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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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geht diese Schnitzeljagd langsam auf die Nerven und es ist verdammt kalt«, sagte Skamper.
    Viktor sah ihn tadelnd an. »Bist du hier in Nürnberg ein Weichei geworden, ich kenne noch einen anderen Skamper. Einen Skamper, der hart und ein richtiger Mann ist.«
    »Okay. Gehen wir noch einmal durch die Straße.«
    Noch einmal gingen sie durch die Straße bis zur Lorenzkirche. Hier blieben sie kurz stehen, sahen sich um und marschierten dann wieder zurück.
    Auf halber Strecke war rechts eine Filiale einer großen Telekommunikationsfirma, links eine Buchhandlung und in der Mitte der Straße stand eine Skulptur. Ein Stahlpfeiler, der nach oben ragte, vielleicht drei Meter hoch. Skamper blieb stehen.
    Ohne ein Wort zu sagen, ging Skamper auf die Skulptur zu. Er umrundete sie einmal und blieb dann vor einem in die Straße eingegossenen Schild stehen. »Zeichen   – Wandlungen« stand darauf. »1986-88«
    Skamper wandte sich zu Arabella und Viktor, die ihm gefolgt waren. »Das ist es.«
    Arabella und Viktor lasen, was auf dem Schild stand.
    »Wir haben es gefunden, wir haben es gefunden.« Arabella war so begeistert, dass sie vor Freude vor der Skulptur hin und her hüpfte.
    Skamper sah sich um. Ein paar Meter hinter der Skulptur war eine große, dunkle Rundbank. Ihnen direkt zugewandt saß ein alter Mann in einem grauen Mantel, der sich auf seinem Stock aufgestützt hatte und mit leeren Augen nach vorne starrte.
    »Dort wartet der Mann, der die Demut kennt«, zitierte Arabella den Satz, der auf dem Zettel gestanden hatte.
    »Und wer soll dieser Mann sein?«, fragte Skamper.
    »Nur Geduld, wir kriegen das raus«, sagte Viktor.
    »Vielleicht der Alte dort«, sagte Skamper. »Alter macht demütig.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Arabella.
    »Was sollen wir ihn noch mal fragen?«
    »Wir sollen ihn nach dem Weg zum sechsten Planeten fragen.«
    »Der sechste Planet unseres Sonnensystems ist der Saturn«, sagte Skamper.
    Viktor sah ihn überrascht an. Er legte seinen Arm um ihn. »Ich habe gewusst, dass du der Richtige bist für diese Sache.«
    »Das hilft uns erst mal auch nicht weiter. Ob wir den Typen nach dem sechsten Planeten oder nach dem Saturn fragen, kommt aufs selbe raus. Die Frage klingt einfach idiotisch.«
    Er blickte wieder auf den alten Mann auf der Bank, der immer noch unbeweglich dasaß und ins Nirgendwo starrte. Viktor war Skampers Blick gefolgt.
    »Wenn er nicht der Richtige ist, wird er uns für meschugge halten«, sagte Viktor. »Und zwar für mächtig meschugge.«
    »Er wird dich für meschugge halten«, sagte Skamper. »Du wirst nämlich fragen.«
    »Warum ich? Ich bin Russe, mit meinem russischen Akzent versteht er mich vielleicht überhaupt nicht.«
    Skamper sah Arabella an. »Arabella, du fragst ihn.«
    »Arabella, du fragst ihn«, äffte sie ihn nach. »Redet man so mit seiner Chefin? Mann, Paul, du hast dich auf der ganzen Welt rumgetrieben, hast die verrücktesten Dinge gemacht. Aber ’nen alten Mann nach dem Weg zum sechsten Planeten zu fragen, davor hast du Angst.«
    »Angst, Unsinn.«
    Sie blickten unschlüssig den alten Mann auf der Bank an. Passanten eilten vorbei, manche warfen einen verwunderten Blick auf die drei, die auf der Straße standen und manchmal zu dem Alten auf der Bank hinübersahen.
    »Also los, gehen wir«, sagte Skamper.
    Die drei gingen los und blieben vor dem Alten stehen. Skamper vorneweg, daneben der hünenhafte Viktor und Arabella hinter den beiden.
    Der Alte rührte sich nicht, schien die drei nicht einmal zu bemerken. Sein graues, zerfurchtes Gesicht schien wie von einer Eisesstarre befallen zu sein. Fast war Skamper versucht, den Alten im Gesicht anzufassen, um zu prüfen, ob unter der Haut noch Blut pulsierte.
    Skamper räusperte sich. Der Mann zeigte keine Reaktion. Skamper suchte Viktors Blick, der zuckte die Schultern.
    Arabella drängte sich vor und sprach den Mann an. »Entschuldigen Sie, wir wollten Sie etwas fragen.«
    Es dauerte einige Zeit, bis der Mann den Kopf hob und sie aus wässrigen Augen ansah. Verstand er sie überhaupt? Skamper war sich nicht sicher.
    »Ich wollte Sie fragen, ob Sie nicht den Weg zum sechsten Planeten kennen.«
    Skamper kam sich vor wie ein Idiot. Stand er hier wirklich und fragte einen Mann nach dem Weg zum sechsten Planeten?
    Nach einer unendlich langen Zeit beugte der Mann den Kopf leicht nach vorne. »Wie bitte?«, krächzte er. Seine Stimme klang blechern, als hätte er seine Stimmbänder viel zu lange geschont.
    Skamper beugte

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