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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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ausgetrockneter Bäche benutzen und benötigten mehrmals die Seilwinde des Geländewagens, um sich wieder herauszuziehen. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit pendelte sich bei weniger als dreißig Kilometer in der Stunde ein. Bei dem Tempo, schätzte Torsten, würden sie Laasqoray erst erreichen, wenn die Lösegeldverhandlungen mit den Piraten bereits abgeschlossen waren.
    »Geht es nicht schneller?«, fragte er Omar Schmitt.
    Der schüttelte mit verkniffener Miene den Kopf. »Nicht wenn wir so unauffällig wie möglich nach Laasqoray gelangen wollen. Die Dulbahante und Warsangeli, durch deren Gebiet wir fahren, machen mit Spionen kurzen Prozess.«
    »Das ist mir klar, Oberst. Aber muss ich mich darüber freuen, dass wir so langsam sind?«
    Omar Schmitt lachte kurz auf. »Natürlich nicht! Doch wer in diesem Land überleben will, muss sich gut überlegen, wohin er seinen nächsten Schritt setzt. Ein Fehltritt, und es macht bum!«
    »Wann werden wir das Minenfeld erreichen?«
    »Wir müssten bald dort sein.«
    »Hoffentlich bemerken wir es auch früh genug, und nicht erst, wenn uns bereits Flügelchen wachsen und wir in den himmlischen Chor eingereiht werden!«, gab Torsten bissig zurück.
    »Keine Angst, Renk. Wir haben eine Karte, in der die Wege durch die Minenfelder verzeichnet sind. Wenn wir hindurch sind, werden wir sie allerdings verbrennen müssen, damit sie nicht durch einen dummen Zufall in die Hände unserer Feinde gerät. Oder ziehen Sie es vor, das Papier nach alter Agentensitte zu verspeisen?«
    Torsten betrachtete die Karte, die Tamid, wie der Soldat auf dem Beifahrersitz hieß, eben ausbreitete, und lachte. »Das wäre eine zu große Portion. Aber was machen wir, wenn wir uns auf demselben Weg zurückziehen müssen?«
    »Das sollten wir um jeden Preis vermeiden. Wir müssen die Karte vernichten. Wenn diese elenden Mordbrenner sie in die Hände bekommen, würden sie weitere Gebiete unseres Landes verheeren und einen Flüchtlingsstrom auslösen, der Hunderttausende mit sich reißen wird. Das wäre das Ende von Somaliland.«
    Omar Schmitt war die Angst um sein Land anzumerken. Mit der Ruhe und der Sicherheit, die die Minenfelder Somaliland gewährten, wäre es dann vorbei, und das Land würde in den gleichen Teufelsstrudel geraten wie der Rest von Somalia. Doch ehe er etwas sagen konnte, vernahmen sie Schüsse.
    »Dort drüben ist etwas im Gang«, rief Omar und hielt auf die Stelle zu.
    Torsten erhob sich, um mehr zu sehen, und machte das MG schussbereit. Dabei erregte eine dunkle Rauchfahne seine Aufmerksamkeit.
    »Dort vorne brennt es!«, rief Omar Schmitt und drückte so aufs Gas, dass der Wagen auf dem unebenen Gelände wild hin und her schaukelte. Doch keiner seiner Passagiere beschwerte sich. Alle starrten auf die Bodenwelle, in der nun ein in Flammen stehender Geländewagen in Sicht kam. Drei Soldaten mit dem Emblem Somalilands auf der Schulter lagen starr um ihn herum.
    Mit einem Fluch bremste Omar ab und hielt in der Nähe des brennenden Autos an. »Das war eines unserer Minenleger-Teams! Jemand hat es angegriffen und die Leute umgebracht.«
    »Hatten die Männer eine Karte mit den Minen bei sich?«, fragte Torsten.
    »Ja, wenn auch nur für das Gebiet, in dem sie die Minen legen sollten. Doch selbst das ist fatal, denn unsere Feinde wissen jetzt, wie sie an dieser Stelle durchkommen können.« Omar befahl Tamid, sich um die Soldaten zu kümmern, auch wenn er kaum Hoffnung hatte, noch Leben in ihnen zu finden.
    Er blickte angestrengt nach Norden. »Sehen Sie die Radspuren, Renk? Das waren mindestens drei schwere Geländewagen. Wie es aussieht, haben die Kerle noch nicht genug Unheil angerichtet, sondern wollen auf unsere restlichen Minenleger losgehen. Wir müssen den armen Hunden helfen. Gegen diese Mörderbande haben sie einzeln keine Chance.«
    Omar wartete gerade noch ab, bis sein Beifahrer zurückkam und meldete, dass alle Männer tot seien und die Ausrüstung gestohlen oder zerstört sei. Dann folgte er den Spuren der Angreifer.
    Torsten überlegte, ob er Einwände erheben sollte. Immerhin wollten sie nach Laasqoray fahren und sich nicht mit anderen Milizen herumschlagen. Dann aber dachte er an die Männer, die den Minengürtel legen sollten. Auch wenn sie durch die Schüsse gewarnt worden waren, hatten sie mit ihren altersschwachen Jeeps keine Chance gegen die modernen Fahrzeuge ihrer Gegner. Außerdem, so rief er sich ins Gedächtnis, war er hierhergeschickt worden, um den Menschen in

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