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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Suchen Sie sich was aus.«
    »Damit helfen Sie sich nicht, Helga.«
    »Meinen Sie, ich lege Wert darauf, Ihnen zu helfen?«, sagte sie.
    »Ich verstehe. Vielleicht haben Sie tatsächlich nicht abgedrückt, deshalb glauben Sie -«
    »Sie verstehen gar nichts!«, schrie sie. »Ich habe niemanden getötet!«
    »Charles Rutger würde widersprechen, wenn er könnte.«
    »Das war ein Versehen«, sagte sie. »Hätte ich es gewusst, hätte ich gewartet.«
    »Obwohl Sie sich nichts aus Menschen machen.«
    »Ich vermeide Komplikationen.«
    »Tja«, sagte Milo, »Sie haben einen ganzen Haufen Komplikationen am Hals.«
    »Sie sind stur und jenseits aller Vernunft.«
    »Wie noch jemand, den Sie kennen?«
    »Wer?«
    Milo lächelte. »Ich hatte so einen Vater.«
    Helga erschauderte. Wieder versuchte sie ihre Gefühlsregung mit einem noch breiteren Lächeln zu tarnen. »Traurig für Sie, Herr Polizist.«
    »Kommen wir aufs Wesentliche zurück, Helga: Sie kommen hier nicht raus. Aber Sie haben die Chance, sich selbst zu helfen, wenn Sie mir erzählen -«
    »Polizist«, sagte sie, »ich brauche jetzt -«
    »O Scheiße«, sagte Maria Thomas.
    »… Zeit zum Nachdenken. Alleine. Bitte.«
    Leise, fast sanftmütig.
    »Sie haben mich überrumpelt«, sagte sie. »Ich muss nachdenken. Bitte, lassen Sie mir etwas Zeit.«
    »Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen«, sagte Milo.
     
    33
     
    Die Tür zum Beobachtungsraum ging auf. Milo kam herein und wischte sich den Schweiß vom Gesicht.
    In Helgas Gegenwart war er kühl geblieben: Zen und die Kunst der Kriminalistik.
    »Ich muss feststellen, dass Sie im Zusammenhang mit den beiden Morden nicht im Geringsten schuldbewusst gewirkt hat«, sagte Maria Thomas.
    »Trotzdem«, sagte Don Boxmeister. »Wenn wir sie wegen Rutger drankriegen, fährt sie lange ein.«
    »Seien Sie nicht zu zuversichtlich, was Rutger angeht«, sagte Thomas. »Sie hat das Geld der Familie. Wollen wir darauf wetten, dass jeder anständige Anwalt zu allererst beantragen wird, die letzten zwei Stunden als gegenstandslos zu betrachten, weil sie unter emotionalem Stress stand?
    »Milo hat sie nicht bedrängt, Maria.«
    »Wer spricht denn von der Realität, Don? Es ist ein Spiel, und reiche Leute haben eine bessere Gewinn- und Verlustbilanz.« Sie wandte sich an Milo. »Sie haben Glück, dass sie so arrogant ist. Sie hat sich nur deshalb keinen Anwalt genommen, weil sie meint, dass sie schlauer ist als Sie. Aber jetzt, da sie mit Rutger konfrontiert ist, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass es so bleibt. Was ist Ihr nächster Schritt?«
    Milo ließ sich auf einen Stuhl sinken. Betrachtete Helga durch das Glas.
    Sie war sitzen geblieben. Eine Statue mit schwarzer Perücke. »Milo, sind Sie bei uns?«, sagte Thomas. »Ich weiß es nicht.«
    Thomas’ Blackberry empfing eine Nachricht. Sie blickte auf den Bildschirm, tippte mit einem Stylus, scrollte. »Detective Obermann ist mit Ihren Übersetzungen fertig. Er hat sie gemailt, würde aber gern mit Ihnen am Telefon darüber reden. Und… sieht so aus, als hätte er ein paar der Nummern identifiziert, die Sie in Gemeins Papieren gefunden haben. GPS-Koordinaten, die zu einem privaten Hangar am Van Nuys Airport passen. Eingetragen auf… DSD, Inc. Klingelt da irgendwas?«
    Milo richtete sich auf. »Ziemlich laut sogar. Die Firma des Sultans.«
    »Unsere Miss Schweiz hatte also eine weitere Brandstiftung im Sinn. Ich werde mit dem sranilesischen Konsulat reden und um Zustimmung zum Betreten des Hangars bitten.«
    »Es gibt kein Konsulat.«
    »Dann eben mit der Botschaft in Washington.«
    »Die werden nein sagen und alles ausräumen.«
    »Was denn?«
    »Die Herrscherfamilie ist in einen Mord verwickelt, die wollen auf Nummer sicher gehen.«
    Thomas dachte nach. »Ich glaube, wir haben ein Problem.«
    Helga Gemein schloss die Augen.
    »Wie wär’s damit?«, sagte Boxmeister. »Wir beantragen wegen Gefahr im Verzug einen Durchsuchungsbefehl. Zum Beispiel wegen der Lagerung von explosiven Chemikalien, die sich jederzeit entzünden könnten.«
    »Der Hangar könnte in die Luft fliegen?«, sagte Thomas. »Was für Beweise haben wir dafür?«
    »Wir können auf frühere Untaten von Helga verweisen, und dass sie die GPS-Koordinaten angeschaut hat. Für mich ist das eine klare Absicht.«
    »Sie kann sich anschauen, was sie will, Don. Wie will sie sich Zugang zu dem Hangar verschaffen?«
    »Sie hat Geld, um einen Privatjet zu chartern«, sagte Milo. »Vielleicht findet sie eine

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