Todesflut: Thriller
noch dran?«
»Schick sofort jemanden, Reggie.«
Sie legte auf.
Reggie machte sich auf die Suche nach Colonel Johnson.
»Colonel, ich brauche noch einmal Ihren Helikopter.«
»Mr. Pona, die Sache mit Ihrem Freund tut mir leid, aber das Gebäude ist nicht mehr da. Es gibt noch andere Menschen, die evakuiert werden müssen.«
»Er lebt. Ich habe es eben erfahren.«
Johnson hielt inne. »Was? Wo?«
»Waikiki.« Johnson schüttelte den Kopf. »Mr. Pona, ich kann nicht …«
»Hören Sie, wenn er nicht gewesen wäre, würde jetzt niemand mehr von uns hier stehen. Sie, ich, Ihre Familie, um Gottes willen! Wir wären alle tot.«
»Darum geht es nicht. Der Hubschrauber ist auf der anderen Seite von Oahu. Er braucht mindestens fünfzehn Minuten bis Wheeler.«
»Verdammt!«
»Haben wir so viel Zeit?«
»Nein. Wissen Sie eine andere Möglichkeit?«
»Hören Sie, ich setze einen Notruf ab, aber versprechen kann ich nichts. Da draußen herrscht Chaos. Die meisten Maschinen haben kaum noch Treibstoff. Wheeler ist voll ausgelastet, sie alle aufzutanken.« Als er die bittende Miene Reggies sah, sagte er: »Ich will sehen, was ich tun kann. Aber es wäre vielleicht gut, wenn Sie sich auch noch um eine andere Lösung bemühten.«
»Danke«, sagte Reggie. Er würde nicht aufgeben. Wer außer dem Militär hatte Zugang zu Helikoptern? Sein Blick fiel durch das Bürofenster. Er rannte ins Freie.
Lara Pimalo, die aus dem Tsunami-Zentrum berichtet hatte, stand vor dem Gebäude, in dem Reggies provisorisches Büro untergebracht war. Reggie hatte sie und ihren Kameramann in seinem Geländewagen mit nach Wheeler genommen, zum Dank dafür, dass sie ihm bei der Evakuierung geholfen hatten. Den Übertragungswagen des Senders hatten sie am Tsunami Center stehen lassen müssen.
Sie schien gerade mit einer Berichterstattung fertig zu sein. Das Mikrofon baumelte an ihrer Seite, aber als sie Reggie sah, gab sie dem Kameramann ein Zeichen zur Aufnahme. Reggie hob die Hände, um sie zu stoppen.
»Ich bin nicht für ein Interview gekommen. Ich brauche Hilfe.«
»Hilfe von mir ?«
»Sie haben einen Helikopter.«
»Wir haben ihn gemietet, von einer Rundflugfirma. Kostet uns ein Vermögen.«
»Kai Tanaka ist in Lebensgefahr. Kennen Sie den Reporter in jenem Helikopter?«
»Er ist nur mit einer Kamerafrau besetzt.«
»Kai hat Frau und Tochter gefunden.« Reggie hatte ihr auf der Fahrt nach Wheeler von Lani und Rachel erzählt.
»Sie leben? Das ist unglaublich.«
»Aber nun sind auch sie in Lebensgefahr. Das Militär will mir keinen Heli mehr geben.«
»Ich weiß nicht, ob ich so viel Einfluss habe.«
»Er hat Ihrem Sender schon einmal zu einer einmaligen Story verholfen. Und nun dürfte er für Sie die beste Geschichte von dieser Katastrophe haben, die man sich überhaupt vorstellen kann.«
Pimalo tauschte Blicke mit ihrem Kameramann. Reggie sah, dass sie zögerte, aber er kannte das Zauberwort.
»Ms. Pimalo, was halten Sie von einem weiteren Exklusivbericht?«
48. Kapitel
12:12
Die dritte Welle
Nur wenige Minuten nachdem Rachel aufgelegt hatte, näherte sich von der Küste her ein Helikopter.
»Ihr Freund ist aber schnell!«, sagte Paige zu Rachel, von Reggies Meisterleistung beeindruckt.
Der Rundflughubschrauber von Wailea Tours landete auf dem Dach des Grand Hawaiian. Rachel und Paige rannten zu ihm. Neben dem Piloten saß eine Frau, die eine professionelle Kamera auf sie gerichtet hielt. Rachel wusste, wie schmutzig sie nach dem Bad im Fahrstuhlschacht sein musste, aber ihr war alles egal, solange der Helikopter sie mitnahm.
»Wir freuen uns wahnsinnig, Sie hier zu sehen. Vermutlich hat Reggie Sie geschickt.«
»Jemand sagte etwas von einem Reggie«, erwiderte der Pilot. »Der Sender, der mich gemietet hat, rief an, ich sollte Sie holen. Sie haben wahnsinnig Schwein gehabt, ich war schon beinahe auf dem Weg nach Portlock. Steigen Sie ein.«
»Einen Moment. Wir sind noch mehr.«
»Wie viele?«
»Fünf, davon drei Kinder.« Rachel warf einen Blick in die enge Kabine der Maschine. »Einer der Erwachsenen ist ziemlich schwer.«
»Das macht zehn.«
»Können Sie uns alle mitnehmen?«
»Der Hubschrauber ist nur für sieben zugelassen, einschließlich Pilot. Ich kann vielleicht noch eine Person mehr hineinquetschen, aber ein oder zwei Leute müssen hierbleiben.«
Rachel hörte das gar nicht gern, ging aber davon aus, dass er übervorsichtig war. Das Problem würden sie später lösen.
»Gut«, sagte sie.
Der Pilot
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