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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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begann Rafik. »Eine heißt D Commercial Advisors. Eine andere ist Equity Partners International. Du hast diese Firmen benutzt, um ein großes Schiff namens
Maus
zu kaufen, das sich jetzt in Asien befindet. Du verrätst mir jetzt, wer diese Firmen kontrolliert und daran verdient, während mein Volk leidet.«
    Lange wusste Isphording nicht, was er erwidern sollte. Der Palästinenser war völlig auf dem Holzweg. Nichts von dem PLO-Geld, das er versteckt hatte, war in dieses Geschäft geflossen. Diese Angelegenheit hatte er ausschließlich für Anton Savich und den Sikh, Shere Singh, erledigt. Dann dachte er, dass es nichts ausmachen würde, wenn er Rafik davon erzählte. Zayysevs Männer würden jeden Augenblick hier erscheinen, und dann wären die Kidnapper ohnehin tot.
    »Das ist richtig«, sagte er mit krächzender Stimme, ehe er sich räusperte. »Es gab tatsächlich zwei Schiffe, schwimmende Trockendocks. Eins hieß
Maus
, das andere
Souri

    »Wer hat die Kontrolle über diese Schiffe?«, wollte Rafik wissen.
    »Ein Russe namens Anton Savich und ein Sikh namens Shere Singh.«
    »Es ist klug von dir, dass du nicht lügst.« In Rafiks Stimme lag jedoch nichts Wohlwollendes. »Über Savich wissen wir Bescheid. Wo finden wir ihn?«
    »Das – das weiß ich nicht.« Isphording schüttelte bedauernd den Kopf. »Er reist die ganze Zeit. Ich glaube nicht, dass er eine feste Adresse hat, nur einen Briefkasten in St. Petersburg.«
    Rafik holte aus, um den Anwalt noch einmal zu schlagen.
    »Es ist wahr«, rief Isphording. »Ich bin nur ein einziges Mal persönlich mit ihm zusammengetroffen, und das war vor zwei Jahren.«
    »Wir kommen gleich noch mal auf ihn zurück. Was ist mit dem Sikh? Wer ist er?«
    »Shere Singh. Ein Pakistani, aber er lebt jetzt in Indonesien.
    Ein reicher Mann. Er hat seine Finger in vielen Geschäften – Holz, Schifffahrt, Immobilien. Die größte Firma ist Karamita Breakers Yard an der Westküste von Sumatra. Ich glaube, dass die Schwimmdocks zu diesem Betrieb gehören.«
    »Hast du diesen Mann schon mal persönlich getroffen? Wie sieht er aus?«
    »Gesehen habe ich ihn während einer Videokonferenz im vergangenen Jahr. Er scheint ziemlich groß zu sein, und wie alle Sikhs hat er einen langen Bart und trägt einen Turban.« Mohammad stürzte plötzlich ins Büro und sprudelte etwas in einem kaum verständlichen Arabisch hervor. »Rafik!«, rief er.
    »Rafik! Die Polizei hat Fodl verhaftet. Er kennt unseren … unseren, äh …« Er verstummte.
    »Aufenthaltsort«, knurrte Rafik in seiner Muttersprache.
    »Fodl kennt unseren Aufenthaltsort.«
    Der Terrorist sprang auf. Isphording stieß einen erschreckten Schrei aus und drückte sich schutzsuchend in die Sofakissen, weil er erwartete, erneut geschlagen zu werden. »Bitte tun Sie mir nicht weh. Bitte!«
    »Maul halten!«, schnappte Rafik. Er ließ sich von Mohammad eine Augenbinde und ein Paar Plastikohrschützer reichen.
    »Was – was haben Sie vor?«, schniefte Isphording. Tränen rannen über seine Wangen. Sie würden ihn hier und jetzt exekutieren.
    »Ich sagte, sei still!«, brüllte Rafik.
    Ehe Rafik die Augenbinde um Isphordings Kopf schlang, stopfte ihm Mohammad weiche Gummistöpsel tief in die Ohren hinein. Dann erst kamen die Augenbinde und danach die Ohrenschützer. Isphording konnte sein Zittern nicht unterdrücken. Er sah und hörte nichts. Danach wurde er geknebelt, erstaunlicherweise aber nicht allzu fest. Einer der Terroristen hievte ihn auf die Füße, und zusammen dirigierten sie ihn aus dem Büro. Er hatte keine Ahnung, was geschah, und fand nicht den geringsten Hinweis darauf, wohin sie ihn brachten. Nach ein paar Schritten roch er die Abgase eines laufenden Motors. Er gehörte offensichtlich zu seinem Gefangenentransporter. Sekunden später wurde er unsanft hineingestoßen. Obwohl er ziemlich verwirrt war und von seiner Umgebung so gut wie nichts bemerkte, spürte er irgendwie die Nähe der drei Wächter, die ihn zu seinem Gerichtstermin hatten bringen sollen. Seine Füße wurden mit einer Art Plastikband gefesselt, während man seine Handgelenke und Hände mit Klebeband umwickelte. Er konnte keinen einzigen Finger bewegen, also auch nicht das Klebeband von seinen Fingern herunterschieben. Rafiks Männer waren mindestens ebenso gründlich, wie sie gefährlich waren.
    Isphording stellte sich vor, dass die Wächter auf ähnliche Art und Weise gefesselt worden waren.
    Die Türen wurden zugeschlagen, sobald er bewegungsunfähig

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