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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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war feucht und zerzaust und sah irgendwie unglaublich reizvoll aus. Falls sie irgendwelche Fragen zu dem hatte, was sie bisher von der Corporation erfahren hatte, war sie vernünftig genug, sie für sich zu behalten.
    »Hier geht es um billige Arbeitskräfte: um Sklaven. An dem Tag, an dem wir Sie retteten, haben wir auch ein Piratenschiff aufgebracht, auf dem sich ein Frachtcontainer befand. Das Schiff haben wir versenkt, schafften es aber, den Container zu bergen, wenn auch nicht rechtzeitig genug, um die Menschen zu retten, die darin eingesperrt waren. Später erfuhren wir, dass es sich bei ihnen um chinesische Flüchtlinge handelte. Ich habe einen meiner Männer die Route verfolgen lassen, die die armen Teufel genommen hatten, in der Hoffnung zu erfahren, was mit ihnen geplant war und inwieweit es mit den Piraten zusammenhing. Er hat sich soeben von der Halbinsel Kamtschatka gemeldet.«
    »Wir bei Lloyd’s hatten nur den Verdacht, dass Singh in dieser Gegend Schiffe entführt und seinen Abwrackbetrieb dazu benutzt, die Beweise zu vernichten.«
    »Es steckt noch mehr dahinter«, sagte Juan. »Er entführt auch Schiffe, die chinesische Immigranten geladen haben, um diese nach Kamtschatka zu bringen. Und wenn er dazu Transporter – so groß wie die
Maus
und ihr Schwesterschiff – braucht, dann komme ich zu der Überzeugung, dass sie wahrscheinlich Hunderte wenn nicht gar Tausende von illegalen Flüchtlingen gekidnappt haben. Sie benutzen sie als Arbeitssklaven.«
    »Aber wofür, um alles in der Welt?«, fragte Tory.
    »Es könnte alles Mögliche sein.« Juan schaltete abermals das Intercom ein. »Max, triff sofort Vorbereitungen, uns von hier wegzubringen. Ich nehme Linc und Mike Trono mit, um Shere Singh zu suchen. Du siehst zu, dass du mit unserem alten Mädchen so schnell wie möglich Eddies Aufenthaltsort erreichst.
    Wir fliegen nach …« Er brauchte nur eine Sekunde, um sich an den Namen der Hauptstadt von Kamtschatka zu erinnern: »… Petropawlowsk.«
    »Das wird nicht gehen, großer Meister«, sagte Mark Murphy ebenfalls über Intercom. »Seit Hali durchgab, wo sich Eddie aufhält, bin ich im Internet. Die Regierung meldet heftige vulkanische Aktivitäten. Ich habe mir die Bestätigung auf der Website der U. S. Geological Survey geholt. Die Russen melden, dort falle so viel Asche vom Himmel, dass sie gezwungen waren, den Flughafen zu schließen. Niemand kommt rein oder raus.«
    Juan stieß einen halblauten Fluch aus. »Okay, das ändert aber nichts. Ich will immer noch, dass sich die
Oregon
sofort auf den Weg dorthin macht.«
    »Was ist mit Shere Singh?«, wollte Max wissen.
    »Mein Zeitfenster, um ihn zu fassen, ist nur etwas enger geworden, mehr nicht. Selbst wenn die
Oregon
mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs ist, sollten wir hier noch eine halbe Stunde Zeit haben, ehe ihr den Operationsbereich des Robinson verlasst.«
    »Darf ich dazu etwas äußern, Captain Cabrillo?«, fragte Tory.
    Juan nickte.
    »Ich bin vom Festland her in die Anlage eingedrungen, und ich muss gestehen, sie ist riesengroß. Ich habe den Ort eine Woche lang beobachtet, und nicht einmal ich kenne den vollen Umfang von Singhs Unternehmen.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Darauf, dass, wenn Sie nur eine halbe Stunde Zeit haben, ihn hier zu finden, ich Sie dorthin führen kann, wo er üblicherweise wohnt, wenn er hier ist.«
    Juan zögerte für den Bruchteil einer Sekunde. Tory Ballinger war praktisch eine Fremde, aber er hatte das Gefühl, als ob er sie gut kannte, denn in ihrem festen Blick fand er sehr viel von sich selbst wieder. Sie hatte sich kurz zuvor vorbildlich in der Gewalt gehabt, und er konnte noch immer nicht sagen, wie sie es geschafft hatte, ihren klaren Kopf zu behalten, als sie in der
Avalon
gefangen gewesen war. Er sah in ihr jenen unbeugsamen britischen Geist, der ihre Insel einst zur mächtigsten Nation der Erde gemacht und England geholfen hatte, den Bombenterror des Zweiten Weltkriegs zu überstehen. Während sich diese Eigenschaft in Winston Churchill mit kämpferischer Zuversicht gepaart hatte, war es bei Tory ihre ansteckende Entschlossenheit, die sie auszeichnete.
    Und last but not least hatten ihre eigenen Ermittlungen sie an denselben Ort geführt wie ihn, und er bezweifelte, dass sie ein Gebäude in die Luft gejagt und einen korrupten Anwalt entführt hatte, um dorthin zu gelangen.
    »Sie sind dabei.«
    Tory hatte eine Ablehnung und eine hitzige Diskussion erwartet. Es war an den Sturmwolken in ihren

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