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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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großen blauen Augen zu erkennen. Juans schnelle Annahme ihres Angebots brachte sie für einen kurzen Augenblick aus dem Konzept, und sie stand mit vor Staunen geöffnetem Mund da.
    »Wir haben fünf Minuten, um uns umzuziehen und unsere Ausrüstung zusammenzusuchen. Kommen Sie mit. Du auch, Linc. Wir sind noch nicht aus dem Rennen.«
    Sekunden nachdem der Robinson R-44 von seiner hydraulisch betriebenen Plattform abgehoben hatte, beschrieb die
Oregon
mit Hilfe ihrer für eine beschleunigte Rückwärtsfahrt vorgesehenen Bugdüsen einen engen Kreis in der Bucht, und Linda Ross gab Eric Stone den Befehl für volle Fahrt voraus. Max Hanley hielt sich unten in seinem geliebten Maschinenraum auf.
    Sobald der Befehl durchkam, liefen die vierfachen magnetohydrodynamischen Maschinen wie Flugzeugturbinen an, und fast im gleichen Augenblick kochte das Wasser hinter ihrem Heck unter der brutalen Kraft ihres revolutionären Antriebssystems hoch. Lina wies außerdem Mark Murphy an, das Meer dicht vor dem Strand mit der Gatling-Kanone zu beharken, um dem startenden Helikopter ein paar Sekunden Feuerschutz zu geben.
    George Adams saß mit Juan an seiner Seite im linken Sessel des Robinson. Linc und Tory besetzten die Rückbank. Mit ihren persönlichen Waffen und Ausrüstungsgegenständen sowie dem Kaliber .50 Barrett-Scharfschützengewehr auf Lincs Schoß war der Chopper voll beladen. Adams lenkte sie hinaus aufs Meer und überflog die Küste nördlich des Verschrottungsbetriebs.
    »Etwa anderthalb Kilometer den Strand hinauf gibt es eine kleine Ansiedlung«, erklärte Tory über das Intercom des Hubschraubers. »Dort wohnen die leitenden Angestellten. Ich habe diesen Ort während der vergangenen Woche zwei Tage lang beobachtet. Eines der Häuser ist viel größer als die anderen, und jetzt, da ich Shere Singh aus der Nähe habe sehen können, erinnere ich mich, dass er dort wohnt.«
    »Gibt es irgendwelche Wachen?«, fragte Juan.
    »Ein paar, aber nach den heutigen Ereignissen erwarte ich, dass dort nicht viel von ihnen zu sehen sein wird.«
    Juan lächelte über ihre Ausdrucksweise, sagte sich jedoch, dass er trotzdem mit dem Schlimmsten rechnen müsste. »Wie kommt man dorthin?«
    »Es gibt eine Straße von Norden nach Süden, die dahinter verläuft. Dann ist da noch ein Damm und eine Stahlschmelze im Norden.«
    »Viel Verkehr?«
    »Hauptsächlich Güterwagen, die die Stahlplatten zum Schmelzen anliefern. Aber nach Einbruch der Nacht tut sich dort fast nichts mehr.«
    »Okay, Leute, wir kommen über die Küste zurück.« Adams’ Helm war mit einer Nachtsichtkamera auf der Nase des Robinson verbunden, um ein größeres Gesichtsfeld zu schaffen. »Ich sehe die Ansiedlung, die sie gerade beschrieben hat. Viel Licht und viele Menschen, die dort herumlaufen. Und da uns das Glück wieder mal hold ist, sind einige von ihnen nicht bewaffnet.«
    »Sieh zu, dass wir außerhalb ihrer Reichweite bleiben, und sehen wir uns mal an, was da geschieht.«
    »Ich sehe einen Hubschrauberlandeplatz nicht weit von der Ansiedlung entfernt«, meldete Adams. »Offenbar verfügen sie über einen JetRanger, dessen Rotoren sich gerade in Bewegung setzen.«
    »Können wir ihnen folgen?«, fragte Tory.
    »Die Maschine ist uns um vierzig oder fünfzig Knoten und mindestens hundert Kilometer Reichweite überlegen«, antwortete Juan. Er sah zu Franklin Lincoln. »Wie wär’s, mein Freund?«
    »Ich bin dabei, großer Meister.«
    »George, halte uns mal ganz ruhig«, sagte Lincoln, während er seinen Sitzgurt lockerte. Er öffnete die Tür und ignorierte die von den Rotoren erzeugten orkanartigen Luftwirbel, die in die kleine Hubschrauberkabine peitschten. Das Barrett war eine imposante Waffe, fast anderthalb Meter lang und schwer. Von einem Experten abgefeuert, trafen die halbzölligen Kugeln auf fast zwei Kilometer absolut genau.
    Adams drehte den Robinson, damit Linc freie Sicht hatte. Ein paar Wächter in der fernen Siedlung schossen auf den stillstehenden Helikopter, doch die Distanz war zu groß. Lincoln legte das große Gewehr an die Schulter und überprüfte sein Ziel durch die Nachtvisiereinrichtung. Die Welt hatte einen gespenstischen grünen Schimmer, war aber irgendwie vertraut. Er konnte die Enttäuschung auf den Gesichtern der Wächter sehen, während sie erfolglos auf den Hubschrauber feuerten. Er nahm die Szene in sich auf und zentrierte das Fadenkreuz auf den laufenden JetRanger-Hubschrauber. Dabei war das Bild so scharf, dass er sogar das

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