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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fabrique Nationale Five-Seven Double Action Automatic bei sich. Die Pistole verschoss die neue 5.7-mm-Munition. Der Vorteil der kleinen nadelähnlichen Patronen war der, dass der mattschwarze Griff zwanzig Schuss mit einer Patrone in der Kammer enthielt. Außerdem waren die Geschosse dafür konstruiert, die meisten kugelsicheren Westen zu durchschlagen, jedoch gleichzeitig nicht zu tief in ein Ziel einzudringen.
    Ein Tauchermesser befand sich auf der Außenseite seines rechten Oberschenkels und ein Tauchcomputer an seinem linken Handgelenk.
    Ein Tauchtechniker hielt sich in der Nähe bereit. »Nur so zum Spaß habe ich Doc Huxley eine Wasserprobe analysieren lassen«, sagte der Techniker, während Juan seine Inspektion abschloss. »Sie sagte, das Meer sei hier schlimmer verschmutzt als der Cuyahoga River, als er in den sechziger Jahren plötzlich Feuer fing.«
    »Ist das Ihre Vorstellung von Spaß?«, fragte Juan sarkastisch.
    »Ich analysiere das Zeug lieber, als drin zu schwimmen.« Der Mann grinste.
    »Bist du bereit?«, fragte Max, während er die abgedunkelte Garage betrat. Linda Ross war bei ihm, ein schmächtiges Mädchen neben Max’ imposanter Silhouette.
    »Das wird ein Spaziergang.« Juan stand auf. Er nickte dem Techniker zu, der die rote Tarnlampe dämpfte.
    »Eric ist am Steuer«, informierte Max die Nummer eins der Corporation, »und Mark hält sich an der Waffenstation bereit, falls irgendetwas schiefgeht. Außerdem machen sich Linc und ein paar von seinen SEALs soeben fertig und halten sich mit einem Zodiac bereit, wenn du auf halbem Weg zur Lagerhalle bist.«
    »Gute Idee, aber hoffen wir, dass ich sie nicht brauche.«
    Die Garagentür öffnete sich klappernd, und ohne ein weiteres Wort ging Juan die Rampe hinunter, schlüpfte in seine Schwimmflossen und ließ sich ins Meer rollen. Sobald ihn das Wasser umgab, spürte er, wie das klobige Gewicht seiner Ausrüstung verschwand. Das war Cabrillos Element. Hier wachte sein Geist regelrecht auf. Er konnte Eddie Seng, die Piraten, die Menschenschmuggler und die tausend Dinge vergessen, die nötig waren, um seine Firma erfolgreich zu leiten. Es war, als existierte auf der Welt nichts anderes mehr als nur er und die See.
    Er korrigierte seinen Auftrieb, bis er sich drei Meter unter der Wasseroberfläche befand, und warf einen Blick auf den integrierten Kompass seines Tauchcomputers. Mit hängenden Armen paddelte Cabrillo mit kräftigen Fußbewegungen mühelos durch das tintenschwarze Wasser, wobei sein Atem glatt und regelmäßig ging. Nach einer Minute konnte er die Nähe der
Oregon
zu seiner Linken nicht mehr spüren. Er hatte ihren Bug passiert.
    Selbst mit dem großen Mundstück des Draeger-Geräts konnte er das verseuchte Wasser auf seinen Lippen schmecken. Es war ein metallischer Geschmack, als lutschte er eine Pennymünze, und wenn er seinen Nasstauchanzug berührte, ertastete er einen fettigen Film aus ausgelaufenem Dieselöl. Juan war kein Baumanbeter – ihm war klar, dass eine Zivilisation immer einen negativen Einfluss auf die Umwelt hatte. Aber, wenn schon aus keinem anderen Grund, er wollte zumindest, dass Singh seinen Betrieb wegen der Umweltschäden, die seine Aktivitäten der Region zugefügt hatten, umgehend stilllegte.
    Er wagte es nicht, eine Lampe zu benutzen, daher musste er sich ausschließlich seiner anderen Sinne bedienen. Er war zwanzig Minuten lang im Wasser und schwamm gegen eine leichte Strömung an, als er ein hohles Plätschern hörte. Es war das Wasser, das unter den Toren des riesengroßen Gebäudes schwappte. Er änderte den Kurs ein wenig, um eine leichte Abdrift zu kompensieren, und schon eine Minute später berührte seine Hand rauen Beton. Es war einer der zahlreichen Pfähle, auf denen das Gebäude ruhte. Er schwamm so herum, dass er sich direkt hinter dem Schuppen befand. Während Montagelampen einen breiten Streifen Strand erhellten, lag die dem Meer zugewandte Seite des Baus in vollkommener Dunkelheit.
    Cabrillo knipste seine Taucherlampe an. Die rote Linse erzeugte ein mattes rötliches Leuchten, das aber ausreichte, um seine nähere Umgebung erkennen zu können.
    Er löschte die Lampe wieder und ließ sich nach oben steigen, bis er mit einem kaum wahrnehmbaren Plätschern durch die Wasseroberfläche brach. Die Tore waren so hoch wie ein achtstöckiges Haus und fast siebzig Meter breit. Alle Typen – bis auf die größten Kreuzfahrt- und Containerschiffe sowie Tanker – konnten durch die Tore ins Gebäude

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