapitän Ganswig mit hochrotem Kopf. »Sie gottverdammter Idiot!«, schrie er Magnus sogleich an. »Ein kleines Kind hätte merken müssen, dass hier etwas faul ist. Aber Sie Schwachkopf mussten unbedingt den barmherzigen Samariter spielen!«
    »Es … es tut mir leid«, stotterte Magnus.
    Die Anführerin der Piraten stieß Kapitän Ganswig den Lauf ihrer Pistole so hart in den Leib, dass dieser aufstöhnte. »Ihr Schiff ist jetzt mein Schiff! Sie werden sofort Kurs auf den Golf von Aden nehmen. Jeder Kontakt zu einem anderen Schiff, mit Ihrer Reederei oder zu irgendjemand anderem ist strengstens verboten. Und damit Sie begreifen, dass ich es ernst meine …«
    Sayyida beendete den

Weitere Kostenlose Bücher