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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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war noch keine Anklage gegen sie erhoben worden.
    Carlo Scoppio wurde nicht erwähnt.
    Milo wandte sich an die Staatsanwaltschaft. Die Frau kannte den Fall nicht persönlich, schaute aber nach, wie der derzeitige Stand der Dinge war.
    »Anscheinend ist die Sache noch anhängig, Lieutenant.«
    »Will heißen?«
    »Meiner Meinung nach deutet das auf eine ungenügende Beweislage hin. Sieht so aus, als hätten die Anwälte Illegale als Helfershelfer benutzt, und jetzt wird von unserer Seite aus versucht, Zeugen zu finden, die zu einer Aussage bereit sind.«
    »Taucht der Name M. Carlo Scoppio irgendwo auf?«
    »Scoppio… nein, sieht nicht so aus - oh, doch, hier ist er, er ist Rechtsanwalts… wird verdächtigt, als Zeugenbeschaffer zu fungieren. Hat er jemanden umgebracht? Wir könnten das vielleicht verwenden.«
     
    Um sechzehn Uhr achtundvierzig waren wir wieder an Scoppios Straße und kutschierten an dem Bungalow vorbei.
    Immer noch keine Spur von dem schwarzen Pickup, den George Kaplan beschrieben hatte, dafür stand aber ein grauer Honda auf der Betonfläche vor dem Haus.
    »Die Freundin ist da«, sagte Milo. »Vielleicht taucht der Freund bald auf.«
    Es waren zu wenige Autos auf der Straße, deshalb war es riskant, näher ranzugehen. Ich parkte vier Häuser weiter, stellte den Motor ab. Milo legte sich ein Fernglas auf den Schoß, kaute auf einer Panatela herum, hielt von Zeit zu Zeit inne und spuckte Tabakkrümel aus dem Beifahrerfenster.
    »Könnte sein, dass wir noch eine ganze Weile hier sind. Wenn du Musik auflegen willst, dann mach nur.«
    »Wonach ist dir?«
    »Alles, bei dem mir nicht die Ohren bluten - tja, schau an.«
    Ein schwarzer Ford-Halbtonner näherte sich von Süden und hielt neben dem Honda.
    Milo schnappte sich das Fernglas und richtete es auf die Fahrertür, als ein Mann aus dem Pickup stieg.
    »Das ist er - rate mal, was er trägt. Ein graues Kapuzenshirt.«
    Carlo Scoppio ging zur Beifahrerseite des Pickups und holte etwas heraus.
    Plastiktüten. Fünf Stück. Scoppio stellte sie auf dem Beton ab.
    »Albertsons«, sagte Milo. »Der olle Monte C. erledigt die Einkäufe. Wir rührend häuslich.«
    Scoppio ging wieder zur Fahrerseite, griff hinein und betätigte die Hupe.
    Die Haustür des Bungalows wurde geöffnet, und eine Frau kam heraus. Groß, mit einem weißen Top und Jeans.
    Scoppio deutete auf die Tüten. Die Frau ging auf sie zu.
    Milos Schultern strafften sich. »Das glaubst du nicht. Hier, wirf einen Blick drauf.«
    »Worauf?«
    »Na, auf sie natürlich.«
     
    38
     
    Das Zwillingsokular erfasste ein freundliches, von rostbraunen Haaren eingefasstes Gesicht. Sie war Ende zwanzig bis Anfang dreißig, hatte rosige Wangen und klare blaue Augen.
    »Unsere grüne rechtsmedizinische Assistentin«, sagte Milo. »Lara-wie-heißt-sie-doch-gleich?«
    »Die hilfsbereite Ms. Rieffen«, sagte ich.
    Carlo Scoppio nahm drei Tüten und ließ Lara Rieffen die beiden anderen tragen. Die beiden tauschten keinerlei Höflichkeiten aus. Redeten überhaupt nicht miteinander.
    Sie gingen ins Haus. Die Tür wurde geschlossen.
    »Damit ändert sich alles«, sagte Milo.
     
    Auf der Rückfahrt zum Revier erreichte er Dave McClellan, den leitenden Ermittler des Coroners, und fragte, ob Lara Rieffen nach dem üblichen Dienstplan für die Turmmorde eingeteilt worden war.
    »Hat sie was verpfuscht?«, sagte McClellan.
    »Nein, ich muss es bloß wissen, Dave.«
    »Habe den Dienstplan nicht vor mir liegen. Ich bin im Rathaus und versuche die Stadträte zu beeindrucken. Warum musst du das wissen?«
    »Mit wem muss ich wegen des Dienstplans reden, Dave?«
    »Jetzt machst du mir Angst - sag mir die Wahrheit, hat die Rieffen irgendwas schwer verpfuscht?«
    »Ist sie eine Pfuscherin?«
    »Sie ist neu, neigt dazu, ein bisschen faul zu sein.«
    »Mir hat sie an der Borodi Lane den gegenteiligen Eindruck vermittelt. Hat so getan, als wäre sie das fleißige Lieschen.«
    »Vielleicht mag sie dich.«
    »Die Bürde des Charmes, die Geschichte meines Lebens. Wie komme ich an den Dienstplan ran?«
    »Du willst mir nicht verraten, warum? Ich kriege mit einem Mal Bauchgrimmen.«
    »Es könnte auch gar nichts dran sein, Dave.«
    »Jetzt beruhigt sich mein Magen wieder«, sagte McClellan. »Ruf Irma an, meine Verwaltungsassistentin. Sie weiß alles. Ich wünschte, ich auch.«
     
    Irma Melendez brauchte dreißig Sekunden, bis sie die Antwort lieferte: Ein RA namens Daniel Paillard wäre bei dem Auftrag an der Borodi Lane an der

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