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Todesfalle Triton

Todesfalle Triton

Titel: Todesfalle Triton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Weilchen.« Plutejo Tigern tat verächtlich. »Wir fangen schon mal an. Wer fliegt mit mir zum Nordpol?« Sekunden später verließen Heinrich, die Sem, Oko Oshyan und der Tigernsohn die Zentrale in Richtung der nächstgelegenen Sparklancerhangars.
    »Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen!« Yakubar Tellim hob beschwörend beide Hände. Der Rabe auf seiner Schulter sträubte sein Gefieder. »Kein ungelöstes Geheimnis darf hinter uns zurückbleiben – es könnte uns im entscheidenden Augenblick in den Rücken fallen!«
    »Wie auch immer Sie entscheiden, Primoberst Nigeryan«, sagte Bergen. »Ich fliege auf alle Fälle in die Biosphäre am Südpol. Ich will wissen, was sich auf Triton abspielt.«
    »Von mir aus, Bergen.« Der schwarze Kommandant hob seine schweren Schultern. »Stellen wir doch einfach zwei Freiwilligen-Kommandos zusammen. Eines fliegt nach Süden, das andere nach Norden. Wo ist das Problem?« Cludwich und Sarah Calbury blieben skeptisch, alle anderen erklärten sich einverstanden.
    »Aufklärung an Ebene I, ein Objekt nähert sich der RHEINGOLD.« Alle drehten sich nach dem Sichtfeld um.
    »Ins VQ-Feld damit«, verlangte Merican Bergen. Zunächst sahen sie weiter nichts als Dunkelheit und hier und da einen Reflex des Sternenlichts auf dem Eis. Nach einer Minute etwa flogen vier Sparklancer durch das Sichtfeld. Die Triebwerke funktionierten also! Sie atmeten auf. Nacheinander gingen die Startmeldungen ein. Die Leuchtspuren der Quantenplasmatriebwerke verloren sich zwischen den Eisbergrücken im Norden.
    Sekunden später Reflexe von Wärmequellen im Sichtfeld. Alle versammelten sich unter der Frontkuppel und beobachteten den südlichen Horizont. Ein mehrere Dutzend Meter langes Objekt bewegte sich dort. »Eine Art Konvoi«, sagte Yaku. »Tiergespanne zerren irgendwelche Wagen über das Eis …«

 
    4.
     
    Sie kommen. Sie holen ihn ab. Sie beschlagnahmen Glaurux, Waffen und Roboter im Schiff des neuen Höchstgeehrten. Das waren Rotmans erste Gedanken, als der Omegaraumer landete. Ein Frachter der Klasse I, vielleicht auch ein Landungsschiff, ziemlich groß jedenfalls. Normalerweise kamen sie mit leichten Kreuzern, manchmal auch mit schweren. Hin und wieder auch mit Schlachtschiffen, angeblich, wenn sie mißtrauisch waren; er selbst hatte das jedoch noch nie erlebt. Jedenfalls zweifelte er daran, daß sie es waren. Trotzdem manövrierte er die Karawane zunächst in eine Eisschlucht. Er war noch nicht bereit zu gehen. Erst mußte er noch seinen Vater verabschieden; erst mußte er noch die Brüder und Freunde zusammenrufen; erst mußte er noch das Material aus dem geheimen Waffen- und Sprengstofflager bergen.
    Einige Gefährten stiegen aus, um die Eisbären zu beruhigen. Sie trugen Atemkapuzen wie ihre menschlichen Herren Atemmasken oder Helme trugen. Andere Gefährten pirschten sich mit ihm zusammen an den Eingang der Schlucht. Bis dorthin hatte er das Gravitonfeld erweitert.
    Der große Omegaraumer startete dreimal, und dreimal holte ihn der Controgravstrahl zurück auf den Tritonboden. Danach gab es keinen Zweifel mehr: Nicht sie waren gekommen, sondern ein Frachter – oder ein Landungsschiff? – hatte sich ins Sol-System verirrt; oder versuchte aus dem Sol-System zu fliehen. Denn sie pflegten das EMG-Feld zu deaktivieren, bevor sie landeten.
    Rotman beriet sich mit seinen Gefährten. Die meisten waren älter als er. Keiner achtete ihn gering wegen seiner Jugend. Wer das SPIEL gewonnen hatte, galt als Autorität und genoß Respekt – er mochte so jung sein, wie er wollte.
    Die Wahrscheinlichkeit, an Bord des Schiffes potentielle Verbündete zu treffen, erschien ihnen bedeutend größer als die Wahrscheinlichkeit, mit Gegnern konfrontiert zu werden. Also ließ Rotman einsteigen und lenkte das Eisbärengespann aus der Schlucht hinaus.
    Es war dunkel. Starke Scheinwerfer auf dem Rumpf des ersten und des letzten Sparklancers bohrten Lichtbahnen in die eisige Finsternis. Die zwanzig Eisbären, je zu zweit in ein Leichtmetalljoch gespannt, folgten stur dem Lichtkegel. Es waren große Tiere, keines unter einer halben Tonne schwer, aufgewachsen und gezüchtet unter Bedingungen erhöhter Schwerkraft und niedriger Temperaturen. Sie zogen einen Konvoi von sechs Sparklancern auf sechs Schwebeplattformen.
    Das Bordhirn des vorderen Beibootes erzeugte ein Gravitonfeld. Wie eine Biosphäre umschloß es die Tiere und die Sparklancer. Es hielt Eispartikel und Schneestürme und bis zu einem gewissen Grad sogar

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