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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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warum Sie Des und Doreen umbringen mussten.«
    Helga öffnete die Augen. »Was reden Sie da?«
    »Ich glaube, über den Selbstbetrug sind wir nun endgültig weg, Helga.«
    »Sie machen sich lächerlich.«
    Er reichte ihr ein Papiertaschentuch. Sie schlug es ihm aus der Hand.
    Milo sah zu, wie es zu Boden segelte. »Warum mussten Sie die beiden umbringen, Helga? Sind Sie gierig geworden und haben mehr Geld verlangt?«
    Helga Gemein schüttelte den Kopf. »Sie Dummkopf.«
    »Oder waren Sie bloß ein Ärgernis und entbehrlich? War es auf einmal höchste Zeit, die Spuren zu verwischen?«
    Sie versuchte ihren Stuhl zurückzuschieben. Die Beine klemmten fest. Er rückte näher. Sie räusperte sich. Zog den Kopf zurück.
    Boxmeister sagte: »Oh-oh…«
    Milo zuckte gerade noch rechtzeitig weg, um dem Speichelklumpen auszuweichen.
    Ein feuchter Brocken landete auf dem Boden.
    Sie hatte die Fäuste geballt. Mit rot angelaufenem Gesicht saß sie keuchend da.
    Milo, stets der geduldige Schulmeister, schüttelte den Kopf. »Sieht so aus, als hätte ich da einen Nerv getroffen, Helga.«
    »Sie haben gar nichts getroffen, Sie Dummkopf«, sagte sie. »Ich habe niemanden umgebracht. Noch nie.«
    »Was ist schon groß dabei? Sie behaupten, die Menschheit zu hassen -«
    »Die Menschheit ist Scheiße. Ich fasse keine Scheiße an.«
    »Es sei denn, es dient Ihren Zwecken.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Idiot.«
    Milo griff nach seinen Papieren und zog ein anderes Blatt heraus. Das Bild von dem Mann im Kapuzenshirt. Geschickt, ohne herumzufummeln. »Sie haben Des und Doreen mit Hilfe dieses Typen umgebracht.«
    Helga Gemeins Kinnlade entspannte sich. Langsam breitete sich ein Lächeln aus. Beim Anblick dieses abgeklärten Lächelns verkrampfte sich mein Bauch.
    »Diese Person habe ich noch nie gesehen.«
    »Oh-oh«, sagte Maria Thomas.
    »Was ist?«, sagte Boxmeister.
    »Sieht das Ihrer Meinung nach so aus, als würde sie klein beigeben?«, sagte Thomas. »Das Bild hat sie beruhigt. Verdammt.« Sie wandte sich an mich. »Entweder spinnt sie, oder sie weiß wirklich nicht, wovon er redet, stimmt’s, Doc? Auf jeden Fall gibt es mucho problemo.«
    Milo zeigte ihr weiter das Foto.
    »Sie können bis in alle Ewigkeit damit rumwedeln, mit Ihrer kleinen Polizistenflagge«, fauchte sie.
    »Der Typ ist Ihr Partner, Helga. Derjenige, der Ihnen geholfen hat, Des und Doreen zu ermorden. Sind Sie mit ihm nach Port Angeles gefahren?«
    Helga schüttelte den Kopf. »Sie sind ein absoluter Trottel.«
    »Dieses Foto wurde vor ein paar Tagen in Port Angeles aufgenommen. Dieser Mann war dort, um das Geld zu holen. Apropos gute Planung: Sie hatten nie die Absicht, Des auch nur einen Penny zu überlassen. Weil Sie nie die Absicht hatten, ihn am Leben zu lassen. Sie haben sich nur deshalb ein Auto gemietet, damit Sie ihm folgen und herausfinden konnten, wo er das Geld versteckt. Nachdem Sie nach L.A. zurückgekehrt waren, haben Sie sich den Schlüssel für den Lagerraum beschafft - haben ihn entweder aus seiner Tasche gezogen oder in seiner Schreibüschschublade gefunden und einen Abguss gemacht. Vielleicht haben Sie es gemacht, als er weg war und sich mit den Frauen amüsiert hat und Sie allein im Büro waren, kahlköpfig, eine sich selbst erniedrigende und gar nicht so sehr vom Glauben abgefallene katholische Fundamentalistin.«
    Helga Gemein kicherte. »Sie glauben diesen Scheiß wirklich.«
    »Die Beweise lassen mich daran glauben, Helga.«
    »Dann sind die Beweise Scheiße.« Sie schnalzte mit der Zunge. »Ich habe Zweige verbrannt, das ist alles. Und jetzt möchte ich gehen, meine Geldstrafe bezahlen und nichts mehr von diesem verrückten Unsinn hören.«
    »Zweige«, sagte Milo. »Wir bezeichnen es als Brandstiftung, und das ist ein Verbrechen.«
    Helga zuckte die Achseln. »Ich werde mir einen Anwalt nehmen. Er wird es als einen Streich hinstellen, der eine Nummer zu groß geraten ist, ich werde freikommen, und Sie werden dumm sterben.«
    »Verdammt«, sagte Boxmeister.
    »Sie hat nicht mal gefragt, sie hat nur gedroht«, sagte Thomas. Sie schob sich näher zum Spiegel. »Wechsle das Thema, Mann.«
    »Mehr Wasser?«, fragte Milo.
    »Ja!«, sagte Thomas.
    »Nein danke«, sagte Helga. Ein freundliches Lächeln. Beunruhigend. Falsch.
    »Des und Doreen wurden in dem Turm ermordet. Sie sind jedenfalls zu dem Haus zurückgekehrt.«
    »Ich hatte etwas zu erledigen.«
    »Der Mord hat Ihnen nicht zu schaffen gemacht?«
    »Der war nicht meine Sorge, Herr

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