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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kontrolle hatte?«
    Juan beugte sich vor. Hatte sie möglicherweise eine Spur gefunden? »Anton Savich?«
    »Max erzählte mir, dieser Name sei mehrmals im Zusammenhang mit Ihren Ermittlungen aufgetaucht. Allerdings muss ich zugeben, dass ich bei meinen Nachforschungen nicht auf ihn gestoßen bin.«
    »Wir konnten nur in Erfahrung bringen, dass er lange Zeit für das sowjetische Büro für Bodenschätze gearbeitet hat. Nach dem Zusammenbruch war er dann für das russische Äquivalent dieser Behörde tätig. Wir haben aber keinerlei Hinweis darauf, welche Verbindung zwischen ihm und einem Menschenschmuggler wie Shere Singh bestehen könnte.«
    »Gibt es auf Kamtschatka irgendwelche Bodenschätze? Vielleicht irgendetwas in einem Bericht, auf das er während seiner Tätigkeit für das Büro gestoßen sein könnte? Wertvolle Mineralien oder Erze?«
    »Mark Murphy hat verschiedene Datenbanken durchsucht, aber nichts gefunden, wofür sich irgendein Aufwand lohnen würde.«
    Torys Augen leuchteten auf. »Und wenn ein solcher Fund gar nicht gemeldet wurde? Er könnte doch in einem Bericht einen Hinweis auf einen solchen Fund entdeckt und aus irgendwelchen Gründen verschwiegen haben.«
    Juan nickte. »Das wäre eine vage Möglichkeit. Wir sind überzeugt, dass er Scharen von chinesischen Arbeitskräften dorthin gebracht hat. Es wäre doch möglich, dass sie dort in irgendeinem Bergwerk schuften müssen.« Dann kam ihm eine Idee. Er holte sein codiertes Mobiltelefon aus der Tasche und wählte eine Nummer. Beim dritten Klingeln des privaten Funknetzes der
Oregon
meldete sich Mark Murphy. »Murph, hier ist Juan, wo bist du gerade?«
    »Unten in der Zauberwerkstatt. Ich repariere mein Skateboard«, antwortete der Waffenexperte.
    »Setz dich an einen Computer und beschaff mir Informationen, ob Quecksilber im Bergbau irgendeine besondere Bedeutung hat.«
    An seltsame Anfragen gewöhnt, versprach Mark, sich sofort darum zu kümmern, und unterbrach die Verbindung.
    »Was hat es mit dem Quecksilber auf sich?«, wollte Tory wissen.
    »Julia hat starke Quecksilberrückstände gefunden, als sie Autopsien an den Leichen der Piraten durchführte, die mein Schiff angriffen – ich meine die Kerle, die den Container mit den chinesischen Immigranten verschwinden lassen wollten.«
    »Sie meinen, sie haben sich diese Vergiftungen auf Kamtschatka geholt?«
    Cabrillo nickte. »Die Chinesen waren nicht verseucht, nur die Matrosen. Wenn sie des Öfteren dort oben waren, zum Beispiel um Arbeiter hinzubringen oder die Wachmannschaften abzulösen, dann könnten sie es sich dort geholt haben.«
    Sie schwiegen und warteten etwa zwei Minuten, bis sich Juans Mobiltelefon meldete. »Was hast du gefunden?«
    »Quecksilber ist das einzige Element, das sich mit Gold verbindet«, erklärte Mark. »Es wird benutzt, um Rohgold aus erzhaltigem Gestein herauszulösen. Diese Technik ist aus umweltschutzbedingten und gesundheitlichen Gründen in zahlreichen Ländern verboten, wird jedoch von eingeborenen Bergleuten in Südamerika nach wie vor angewandt.«
    Juan formte für Tory mit dem Mund das Wort
Gold
. »Danke, Murph. Du darfst dich wieder mit deinem Skateboard beschäftigen.«
    Tory lehnte sich zurück. »Demnach benutzt Anton Savich chinesische Arbeitssklaven, die ihm von Shere Singh geliefert werden, um höchstwahrscheinlich direkt unter der Nase der russischen Regierung auf der Halbinsel Kamtschatka Gold zu gewinnen.«
    »So sollte es wohl sein«, stimmte ihr Juan zu und trank einen kräftigen Schluck aus seiner Bierflasche.
    »Damit wäre dieses Rätsel gelöst. Wir wissen also jetzt, wer dahintersteckt, wie es abläuft und weshalb.«
    »Es scheint so.«
    Etwas in Juans Tonfall ließ Tory wachsam werden. »Was ist los?«
    »Mir kam gerade in den Sinn, dass nun, da Shere Singh nicht mehr im Piratengeschäft ist, Ihre Ermittlungen abgeschlossen sein dürften. Ich weiß nicht, was wir vorfinden werden, wenn wir dort oben ankommen, aber unseren bisherigen Begegnungen mit Singh und seiner Bande nach zu urteilen, dürfte es eine verdammt blutige Angelegenheit werden.«
    »Und?«, fragte sie und ahnte bereits, was Juan antworten würde.
    »Sie brauchen uns nicht zu begleiten. Wir würden nur eine Stunde verlieren, um Sie mit dem Hubschrauber auszufliegen, wenn wir die nördliche Spitze Japans passieren und das Ochotskische Meer erreichen.«
    Ihre Augen blitzten zornig, kaum dass er den Satz beendet hatte. Sie kam halb aus ihrem Sessel hoch und stützte beide

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