Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
Vom Netzwerk:
stürzte nicht ein. Die Welle umflutete es und setzte ihren Weg fort. Auch andere Gebäude hielten dem Ansturm stand, einschließlich vieler Riesen in der Innenstadt, denen andere Häuser als schützende Wellenbrecher dienten.
    Dann näherte sich das Wasser ihrem eigenen Hochhaus. Selbst in einer Höhe von neunzig Metern klang es so, als würden sich ein Dutzend Tornados auf einmal nähern. Zwei Gebäude standen der Welle direkt im Weg. Das erste stürzte im Moment des Aufpralls in sich zusammen. Aber es hatte die Wucht des Wassers abgemildert. Das zweite Gebäude, ein breiter Appartementblock aus schimmerndem Stahl, diente ebenfalls als Wellenbrecher.
    Trotzdem war die Wucht der Wassermassen gewaltig. Kai und alle anderen schwankten. Die Fluten stiegen bis zum zwanzigsten Stock. Ihr Dach schien eine Insel im Meer zu sein.
    Alle paar Sekunden stürzte im Gebrüll der Welle ein Haus ein. Wie Donner, der nach einem entfernten Blitz verspätet zu hören ist, kam der Schall erst einige Sekunden später bei ihnen an.
    Es war eine reine Zeitfrage, bis auch ihr Gebäude an der Reihe war.
    49. Kapitel
    12:14
    23 Minuten bis zum Eintreffen der vierten Welle
    Rachels Gruppe stieg in den Helikopter ein. Niemand war in Panik, aber Angst lag in der Luft.
    Um des Gleichgewichts willen mussten die leichtesten Passagiere, Paige, Hannah, Wyatt und Ashley, vorne im Helikopter sitzen. Pilot Stan half, Jerry auf den rückwärtigen Sitz zu hieven. Deena, die Kamerafrau, machte sich gleich an die Aufnahmen, als Stan sie ablöste. Doris musste ganz außen rechts neben Jerry Platz nehmen.
    Sheila war als Nächste an der Reihe. Deena wartete auf Rachel, aber die scheuchte sie in die Maschine. Als Deena einstieg, sagte Stan: »Lass die Kamera hier!«
    »Was? Hast du eine Ahnung, was die Dinger kosten?«
    »Das ist mir egal. Sie wiegt zu viel, und wir sind überladen. Jedes Gramm zählt.«
    Missmutig nahm Deena den Film aus der Kamera. Sie reichte sie Rachel, die sie vorsichtig auf das Dach legte.
    »Einsteigen!«, rief Stan.
    »Ich dachte, die Maschine ist zu voll.«
    »Es wird knapp werden, aber die Kinder sind leicht, ich riskiere es. Das Haus hier macht es nicht mehr lange.«
    »Aber ihr sitzt doch schon wie die Sardinen. Wo soll ich noch hin?«
    Stan deutete auf Deena. »Auf ihren Schoß.«
    Da es keinen Gurt für sie gab, hielt sie sich am Sitz fest.
    Stan schnallte sich an, Paige und die Kinder drängten sich neben ihm zusammen. Er brachte die Maschine auf Touren.
    »Okay. Nun machen wir schön langsam.«
    Als der Motor auf vollen Touren lief, zog er am Knüppel. Nichts tat sich. Sie saßen einfach da, und der Rotor durchschnitt die Luft.
    Stan beschleunigte, bis der Drehzahlmesser im roten Bereich war. Der Helikopter kämpfte sich schwerfällig einen Meter in die Luft. Stan versuchte, ihn im Gleichgewicht zu halten, aber bevor es ihm gelang, mehr Höhe zu erreichen, schlingerte die Maschine nach rechts, rutschte zur riesigen Klimaanlage und drehte sich unbeholfen. Dann kreischte Metall auf, und Funken stoben an den Fenstern vorbei. Die Passagiere stießen schrille Schreie aus.
    Stan drehte den Hubschrauber zurück auf das Dach und ließ den Knüppel los.
    »Tut mir leid. Es klappt nicht. Einer muss aussteigen.«
    »Nur einer?«, fragte Rachel. »Macht das schon so viel aus?«
    »Ich hoffe es. Was Sie gehört haben, war unser Heckrotor. Er ist an die Klimaanlage gestoßen. Er scheint noch in Ordnung zu sein, aber ich kann kein Risiko mehr eingehen. Neun Passagiere sind einfach zu viel.«
    Eine Sekunde lang herrschte ein unbehagliches Schweigen.
    »Wenn ich nach Tripler fliege«, fuhr Stan fort, »bin ich in fünf Minuten zurück. Ich würde freiwillig hierbleiben, aber falls nicht einer von euch fliegen kann …«
    »Ich bleibe«, sagte Rachel resigniert.
    »Vielleicht sollten Sie Strohhalme ziehen«, schlug Stan vor.
    »Nein. Es ist mein Hotel. Ich trage die Verantwortung. Ich bleibe.«
    Die anderen hielten den Mund. Rachel hätte es sowieso nicht zugelassen, dass sie selbst in Sicherheit gebracht wurde, während einer von ihnen zurückblieb.
    Bevor Rachel aussteigen konnte, packte Paige sie am Arm.
    »Danke, dass Sie meiner Familie eine Chance geben.«
    »Danke für Ihre Hilfe. Passen Sie gut auf die Kinder auf.«
    Rachel trat einen Schritt zurück, damit der Hubschrauber Platz zum Manövrieren hatte.
    Stan brachte ihn wieder auf Touren. Die Maschine hob sich langsam und drehte in sicherer Höhe eine Runde über Rachel. Dann flog sie

Weitere Kostenlose Bücher