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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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werden.«
    Juan wollte noch eine Frage stellen, aber Murph kam ihm zuvor. »Schon überprüft. Sie wurde vor achtzehn Monaten aus dem Hafen geschleppt. Niemand erinnert sich an die Namen der Schlepper.«
    »Verdammt.«
    Linda hatte den Mund voller Samosas, doch sie achtete nicht darauf und sagte: »Demnach hätten Singh und Konsorten sie während der letzten achtzehn Monate praktisch für alles benutzen können. Selbst wenn sie kein Schiff auf hoher See entführt haben, wäre ein Schiff von dieser Größe für alle möglichen Schmuggelaktivitäten wie geschaffen. Sie können sie zum Beispiel mit ein paar hundert gestohlenen Automobilen beladen.
    Verdammt, sie könnten damit auch zwei Ziviljets transportieren, ohne ihre Tragflächen abmontieren zu müssen, oder sie könnten zweitausend Immigranten in dem Becken unterbringen.«
    Ihre Bemerkung war rein spekulativ gewesen, aber die Luft im Konferenzraum schien sich schlagartig abzukühlen, als ob eine Wolke die Sonne verdeckte und den holzgetäfelten Raum abdunkelte. Jeder der Anwesenden stellte sich den riesigen Schwimmkörper in ein Sklavenschiff verwandelt und mit unzähligen armen Seelen gefüllt vor, auf die ein Schicksal wartete, das schlimmer war als der Tod.
    »
Mein Gott
«, murmelte jemand halblaut.
    »Such und finde es, Mark.« Cabrillos Stimme klang wie Stahl. »Koste es, was es wolle, aber finde dieses Schiff!«
    »Jawohl, Juan«, erwiderte der junge Waffenexperte.
    »Okay, zurück zum eigentlichen Thema«, fuhr Juan ernst fort. »Für all jene, die es noch nicht wissen: Ich war gerade in Jakarta und habe Verhandlungen geführt, um die
Oregon
gewinnbringend verschrotten zu lassen.« Normalerweise hätte diese Information einen sarkastischen Kommentar oder zumindest ein belustigtes Kichern ausgelöst, aber jeder der Anwesenden war viel zu angespannt. »Genau wie Isphording sagte, die Männer, denen der Karamita Yard gehört, stellen sich als durch und durch korrupt heraus. Bis gestern konnten wir uns nur auf Vermutungen, auf Hörensagen und das Wort eines überführten und verurteilten Betrügers stützen. Jetzt kann ich jedoch mit Sicherheit feststellen, dass Singh mit den Piraten und vielleicht sogar mit den Menschenschmugglern unter einer Decke steckt.
    Er will, dass wir die
Oregon
erst in einer Woche liefern, wodurch er genug Zeit gewinnen würde, um das Schiff zu beseitigen, das sich in der
Maus
befindet. Aber wir werden in zwei Tagen vor diesem Betrieb vor Anker gehen. An dem Tag, an dem die
Maus
auftaucht, werden wir den ganzen Laden auffliegen lassen.«
    »Und wie sieht der Plan aus?«, fragte Linc.
    »Um das zu besprechen, sind wir hier. Setzt euch mit den Leuten aus euren Abteilungen zusammen und denkt euch irgendwelche Szenarien aus. Mark, hast du schon Bilder von dem Verschrottungsbetrieb?«
    »Von einem kommerziellen Satelliten. Sie sind ein Jahr alt, und es sieht so aus, als wäre der Betrieb zu diesem Zeitpunkt noch im Aufbau begriffen gewesen.«
    »George soll mit dem Hubschrauber ein paar Mal drüber hinwegfliegen, um bessere Fotos zu schießen. Falls die Reichweite des Robinson nicht genügt, soll er sich in Jakarta eine andere Maschine mieten. Sobald er wieder zurück ist, sorgst du dafür, dass jeder Kopien der Fotos bekommt.«
    »In Ordnung.«
    »Linc, ich habe keine Ahnung, wie viele Wachen der Laden hat oder welche Waffen sie bei sich führen, daher sorge dafür, dass deine Leute alles zur Verfügung haben, was sie brauchen, inklusive mobiler Panzerabwehrraketen.«
    »Aye, aye.«
    »Doc?«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Julia betont genervt. »Ich überprüfe unsere Blutvorräte und spiele bei der Mannschaft den Vampir, falls wir Nachschub brauchen.«
    Alle standen auf, aber Juan wollte sie noch nicht entlassen.
    Es gab noch einen Punkt, den er ansprechen musste. »Liebe Leute, etwas möchte ich ganz klar machen. Diese Mission geht weit über das hinaus, wofür wir eigentlich engagiert wurden.
    Bisher sind wir mit den Gefahren dieses Jobs ganz gut zurecht gekommen, uns ist nichts passiert.« Er warf Linda einen vielsagenden Blick zu. »Ihr seid mit Singhs Leuten aneinandergeraten und kennt ihre Fähigkeiten. Das Geld, das wir verdienen, ist nichts im Vergleich zu dem Risiko, das wir eingehen, sobald wir den Verschrottungsbetrieb betreten. Im Grunde reicht das Honorar gerade aus, um unser Schiff in Betrieb zu halten.« Er sah einige grinsende Gesichter. »Die Leute, die euch unterstehen, bekommen immerhin ein Gehalt und den einen oder

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