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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Terroristen zu schützen. Da wäre es ein wenig schwierig, ihr auch noch die Anwesenheit eines Libanesen und eines Afroamerikaners zu erklären.
    »Betrachtet das Ganze als unterstützende Untätigkeit«, scherzte er, während sie die letzten Phasen des Plans durchgingen. Frank Lincoln überragte Hali Kasim um ein Beträchtliches, während sie die Deckung einer dichten Hecke verließen, die das Grundstück der Isphordings umgab. Beide trugen schwarze Kleidung. Hali hatte eine kleine Werkzeugtasche bei sich. Linc hatte sich das Etui mit seinen Spezialdietrichen in die Gesäßtasche gestopft.
    Sie erreichten die massive Eichentür. Die Vorhänge hinter den Seitenfenstern waren zugezogen. Das Haus war vollkommen dunkel. Kara Isphordings Schlafzimmerbeleuchtung war schon vor drei Stunden erloschen, lange genug, um in Tiefschlaf zu sinken, aber noch nicht so lange, um damit rechnen zu müssen, dass sie die Toilette benutzte.
    Hali hielt sich zurück, während Linc seine Dietriche hervorholte. Er hatte vorher an einem identischen Schloss geübt, das sie in einem Baumarkt am anderen Ende der Stadt gekauft hatten. Seine Hände und Finger waren groß, aber sie bewegten sich mit der Geschmeidigkeit einer Chirurgenhand, während er den ersten Dietrich einführte, um die Schlüsselsperre zu öffnen und dann mit einem anderen, kleineren Dietrich die einzelnen Bolzen zurückzuschieben. Er brauchte acht Sekunden, um das Schloss zu entriegeln, und weitere fünfzehn, um den Schnappriegel zu öffnen.
    Er sah Hali an. Der kleinere Mann hatte seine Werkzeugtasche bereits geöffnet und trug eine kleine Lampe an einem Stirnband. Er nickte. Linc drückte die Tür behutsam auf. Ein elektronisches Signal ertönte und würde in Fünf-Sekunden-Intervallen wiederholt werden, bis die Alarmanlage ausgeschaltet war oder der Alarm ausgelöst wurde.
    Der Boden der Eingangshalle bestand aus poliertem Holz.
    Ein dunkler Perserteppich bedeckte die Fläche zwischen der Haustür und einer wuchtigen Treppe, die in den zweiten Stock führte. Links und rechts befanden sich andere Räume, ein Wohnzimmer und ein Esszimmer, das zehn Personen Platz bot.
    Hali registrierte all dies mit einem flüchtigen Blick. Die Bedienungskonsole der Alarmanlage war an der Wand rechts neben der Tür angebracht. Ein rotes Lämpchen auf ihrem Deckel blinkte anklagend.
    Er hebelte die Frontplatte mit einem Schraubenzieher auf.
    Dahinter erschienen mehrere Kabelbündel. Er ignorierte sie.
    Der Stromkreis war bereits unterbrochen. Er brauchte den Zahlencode, mit dem das System deaktiviert würde. Nun entdeckte er zwei Computerchips auf einer kleinen Hauptplatine. Er holte sie aus ihrer Halterung und klemmte einen kleinen Draht als Überbrückung an die durchtrennten Verbindungen. Das Licht blinkte weiter, und auch der Warnton erklang. Linc postierte sich am Fuß der Treppe und lauschte, ob Kara Isphording geweckt worden war.
    Bei einem solchen System hatte der Eigentümer drei Versuche, den richtigen Code einzugeben und den Alarm auszuschalten. Nach dem dritten Versuch würde das System automatisch ausgelöst. Nachdem die Rechenchips entfernt worden waren, konnte das Sicherheitssystem nicht mehr erkennen, wie viele Versuche Hali machen würde.
    Kasim bestäubte das Tastenfeld der Alarmanlage mit Fingerabdruckpuder. Genau genommen war es fein gemahlener Bleistiftgraphit und funktionierte genauso gut. Er atmete erleichtert auf, als nur bei vier Tasten zu erkennen war, dass sie gedrückt worden waren. Die Fingerabdrücke waren verschmiert, aber das war nicht der Punkt. Bei nur vier Zahlen, um das Alarmsystem auszuschalten, gab es sechsunddreißig mögliche Kombinationen und nicht annähernd genug Zeit, um sie alle auszuprobieren. Es sei denn, dass es sich bei den von Frau Isphording gedrückten Tasten um die Zahlenfolge eins, zwei, drei und vier handelte. Es war der am weitesten verbreitete Alarmcode der Welt, ein praktischer Umstand sowohl für Hausbesitzer wie auch für Einbrecher. Hali drückte sie in dieser Folge. Das kleine rote Licht blinkte weiter, und das Signal ertönte, nachdem weitere fünf Sekunden verstrichen waren. Er betätigte die Tasten in umgekehrter Reihenfolge, und auch jetzt blieb die Alarmanlage aktiv.
    »Zeit«, zischte Hali in sein Mikrofon.
    »Dreiundzwanzig Sekunden«, antwortete Juan von draußen.
    Hali hatte keine andere Wahl, als die nächsten Kombinationen auszuprobieren. 1243 Enter. 1324 Enter. 1342 Enter. 1423 Enter. 1432 Enter.
    »Was ist los?«,

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