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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Hills statt«, sagte Milo. »Klingelt da was bei Ihnen?«
    »Nein, bedaure. In Holmby müsste es sich um ein Wohnhaus handeln, nehme ich an.«
    »Der einfache Einheitspalast mit dreißig Zimmern.«
    »Hat Des einen Job bei einer anderen Firma gefunden?«
    »Wenn ja, hatte er seine neuen Visitenkarten nicht dabei.«
    »Wenn er nicht dort gearbeitet hat, kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, was er da gemacht hat.«
    Ein Plastikkajak lag quer über dem Weg. Wir umgingen ihn. Milo sagte: »Was die persönliche Beziehung zwischen Ihnen und Mr. Backer angeht…«
    »Es gab keine.«
    »Ms. Gemein hat etwas anderes behauptet, Ma’am.« Marjorie Holman ballte die Fäuste, lief aber unverwandt weiter.
    »Ms. Holman?«
    »Ekelhaftes Miststück.«
    »Sie meinen im Sinne von: Ekelhaftes, verlogenes Miststück, Ma’am?«
    Sie holte tief Luft. »Ich muss mich für nichts entschuldigen.«
    »Wir verurteilen Sie nicht, Ms. Holman.«
    »Natürlich tun Sie das, das ist doch Ihr Job.«
    »Nur wenn es um Mord geht, Ma’am.«
    Marjorie Holmans Lachen war schrill, beunruhigend. »Tja, dann ist ja alles bestens, denn das, was ich mit Des getan oder nicht getan habe, hat ganz und gar nichts mit Mord zu tun.«
    »Wir interessieren uns eher für das, was Sie getan haben, Ma’am.«
    Sie antwortete nicht. Milo beließ es dabei, und wir liefen alle drei weiter.
    Fünf Häuser später sagte sie: »Sie haben meinen Mann kennen gelernt. Er ist seit sechs Jahren so. Ich will mich nicht herausreden, aber ich werde mich auch nicht dafür entschuldigen, dass ich gewisse Bedürfnisse habe.«
    »Natürlich, Ma’am.«
    »Kommen Sie mir nicht so gönnerhaft, Detective. Ich bin nicht dämlich.«
    Weitere sechs Häuser. Sie lief schneller. Eine Tränenspur zog sich über ihre Wange. »Ein einziges Mal. Das war alles. Ned weiß es nicht, und es gibt keinen Grund, es ihm zu erzählen.«
    »Ganz meine Meinung, Ma’am.«
    »Er war zärtlich, es war fast so, als wäre man mit einer anderen Frau zusammen. Nicht dass ich mich damit auskenne… Es war verrückt, ich bereue es. Aber seinerzeit…« Sie wischte sich mit dem Ärmel die Tränen ab. »Einer meiner Söhne ist im gleichen Alter wie Des, und wenn sie glauben, dass ich mir deshalb liederlich vorkomme, irren Sie sich. Es wäre nie wieder dazu gekommen, und ich wollte mich nicht quälen.« Sie blieb jählings stehen und fasste Milo ans Handgelenk. »Lassen Sie mich eines klarstellen, Detective: Des hat mich nicht ausgenutzt, und ich habe auch kein Faible für jüngere Männer. Es ist einfach passiert.«
    »Einmal«, sagte Milo.
    »Wollen Sie mich an den Lügendetektor anschließen, Detective? Meinetwegen. Solange Ned nichts davon erfährt.«
    »Wir wollen lediglich herausfinden, wer Des umgebracht hat.«
    »Dabei kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Hatte irgendjemand in der Firma eine Auseinandersetzung mit ihm?«
    »Nein.«
    »Nicht einmal Helga?«
    »Ich wünschte, ich könnte ja sagen, aber nicht einmal sie hatte Streit mit ihm.«
    »Sie hat uns erzählt, sie wäre nie intim mit Des gewesen.«
    »Sind Sie darüber schockiert? Ich bezweifle, dass Helga überhaupt zu Intimitäten fähig ist.«
    »Sie hat außerdem gesagt, Des habe mit sämtlichen Frauen in der Firma geschlafen.«
    »Dazu kann ich nichts sagen.«
    »Sie hat etwas anderes gesagt, Ms. Holman. Dass sie all das erfahren habe, weil Sie, Ms. Sanfelice und Ms. Passant offen darüber geredet hätten. Bei einer Mitarbeiterbesprechung.«
    Marjorie Holman schaukelte auf ihren Absätzen und ging dann mit gesenktem Kopf weiter. »Ach, Herrgott.« Sie stieß ein seltsames Kichern aus und warf die Hände hoch. »Martinis und Östrogen, was soll ich sagen?«
    »Eine Mitarbeiterbesprechung mit Alkohol?«
    »Eine Mitarbeiterbesprechung in einem Restaurant.«
    »Ohne ins Detail gehen zu wollen, aber wenn Sie uns sagen könnten, wo Sie und Des… ein Stelldichein hatten…«
    »Was geht Sie das an?«
    »Wir suchen nach Parallelen, Ms. Holman.«
    »Was für Parallelen?«
    »Ob Des öfter auf Baustellen war.« Sie wurde blass. »Ma’am -«
    »Das ist beschämend.« Wieder ein schrilles Auflachen. »Sie wollen die schmutzigen Details wissen, meinetwegen. Eines Abends, vor drei, vier Monaten, haben Des und ich bis spätnachts gearbeitet. Im Nachhinein betrachtet, hat er es vermutlich darauf angelegt. Er hatte von der Kraeker gehört - das ist ein Galerie-Projekt in der Schweiz, an deren Bau wir beteiligt werden sollten. Noch so ein Hirngespinst von

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