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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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jemanden von dem Schuppen wegrennen gesehen. Sie sprangen in einen Jeep und verließen das Gelände in Richtung einiger Häuser etwa zwei Kilometer entfernt an der Küste. Auf einem Platz in der Nähe steht ein Hubschrauber, aber bisher hat sich dort nichts gerührt.«
    »Was ist mit unserem Vogel?«
    »Die Mannschaft hält ihn im Zehn-Minuten-Standby«, erwiderte Max und meinte damit, dass ihr Robinson innerhalb von zehn Minuten in der Luft sein konnte. »Sag George, er soll Eric Stone den UAV übergeben. Der Junge hat genug Stunden mit dem Flugsimulator von Microsoft verbracht, um eine Pilotenlizenz zu erwerben. Ich will so bald wie möglich starten. Wir brauchen Singh lebend, wenn wir der Sache wirklich auf den Grund gehen wollen.«
    »Bist du sicher, dass du dafür fit genug bist?«, fragte Julia.
    »Ich bin eher sauer als verletzt«, erwiderte er. »Singh wusste, dass wir kamen.« Wieder schaltete er das Intercom ein. »Max, ich bin’s. Hör zu, Singh war uns einen Schritt voraus. Er hat die
Toya Maru
schon vor einiger Zeit aus der
Maus
herausgeholt.
    Wahrscheinlich als du deinen Abstecher nach Taiwan gemacht hast. Hiros Tanker befindet sich bereits in dem Schuppen und ist schon zur Hälfte zu Rasierklingen verarbeitet.«
    »Wie?«
    »Das ist jetzt unwichtig, aber ich glaube, die
Maus
verfügt über ein besseres Radar, als wir annahmen. Man muss dort gewusst haben, dass wir sie verfolgen. Hali soll den indonesischen Behörden einen entsprechenden Bericht zukommen lassen. Ich habe den Verdacht, dass Singh irgendwelche Verbindungen zur Regierung hat, daher wird er wohl einige bürokratische Hürden überwinden müssen, aber das Fazit ist, dass dieser Ort von der Marine oder von der Küstenwache auseinandergenommen werden muss, sobald wir von hier verschwunden sind.«
    »Ich habe mitgehört«, unterbrach Hali Kasim. Seine Stimme klang im höchsten Maß erregt. »Juan, du wirst es nicht glauben, aber ich habe soeben ein Signal von Eddies Sender empfangen.«
    »Wann?«
    »Gerade eben! Vor zwei Sekunden!«
    »Mein Gott! Wo ist er?«
    »Es ergibt überhaupt keinen Sinn.« Zweifel schlich sich in die Stimme des Kommunikationsexperten.
    »Rede endlich, Hali.«
    »In Russland. An der Westküste der Halbinsel Kamtschatka.
    Was zum Teufel hat er dort zu suchen? Ich dachte, die Schlangenköpfe unterhalten Verbindungen in die USA und nach Japan.«
    Juan wurde ganz ruhig und zog sich in sich selbst zurück, sodass er Linc und die anderen SEALs, die das Zodiac und ihre Ausrüstung verstauten, nicht mehr hören und Julias besorgten Blick oder Tory Ballingers neugierige Miene nicht mehr sehen konnte. Eddie Seng war nach Kamtschatka gebracht worden.
    Während die Frage nach dem Warum einen Teil seines Geistes beschäftigte, entwickelte er bereits einen Plan und berechnete Geschwindigkeit, Entfernungen und Prioritäten der Mission. Er berücksichtigte die Geschwindigkeit der
Oregon
, die Höchstgeschwindigkeit des Robinson R-44 mit unterschiedlichen Ladungen und die Notwendigkeit, Shere Singh eine Menge Fragen zu stellen.
    Er war überzeugt, dass Eddie nicht der einzige chinesische Immigrant war, der in diesen abgelegenen Teil Russlands gebracht worden war, einen Streifen Landes, der mit Vulkanen übersät und für den größten Teil des letzten Jahrhunderts von der übrigen Welt abgeschnitten gewesen war. Wie viele außerdem noch an dieser unwirtlichen Küste gelandet sein mochten, war etwas, das er nicht wissen konnte, aber sein Instinkt sagte ihm, dass es sehr viele gewesen sein mussten.
    Welche Verbindungen bestanden zu Singh? Er konnte Männer und Schiffe praktisch ungehindert und unbemerkt mit seinen beiden Schwimmdocks bewegen. Er konnte Schiffe voller illegaler Flüchtlinge auf offener See entführen und dafür sorgen, dass eventuelle Zeugen wie Torys unglückliche
Avalon
nicht lange genug überlebten, um über das Gesehene zu berichten.
    Singh brauchte nur zu wissen, mit welchen Schiffen Immigranten transportiert wurden, und konnte sie nach Gutdünken verschwinden lassen. Das bedeutete, dass irgendjemand in China diese Informationen lieferte. Aber war der Menschenschmuggel das einzige Verbrechen, das begangen wurde, oder war dies nur ein Mittel zum Zweck? »Sie brauchen billige Arbeitskräfte«, sagte er laut.
    »Wie bitte?«, fragte Tory. Sie hatte ihre Nasstauchjacke ausgezogen und trug nur noch ein dünnes schwarzes T-Shirt. Ein flauschiges Handtuch lag über ihren Schultern und bedeckte ihre Brüste. Ihr dunkles Haar

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