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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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erreichten.
    »Okay«, sagte Max, »ruf mich, wenn die
Maus
den Kurs ändert oder wenn du irgendetwas von Eddie oder Juan hörst.«
    »Roger.«
    Max streckte sich, strich die Seiten seiner zerknüllten Zeitung glatt und legte sie beiseite. Er zündete seine Pfeife wieder an und ließ den Rauch zwischen seinen Lippen ausströmen, bis die Kabine von dem aromatischen Tabaksduft erfüllt war. Bis jetzt hatte er noch keine Erklärung, weshalb die Piraten nicht eine einsame Stelle im Ozean gesucht hatten, um ihr gestohlenes Schiff loszuwerden. Sie hatten ausreichend Zeit gehabt, um ihm einen neuen Namen zu verpassen und genügend kosmetische Veränderungen vorzunehmen, sodass niemand es wiedererkennen würde, vor allem wenn es in anderen Gewässern – wie zum Beispiel vor der südamerikanischen Küste – eingesetzt wurde.
    Warum gingen sie das Risiko ein, das Schiff so lange in ihrem Schwimmdock zu lassen? Es sei denn, sie hatten ein ganz bestimmtes Ziel im Sinn. Irgendwo in Küstennähe, wo sie sich sicher fühlten. Max hoffte, dass die
Maus
sie zum Stützpunkt der Piraten führte, aber so leicht würden sie es ihren Verfolgern sicher nicht machen.
    Es musste bei dieser Operation noch einen anderen Aspekt geben, so etwas wie die nächste Haut einer Zwiebel, zu der sie bisher noch nicht gekommen waren. Er wusste, dass er es nicht erfahren würde, indem sie die
Maus
nur beschatteten, doch er war zuversichtlich, dass entweder Juan oder Eddie Seng es schaffen würden. Insgeheim tippte er darauf, dass Eddie den Schlüssel finden würde. Er hatte keine logische Begründung dafür, nur ein tiefes Vertrauen in diesen harten, unabhängigen ehemaligen CIA-Agenten.
    Wenn Eddie Seng in diesem Augenblick bewusst gewesen wäre, dass Max in Gedanken auf seinen Erfolg wettete, hätte er dem Chef der Corporation geraten, sein Geld lieber auf Cabrillo und sein Team in der Schweiz zu setzen.
    Während seiner Ausbildung für die CIA hatte sich Eddie einem strapaziösen Programm unterziehen müssen, das Agenten lehrte, sich gegen Gefangennahme und Folter zu behaupten. Es war von Spezialisten der Armee in einer abgelegenen Ecke von Fort Bragg in North Carolina abgehalten worden. Ehe er nach Bragg abreiste, hatte ihm sein Ausbilder auf der Farm ein beliebiges Codewort genannt: Erdferkel. Es war nun seine Aufgabe, es für sich zu behalten, und die Aufgabe der Soldaten, es aus ihm herauszuholen.
    Einen Monat lang verfügten sie über Eddies Körper und Seele. Sie benutzten Gummischläuche, um ihn regelmäßig zu verprügeln, sperrten ihn stundenlang bei glühender Sonne ohne einen Tropfen Wasser in eine Blechhütte – und häufig vergifteten sie seine mageren Essensrationen, sodass er sie nicht im Magen behalten konnte. Sie versuchten, seinen Willen zu brechen, indem sie ihn sechs Tage lang wach hielten und ihm jedes rassistische Schimpfwort entgegenbrüllten, das ihnen einfiel. Einmal stießen sie ihn splitternackt in einen Haufen Feuerameisen, und eines Nachts schütteten sie ihm eine halbe Flasche Scotch in den Hals und verhörten ihn dann eine Stunde lang, ehe er ohnmächtig wurde. Bei ihren Verhören verloren sie sämtliche Hemmungen, aber Eddie verriet sein Codewort niemals. Er konnte einen kleinen Teil seines Geistes auf die Erkenntnis konzentrieren, dass – ganz gleich, was sie mit ihm taten – es nur eine Übung war. Er würde nicht sterben.
    Solche Illusionen hatte Eddie diesmal nicht, und während der Lastwagen heftig schwankte, schwankten die hineingepferchten illegalen Flüchtlinge mit ihm, sodass diejenigen, die den hinteren Türen am nächsten waren, beinahe zerquetscht wurden. Er flüsterte nur: »Erdferkel.«
    Sechs Tage in den Händen der Schlangenköpfe ließen ihm den Monat in Fort Bragg wie einen Urlaub im Club Med vorkommen.
    Etwa einhundert Männer waren in den glühend heißen Kastenwagen gepackt worden. Seit mindestens zwei Tagen hatten sie nichts mehr zu essen und zu trinken bekommen, und der einzige Grund, weshalb viele von ihnen noch auf den Füßen waren, war der, dass es für sie keinen Platz gab, wo sie hätten hinfallen können. Der Gestank von Schweiß und Körperausscheidungen war überwältigend und wie ein klebriger Film, der Eddies Mund bedeckte und seine Lungen versengte.
    So war es, seit ihn Yan Luo in Fouzou weitergereicht hatte.
    Das nächste Glied in dem Schmugglerring waren Mitglieder einer Triade, Chinas Version einer Mafiabande. Sobald sie ein Foto für die gefälschten Reisedokumente von ihm

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