Todesfeuer

der Samen von jemand anders stammt?«
    »Monte erwürgt Doreen und missbraucht dann ihre Leiche? Warum sollte die Rieffen dann auf den Fleck hinweisen? Und warum hat sie ihn nicht gleich nach dem Mord weggewischt?«
    »Vielleicht wollte es Monte nicht. Er war stolz auf sich, wollte seinerseits Psychospielchen treiben. Wenn sie allein gewesen wäre, wäre Rieffen möglicherweise vorsichtiger gewesen. Oder sie fand es ebenfalls lustig. Jedenfalls wusste sie, dass der Fleck verschwunden sein würde, wenn die Leiche bei Jernigan landet. Das ist genau der Hochrisikoadrenalinstoß, nach dem sich Psychopathen sehnen. Rieffen kümmert sich um die Spuren, sorgt dafür, dass sie dabei scharfsichtig wirkt. Dann passt sie einen ruhigen Moment in der Krypta ab, vernichtet die Spur und sorgt dafür, dass die Mitarbeiter des Coroners inkompetent wirken.«
    »Es reicht nicht, dass ich erfolgreich bin«, sagte er. »Du musst versagen.«
    »Antisoziale, selbstherrliche Marktschreierei vom Feinsten, Großer.«
    »Ein Spritzer DANN hätte die Sache vermasseln können - wenn sich irgendwer die Mühe gemacht hätte, den Fleck zu untersuchen. Aber sie ist eine gottverdammte RA und weiß, was man machen muss.«
    »Es gab ja auch keinen Grund, die DANN zu untersuchen«, sagte ich. »So wie die Leichen in Positur gebracht wurden, war offensichtlich Backer der Spender.«
    »Apropos Backer, vielleicht haben wir es mit einem Vierecksverhältnis zu tun, das zur Zweisamkeit wurde. Sie kannten einander. Ein Schuss in den Kopf, damit ist Desi weg vom Fenster, und sie kriegen den Lagerraumschlüssel. Damit ist nur noch Doreeen übrig, und sie zu überwältigen ist für zwei Bewaffnete ein Kinderspiel. Die Rieffen richtet die kleine Knarre auf sie, während Monte ihr die große reinschiebt. Dann erdrosselt er sie und gibt ihr damit einen unglaublich erniedrigenden Coup de grace. Danach bringen sie die Leichen wieder in Position.«
    »Sie lassen Backers Ausweis da, nehmen Doreens aber mit, weil sie mit ihnen zusammengewohnt hat und zu ihnen zurückverfolgt werden könnte.«
    »Dass Rieffen und Monte mit einer Pyromanin zusammengewohnt haben und Monte sich die fünfzig Riesen gegriffen hat, deutet darauf hin, dass sie über den Plan Bescheid gewusst haben. Was ist, wenn das Vierecksverhältnis ein geschäftliches Arrangement war, Alex?«
    »Sie waren alle in den Brand eingeweiht«, sagte ich.
    »Beseitige Backer und Doreen, und der Anteil verdoppelt sich.«
    »Vier Personen«, sagte ich. »Im Zusammenhang mit dem Brand in Bellevue wurden noch zwei andere Kids verdächtigt. Kathy soundso, den Namen des Jungen habe ich vergessen.«
    Er zückte seinen Block. »Kathy Vanderveldt, Dwayne Parris. Lindstrom hat gesagt, sie wären anständig geworden, sie hat Medizin studiert, er Jura.«
    »Lindstrom ist ihnen nie leibhaftig begegnet, sie verlässt sich auf die Notizen des vorherigen Agenten. Was ist, wenn Kathy und Dwayne vorhatten, Medizin und Jura zu praktizieren, aber gescheitert sind? Eine RA hat mit menschlichen Leichen zu tun, arbeitet aber unter der Aufsicht eines Arztes. Ein Rechtsanwaltsgehilfe - der den Leuten erzählt, er wäre Anwalt - muss einem Rechtsanwalt Rechenschaft ablegen.«
    »Möchtegerne, die ihre Namen ändern… und die FBIler, gründlich wie eh und je, kriegen es nicht mit.« Er wandte sich seinem Computer zu. »Okay, mal sehen, was wir kleinen Lichter finden.«
    Er rief eine Reihe von Websites zu Highschool-Klassentreffen auf, fand eine, auf der gegen eine Gebühr Fotos aus Jahrbüchern angeboten wurden, und konzentrierte sich auf Seattle. Als er kathy vanderveldt eingab, wurde er unter Center High fündig. Nachdem er festgestellt hatte, dass Dwayne Parris in der gleichen Klasse gewesen war, bezahlte er mit seiner Kreditkarte für die Aufnahmen und druckte sie aus.
    Schwarzweißaufnahmen, aber deutlich genug.
    Jüngere Gesichter, aber eindeutig die beiden, die wir gerade Lebensmittel hatten tragen sehen.
    Kathy Lara Vanderveldt hatte freundlich in die Kamera gelächelt. Mitglied im Wissenschaftsclub, im Naturclub, bei den angehenden Ärzten für Amerika.
    Dwayne Charles Parris hatte den Mund verkniffen und ansonsten keine Miene verzogen. Ein durchschnittlich aussehender Junge in jeder Hinsicht, mit dunklen, buschigen Haaren, die tief in die Stirn hingen. Mitglied der Eishockeymannschaft und im Buchführungsclub, ein vorbildlicher Jugendlicher.
    »Sie benutzt ihren zweiten Vornamen als ersten, er nennt sich Carlo, was Charles auf