Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Achseln wie ein Soldat, der lediglich Befehle ausführt – »kommt es auf Ihren Mann und meinen Boss an. Ich bin sicher, dass man Sie holen wird und dass Sie beide sich in Südfrankreich oder an der Costa del Sol zur Ruhe setzen können.«
    Sie reagierte mit einem traurigen Lächeln, als wüsste sie, dass der Rest ihres Lebens auf keinen Fall so idyllisch verlaufen würde.
    Julia brach am nächsten Morgen um kurz nach neun zum Gefängnis auf. Juan ärgerte sich, dass er untätig herumsitzen und warten musste, aber es bestand immer noch die Gefahr, dass Kara Isphording die Nerven verlor und die Polizei alarmierte.
    Nachdem sie dem Hausmädchen für den Tag freigegeben hatte, setzten sich die beiden mit einer Kanne Kaffee ins Esszimmer.
    Juan blieb seiner Rolle als russischer Gangster treu, daher kam kaum ein Gespräch auf, und dafür war er dankbar. Nur drei Tage blieben noch, bis sie den Anwalt entführen würden, und er glaubte, jede Minute verstreichen zu spüren. Die Arbeiten am Sattelschlepper waren noch nicht komplett, obwohl sie mehrere Versuche mit Mietwagen durchgeführt und die Zeit deutlich verkürzt hatten. Was ihm die größten Sorgen bereitete, war die Arbeit, die sie im Verlauf des Wochenendes auf der Baustelle erledigen mussten. Glücklicherweise beschäftigte die Firma, die die Baustellenaufsicht innehatte, keinen Nachtwächter, daher gab es dort auch keine Probleme. Sie mussten jedoch noch heute zehn Tonnen Zement in Position bringen, wenn sie ihren Zeitplan einhalten wollten.
    Gegen elf Uhr war Juans Handgelenk vom vielen Schauen auf die Uhr ganz wund. Er hatte mit Linc telefoniert und erfahren, dass sie mit dem Sattelschlepper im Lagerhaus fertig geworden waren und jetzt damit begannen, ihn mit Halbzentnersäcken Zement zu beladen.
    Der Klang des automatischen Garagentors ließ Juan aufspringen. Er war schon an der Tür, um Julia zu begrüßen, als sie aus dem 740er BMW der Isphordings stieg.
    »Und?«
    »Ein Kinderspiel.« Julia lächelte. »Er brauchte tatsächlich einige Sekunden, um die Verkleidung zu durchschauen, und keiner der Wächter hat auch nur ein zweites Mal hingeschaut.«
    »Hervorragend. Ist er bereit?«
    »Mehr als nur bereit. Er kann es kaum erwarten. Ich vermute, er hatte wirklich mit der PLO zu tun. Sobald ich durchblicken ließ, dass sie hinter ihm her seien, war er mit allem einverstanden.«
    »Und du hast ihm den ganzen Plan erklärt?«
    »Er weiß, wo und wann wir zugreifen werden. Er wird dem Gefängnisdirektor Bescheid sagen, dass er schon früh am Montagmorgen seinen Anwalt treffen müsse. Damit befindet sich sein Konvoi in Höhe der Baustelle, ehe die Arbeiter erscheinen.«
    »Hat er Informationen durchsickern lassen?«
    »Über die
Maus?
Nein. Aber ich habe ihn auch nicht dazu gedrängt. Aber als ich ihm erklärte, dass mich die Russen geschickt haben, fragte er, ob ich für Anton Savich arbeite. Ich stellte mich dumm und bejahte. Isphording schien darüber sehr erleichtert zu sein. Demnach muss Savich der wichtige Kontaktmann sein.«
    »Savich?« Cabrillo sprach den Namen laut aus, als wollte er ihn schmecken, und durchforstete sein Gedächtnis. Dann schüttelte er den Kopf. »Der ist mir neu. Ich rufe Murph an und lasse ihn danach suchen. Bist du bereit, auf Kara Isphording aufzupassen?«
    »Ich habe alles, was ich brauche.« Julia klopfte auf ihre Schultertasche. Darin befand sich eine Injektionsspritze, die sie am Sonntagabend benutzen würde, wenn Kara schon im Bett läge. Die Frau wäre danach für vierundzwanzig Stunden weggetreten und würde erst wieder aufwachen, wenn Juan und Julia längst auf dem Weg zurück zur
Oregon
wären.

16
    G anz gleich, wie oft Doc Huxley ihn ermahnte, Max Hanley weigerte sich beharrlich, auf seine Pfeife oder sein Dessert zu verzichten. Er war der Meinung, sich in seinem Alter das Recht erworben zu haben zu wissen, was für ihn am besten war. Der Ring um seinen Bauch machte höchstens zehn bis fünfzehn Pfund aus, und während er die Meile nicht mehr unter zehn Minuten laufen konnte, verlangte es sein Job eher selten, eine Meile zu laufen. Also warum dieses Theater?
    Sein Cholesterinspiegel war knapp über normal, er zeigte keine Symptome für Diabetes, und sein Blutdruck bewegte sich eher im niedrigen Bereich.
    Er rührte mit seiner Gabel in der Pfütze Himbeersaft auf seinem Teller und achtete darauf, dass er auch noch die letzten Krümel Schokoladenkuchen auffischte. Die Gabel war fleckenlos sauber, als er sie auf seinen Teller

Weitere Kostenlose Bücher