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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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in Richtung Innenstadt und ließ sie allein auf dem Dach des Grand Hawaiian zurück.
    50. Kapitel
    12:17
    20 Minuten bis zum Eintreffen der vierten Welle
    Als Kai und die anderen den Hubschrauber vom Dach des Grand Hawaiian aufsteigen sahen, stießen sie trotz ihrer Erschöpfung Freudenschreie aus. Ihre Freude währte aber nur Sekunden, denn ein dumpfes Grollen drang aus den Tiefen des Gebäudes zu ihnen. Noch widerstanden seine Mauern dem Wasser, schienen aber lautstark gegen den unbarmherzigen Druck zu protestieren. Kai setzte wieder seinen Notruf ab. Das Risiko, sich auf Rachels Hubschrauber zu verlassen, war zu groß.
    »Mein Name ist Kai Tanaka. Wir stehen auf einem weißen Gebäude, ungefähr sechs Straßenzüge vom Strand entfernt, acht Straßenzüge westlich vom Zoo. An alle, die uns hören können …«
    Die Reichweite des Walkie-Talkies betrug nur wenige Kilometer, aber er hoffte, dass irgendein Pilot innerhalb dieses Radius unterwegs war und ihn hörte. Nachdem er seinen Notruf einige Male wiederholt hatte, erhielt er tatsächlich eine Antwort.
    »Mr. Tanaka, hier spricht CWO Henry Mitchell, Army-Flug Nummer Eins Neun Drei. Ist Ihre Gruppe zu sehen?«
    »Wo sind Sie?«, fragte Kai zurück.
    »Wir fliegen gerade über den Diamond Head.«
    Kai sah in Richtung Osten, von wo aus sich ein Black Hawk näherte.
    »Dem Himmel sei Dank! Wir sind zu acht. Sie müssen neben dem Gebäude in der Luft bleiben«, fuhr er fort, »wenn Sie uns an Bord nehmen.«
    Mitten auf dem Turm ragte eine gewaltige Antenne in den Himmel. Kai hatte sie vom Boden aus nicht gesehen. Drei Sender waren darauf montiert. Kai konnte keine Markierungen erkennen, aber es konnte sich nur um einen Mobilfunkturm handeln. Er würde dem Helikopter bei der Landung im Weg sein.
    Chuck und Denise merkten, dass etwas los war, und näherten sich langsam.
    »Was gibt’s? Haben Sie jemanden erreicht?«, fragte Chuck.
    »Einen Helikopter«, erwiderte Brad.
    »Welcher ist es?« Chuck deutete auf den Black Hawk. »Der da? Warum landet er nicht?«
    Auch Kai hatte erwartet, dass der Helikopter langsam an Höhe verlieren würde, aber Chuck hatte recht, er behielt seine Höhe bei. In wenigen Sekunden würde er über sie hinwegfliegen.
    »Tut mir leid, Mr. Tanaka«, meldete sich der Pilot. »Ich habe keinen Platz.«
    »Auch nicht für ein paar Leute?«, flehte Kai. »Wir haben Kinder dabei.«
    »Ich bin bis zum Rand mit Verletzten aus Maui beladen. Ich bringe sie nach Wheeler und komme so schnell wie möglich zurück.«
    »Wie lange kann das dauern?«
    »Ich habe nicht mehr viel Sprit, ich muss tanken. Es könnten dreißig Minuten werden.«
    »Dreißig Minuten!«
    »Vielleicht noch länger. Wheeler platzt aus allen Nähten, aber es gibt keine andere Auftankmöglichkeit mehr für Helikopter.«
    Der Black Hawk dröhnte quälend dicht über ihnen.
    Chuck hatte der Unterhaltung zugehört, nun schob er sich plötzlich an Kai heran und riss ihm das Walkie-Talkie aus der Hand. Vor Schock erstarrt sah Kai zu, wie er auf die Sprechtaste drückte.
    »Hören Sie, hier spricht Chuck Bender. Ich habe zehntausend Dollar in bar für Sie, wenn Sie …«
    Brad schnappte sich Chucks Handgelenk und presste seinen Finger so fest auf dessen Karpalsehne, dass er vor Schmerz aufschrie und das Walkie-Talkie fallen ließ.
    »Das gehört nicht Ihnen«, sagte Brad und reichte das Gerät wieder seinem Bruder. Chuck sah ihn böse an, hielt sich aber zurück.
    »Habe ich das eben richtig verstanden?«, meldete sich Mitchell. »Bilden Sie sich ein, ich tue das hier für Geld? Wer war das?«
    »Es tut mir leid, Chief Mitchell«, sagte Kai. »Das war jemand von einer anderen Gruppe. Er sprach nicht für mich. Wir wissen jede Hilfe zu schätzen, die Sie uns zuteilwerden lassen, aber dreißig Minuten sind zu lang. Es kommt eine weitere Welle. Und ob dieses Gebäude überhaupt bis dahin hält, steht in den Sternen. Es kann jeden Augenblick zusammenstürzen.«
    »Es tut mir leid. Ich bemühe mich, einen anderen Hubschrauber zu finden. Senden Sie weiter SOS. Viel Glück.«
    Das Brummen des Black Hawk verklang. Kais letzte Hoffnung schwand dahin.
    Das Walkie-Talkie meldete sich wieder, und neue Hoffnung durchfuhr Kai, vielleicht hatte er doch zu schnell aufgegeben.
    »Kai«, meldete sich Rachel. »Ich habe nicht alles verstanden, was der Pilot sagte. Bist du an Bord?«
    Rachel? Ihre Stimme zu hören hatte Kai nicht erwartet. Er war davon ausgegangen, dass sie in dem anderen Helikopter saß, der

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