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Todesfee

Todesfee

Titel: Todesfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Gabhla. Aber von demjenigen, der für einen solchen Wettbewerb das Ale liefert, wird Neutralität erwartet.«
    »Gab es einen unparteiischen Richter?«
    »Wir waren alle Richter. Die Männer aus Osraige und die Männer von den Fidh Gabhla waren gekommen, um einen fairen Kampf zu sehen.«
    »Keine Frauen?«
    Rumann wirkte unangenehm berührt.
    »Dies ist nicht die Art von Wettbewerb, die Frauen anspricht«, meinte er.
    »Allerdings«, stimmte Fidelma grimmig zu. »Es hatte sich also eine Menschenmenge um die beiden versammelt?«
    »Cobha schenkte zwei Krüge Ale ein …«
    »Aus demselben Fass?«
    Rumann dachte nach.
    »Ich glaube schon. Für jeden einen Krug. Die beiden Männer nahmen ihre Positionen an den gegenüberliegenden Enden des |334| Tisches ein, auf dem die Krüge bereitstanden. Auf ein Signal von Cobha begannen beide zu trinken. Beide leerten ihren Krug ohne Probleme. Cobha brachte den nächsten Krug … Mein Freund Ruisín hatte diesen gerade erhoben, als er schwankte. Er ließ den Krug fallen und sank plötzlich nach hinten. Oh, wie die Männer der Fidh Gabhla jubelten, aber ich sah, wie er sich am Boden wand. Kurz danach war er tot. Das ist alles, was ich weiß.«
    Fidelma war einen Moment lang still.
    »Du sagst, Ruisín war dein Freund?«
    »Das war er.«
    »Er war Schmied?«
    »Wie ich selbst. Wir haben oft zusammen gearbeitet, wenn viel zu tun war.«
    »Würdest du sagen, dass Ruisín ein starker Mann war? Ein gesunder Mann?«
    »Ich habe ihn gekannt, seit er ein kleiner Junge war. Es gab nie einen stärkeren Mann als ihn. Ich weigere mich zu glauben, dass ein Übermaß an Alkohol ihn töten könnte. Wie kann das sein, nur ein Krug Ale, und er fällt wie eine Kuh unter dem Schlachtbeil!«
    Fidelma lehnte sich zurück und sah den Mann interessiert an.
    »Hatte dein Freund Feinde?«
    »Feinde? Nun, war er nicht unser bester Krieger und wurde von den Fidh Gabhla herausgefordert? Die Fidh Gabhla hatten guten Grund, sicherzustellen, dass ihr Mann gewinnen würde.«
    »Aber unter diesen Umständen gibt es keinen Sieger.«
    Rumann schürzte die Lippen, als sei ihm das noch nicht in den Sinn gekommen.
    »Hatte er sonst irgendwelche Feinde?«
    Rumann schüttelte den Kopf.
    |335| »Er galt als erstklassiger Handwerker und hatte Arbeit im Überfluss. Er war glücklich mit Muirgel verheiratet. Sorgen plagten ihn keine, außer der Frage, wie er sein Leben noch mehr genießen könnte. Niemand würde ihm etwas Schlechtes wünschen …«
    »Außer?«, hakte Fidelma nach, als er plötzlich verstummte und sie ihm an den Augen ansah, dass ihm ein Gedanke gekommen war.
    »Außer den Männern der Fidh Gabhla«, antwortete er kurz. Fidelma wusste, dass er etwas verbarg.
    Crónán, der für die Fidh Gabhla an dem Wetttrinken teilgenommen hatte, wurde als Nächster in ihr Zelt geführt. Er wirkte mürrisch und hatte dunkles Haar und hellblaue Augen, die unruhig umherhuschten, als hielten sie nach Gefahren Ausschau.
    »Wir haben in der Vergangenheit schon so manches Mal um die Wette getrunken, Ruisín und ich. Wir waren darin Rivalen. Unsere Stämme sind Rivalen. Dennoch waren wir Freunde.«
    »Rumann schien mir etwas anderes andeuten zu wollen«, bemerkte Fidelma.
    »Rumann hat seine eigene Art, die Dinge zu sehen. Manchmal entspricht sie nicht der Realität.«
    »Warum hätte jemand Gift in Ruisíns Krug tun sollen?«
    Crónán hob trotzig das Kinn.
    »Ich habe es nicht getan, das kannst du mir glauben. Ich schwöre es beim Heiligen Kreuz.«
    »Dein Schwur ist leider nicht ausreichend, um ihn vor Gericht als Beweis anzuführen. Ihr habt beide euren eigenen Krug bekommen. Mir wurde gesagt, das Ale wurde aus demselben Fass ausgeschenkt.«
    »Das wurde es. Dafür gibt es jede Menge Zeugen. Cobha stach extra ein neues Fass an.«
    »Um was für Krüge handelte es sich?«
    |336| »Die üblichen Tonkrüge, die jeweils zwei
meisrin
fassen. Wir haben Cobha beim Füllen der Krüge zugesehen, und wir haben genau darauf geachtet, dass die Menge in beiden gleich war. Wir mussten das zweimal überprüfen, wegen Rumanns verdammtem Hund.«
    »Seinem Hund?« Fidelma runzelte die Stirn.
    »Dieser junge Terrier. Er hat sich von Rumann genau in dem Moment losgerissen, als Cobha meinen ersten Krug einschenkte. Ruisíns Krug hatte Cobha auf den Tisch gestellt, während er den meinen füllte. Da rannte ihm der Hund zwischen die Beine und warf ihn beinahe um. Rumann entschuldigte sich und band den Hund für den Rest des Wettbewerbs an. Ich und

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